Deutschland tut sich schwer mit Abschieben? Im Prinzip ja – aber es gibt Ausnahmen: Etwa einen hochqualifizierten, kranken Vietnamesen, der in seiner Heimat wegen „Propaganda gegen den sozialistischen Staat“ fast zwanzig Jahre im Gefängnis war und verfolgt wird. An dem haben bayerische Behörden ein Exempel statuiert (auch, weil er sich nicht wehrte – denn viele Abschiebungen scheitern ja inzwischen an gewalttägigem Widerstand).
Der Menschenrechtler und seine Frau wurden nach der Zwangs-Rückkehr in Vietnam gleich vierzehn Stunden verhört. Auch der Tochter, die hier studiert, droht die Abschiebung. Eine Presse-Anfrage wegen Verfahrensfehlern beantwortete die zuständige Behörde gar nicht erst. Man kann verzweifeln an diesem Staat und muss sich für ihn schämen. Sozialismus-Opfer gelten offenbar als vermindert schutzwürdig.