Perfide Kampagne gegen „Achse des Guten“ Was hat „Antisemitismusbeauftragter“ Michael Blume mit Hetze gegen Juden zu tun?

Ein Gastbeitrag von Abel Taylor

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat nach einer aggressiven Hetzkampagne auf Twitter seine Teilnahme an einem „Transatlantischen Forum“ wegen der Anwesenheit von Henryk M. Broder und Joachim Steinhöfel abgesagt. Was ist der Hintergrund der Boykott-Kampagne gegen die „Achse des Guten“?

von Abel Taylor

Der „Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg“ Michael Blume wurde im Januar vom Simon Wiesenthal Center in Los Angeles wegen seiner Attacken auf führende jüdische Konservative wie Malca Goldstein-Wolf und Benjamin Weinthal von der Jerusalem Post zum „Antisemiten des Jahres“ ernannt, aber von deutschen Medien und seinen Verbündeten und Mitarbeitern in Schutz genommen.

Am 9.7. schrieb der Anwalt Joachim Steinhöfel auf „Achse des Guten“ über Twitter-Auslassungen Blumes. Am Tag darauf, am 10.7., schrieb ein anonymes Konto namens „Wahnsager“ auf Twitter an die Firma Audi, „Seid ihr sicher, dass ihr auf Achgut (schlimm genug!) im Umfeld des Lügners, Impfgegners und Coronaverharmlosers #Homburg mit eurer Werbung gut vertreten seid??“ Er bezog sich dabei auf den Finanzwissenschaftler Stefan Homburg, der auch für „Achse des Guten“ schreibt und Corona-Lockdowns und Impfzwang kritisiert.

Seitdem formierte sich ein Twitter-Mob, um alle Firmen an den Pranger zu stellen, dessen Werbung über den Anbieter Taboola automatisiert auf „Achse des Guten“ ausgespielt wird. Die Firmen haben oft gar keine Ahnung, bei welchen Webseiten ihre Werbung angezeigt wird. In einer funktionierenden, pluralistischen Gesellschaft sollte dies auch für Firmen keine Rolle spielen, solange die Webseiten sich im Rahmen der Gesetze bewegen.

„Wenige Tage später erhielten wir die Kündigung unseres Anzeigen-Mediapartners Taboola, wie man uns sagte, auf Geheiß eines „Premiumkunden“, womit ein großer Teil unserer Werbe-Einnahmen wegbrach“, schrieb Geschäftsführer Fabian Nikolay auf „Achse des Guten“.

Seit diesem Zensur-Erfolg hat der Twitter-Mob Blut geleckt, und wütet immer weiter gegen „Achse des Guten“. Auffallend war, das es nur gegen #AchGut ging, die am Tag zuvor Blume attackiert hatten, und nicht gegen andere große konservative Plattformen wie Tichys Einblick, reitschuster.de oder Junge Freiheit.

Auf Twitter bestritten die #AchGut-Gegner zwar, mit Michael Blume etwas zu tun zu haben. Twitter-Analysen des Shitstorms zeigten jedoch, dass Blume mit seinem offiziellen Konto @beauftragtgg und Privatkonto @BlumeEvolution in der Mitte der Kampagne stand, oder jedenfalls einer der größten aktiven Knotenpunkte war:

 

Als der Twitter-Mob weiterhin die „Achse des Guten“ sowie die führenden jüdischen Journalisten Benjamin Weinthal und David Klein mit immer aggressiveren und teils israelfeindlichen Angriffen attackierte, konnte Blume scheinbar nicht anders, als Dutzende Posts dieses Mobs zu liken, wie der Schweizer Klein monierte:

Michael Blume bezeichnete dabei auf Twitter und in einem Artikel auf dem Portal Scilogs den britischen Offizier Orde Wingate, den Weinthal im Profilbild führt, als „Kriegsverbrecher“ und „britischen Mörder“, um Weinthal zu diffamieren.

Wingate hatte 1936-39 die Juden im Britischen Mandatsgebiet Palästina gegen die arabischen Pogrome verteidigt und gilt heute als „geistiger Vater der israelischen Armee“.

Anonyme Konten auf Twitter verbreiteten den deutschsprachigen Wikipedia-Artikel über Wingate, der unter Berufung auf eine einzige Quelle (einen entlassenen Ha’aretz-Journalisten) behauptete, Wingate sei für die „wahllose Tötung von 15 Bewohnern von Dabburiya verantwortlich“.

Wingate wurde bei dem Anti-Terror-Einsatz im Dorf Dabburiya im Juli 1938 mehrfach angeschossen, aber leitete den Einsatz trotzdem zu Ende, wofür er den Distinguished Service Order des Britischen Empire erhielt. Wingate gilt heute in Israel als Nationalheld.

Damit solidarisierte sich der „Antisemitismusbeauftragte“ Blume eindeutig mit dem anonymen Twitter-Mob, der die „Achse des Guten“ angriff und zum Boykott gegen die Webseite des führenden jüdischen Intellektuellen Henryk Broder aufrief.

Inzwischen mehren sich auch aus dem Ausland die Rufe, den „Antisemiten des Jahres“ Michael Blume als „Antisemitismusbeauftragten B-W“ abzulösen. Die Journalistin Melissa Braunstein beim Washington Examiner schrieb:

Die Attacken auf „Achse des Guten“ durch @Wahnsager und den Hetz-Mob ähneln stark der Kampagne, die der ehemalige Mitarbeiter der Werbeagentur „Scholz & Friends“ Gerald Hensel 2016 gegen AchGut führte, bis er schließlich entlassen wurde.

Seitdem kassiert Hensel Steuergelder für das Hass-Projekt HateAid, das 2022 631.166,44 Euro aus dem Programm Demokratie Leben! des Bundesfamilienministeriums erhielt (2021: 156.647,29 Euro).

Blume wiederum teilte gestern Posts von HateAid, auf seinem offiziellen Konto als „Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus“. Wir schrieben an Michael Blume und „HateAid“, um zu erfahren, ob es eine Verbindung zwischen Blume bzw. Gerhard Hensel oder anderen Mitarbeitern von HateAid zu der Kampagne gegen AchGut gibt.

Außerdem wollten wir gerne wissen, ob HateAid als „Hassexperten im Netz“ sich gegen die Kampagne gegen AchGut einsetzen werden.

Eine Antwort haben wir noch nicht erhalten, wird aber ggf. hier nachgereicht.

PS: Blume scheint in einem neuen Tweet vom offiziellen Konto des »Antisemitismusbeauftragten Baden-Württemberg« zur Kenntnis zu nehmen, den Twitter-Mob zu unterstützen:

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Abel Taylor ist Journalist und schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Shutterstock
Text: Gast

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