Ein Gastbeitrag von Klaus Kelle
Ein ganz wichtiges Indiz dafür, ob etwas richtig oder falsch, unsinnig oder gehaltvoll ist, findet man regelmäßig in den Stellungnahmen der Grünen. Ja, wirklich. Das ist der Kompass, an dem wir uns orientieren müssen, um den richtigen Weg zu finden.
Die grüne Fraktionschefin im Bundestag, Britta Haßelmann, etwa, hat im Frühjahr öffentlich behauptet, ihre Partei habe Deutschland sicherer gemacht. Das muss man erstmal sacken lassen und dann nochmal ganz langsam lesen. Das ist in diesem Jahr das mit Abstand Lächerlichste, was ich gelesen habe, und glauben Sie mir, ich lese verdammt viel.
Und heute Morgen hyperventilieren die Grünen mal wieder.
Grund ist die absolut richtige und nachvollziehbare Entscheidung des Verbandes der Familienunternehmer, die AfD als eine demokratisch gewählte Partei zu akzeptieren und mit ihr in einen Dialog einzutreten. Das sollte in einem freien Staat der Normalfall sein und der Skandal ist andersherum, dass viele gesellschaftliche Gruppen in Deutschland meinen, die AfD verschwände, wenn man so tue, als sei die stärkste politische Kraft im Lande gar nicht da.
Das ist völlig absurd, undemokratisch und es dient nicht einmal dem Zweck, die Rechten zu marginalisieren. Er werde die AfD-Wählerschaft halbieren, hat CDU-Chef Friedrich Merz zum Amtsantritt versprochen. Schauen Sie, wohin seine Strategie die AfD geführt hat…
„Eine gesichert rechtsextreme Partei, vor der unsere Sicherheitsbehörden vehement warnen, kann kein Gesprächspartner für Demokratinnen und Demokraten sein“, sagten die stellvertretenden Vorsitzenden der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz und Andreas Audretsch, gerade dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Und ich bin enttäuscht, dass sie nicht die anderen 60 Geschlechter in ihrer Stellungnahme erwähnt haben, also die DemokratXXN und all die anderen schwer diskriminierten Minderheiten.
Nun ist die gesamte AfD aber gar nicht „gesichert rechtsextrem“, die Mitglieder und Abgeordneten, die ich persönlich kenne, haben mehr oder weniger alle früher CDU gewählt, bis Frau Merkel als CDU-Vorsitzende und Kanzlerin ihr großes Konjunkturprogramm für die AfD auflegte. Zweifellos der größte politische Erfolg ihrer Ära.
Also, die Grünen drehen durch, dass die Verbands-Chefin Marie-Christine Ostermann mit den Unaussprechlichen reden will. Und die Grünen wären nicht die Grünen, wenn sie das nicht gleich mit Verboten oder Cancel Culture verbinden würden.
„Die rund 6500 Unternehmen, die im Verband organisiert sind, sollten sich sehr ernsthaft überlegen, ob Frau Ostermann als Vorsitzende des Verbandes tatsächlich in ihrem Namen einer solchen gefährlichen Relativierung und Entwicklung das Wort redet. Insofern erhoffen und erwarten wir eine Korrektur dieser jüngsten, geschichtsvergessenen Aussagen“, so von Notz und Audretsch weiter.
Geschichtsvergessen?
Ist das nicht eher, wenn man aus der Geschichte nicht gelernt hat, dass man ganze Bevölkerungsgruppen und ihre Überzeugungen und Themen nicht ignorieren darf? Weil die sich dann vielleicht ein anderes Ventil suchen könnten. Ich meine, 11 Millionen Wähler sind eine ganze Menge, oder?
Sie seien der festen Überzeugung, dass die Präsidentin des Familienunternehmerverbands, Marie-Christine Ostermann, mit ihren Aussagen „ihre persönliche politische Agenda betreibe“, schimpfen die grünen Herrschaften. Ich hoffe sehr, dass sie rechthaben. Denn Frau Ostermann bewegt sich Zeit ihres Lebens irgendwo zwischen Union und FDP, also in der Mitte. Dass man ihr da grünerseits nahelegt, ihr Amt niederzulegen, ist so ein groteskes Stück Demokratieverachtung… „Ich bremse auch für AfDler“, gibt es diesen Autoaufkleber eigentlich schon?
Ich finde es richtig, was Frau Ostermann und die Ihren gemacht haben.
Sie hat nicht zur Wahl der AfD aufgerufen, ausdrücklich betont, dass sie die AfD nicht in politischer Verantwortung im Bund sehen will, aber sie will den Dialog mit der AfD aufnehmen. Vielleicht will sie einfach erfahren, warum die AfD immer mehr Zulauf bekommt. Im Konrad-Adenauer-Haus hat man das nämlich immer noch nicht begriffen…
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Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für viel gelesene Zeitungen und Internet-Blogs. Dieser Beitrag ist zuerst auf seinem Portal denken-erwuenscht.de erschienen.
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