Propaganda-Mär vom Sturm auf Habeck-Fähre entlarvt … ... doch viele werden das gar nicht erfahren

Egal, ob im Fernsehen, im Radio, in den Zeitungen oder im Internet: Die deutschen Medien waren voll von Berichten, wonach wütende Bauern – ein „Heugabelmob“ – im schleswig-holsteinischen Schlüttsiel versucht haben soll, die Fähre von Wirtschaftsminister Robert Habeck zu stürmen.

„Familie schildert Sturm auf Habeck-Fähre dramatisch“, titelte der „Focus“. „Sturm auf Habecks Fähre: AfD-Frau und hart Rechte als Strippenzieher?“, fragte die „Frankfurter Rundschau“ in einer Überschrift. Das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, zu dessen Eigentümern die SPD zählt und das Dutzende Zeitungen mit Artikeln beliefert, ohne dass die Leser in der Regel von der SPD-Verbindung wissen, titelte: „Bauern wollen Fähre mit Habeck an Bord stürmen“.

RTL brachte die Schlagzeile: „Polizei muss eingreifen: Wut-Mob will Habeck-Fähre stürmen“. Das „Schweizer Radio und Fernsehen“ (SRF) suggerierte eiligen Lesern mit seiner Überschrift gar schon einen erfolgten Sturm: „Nach Sturm auf Fähre: Habeck warnt vor aufgeheizter Stimmung“. Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Ebenfalls die Liste mit Meldungen über die Empörung und die Forderung nach Konsequenzen, die dem angeblichen Sturmversuch folgten. Nur zwei besonders krasse Beispiele: Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann verbreitete die Lüge von einem „Übergriff“ auf den Minister, den die Demonstranten nicht mal zu Gesicht bekommen haben, der Queer-Beauftragte der Regierung, der Grüne Sven Lehmann, faselte gar von einem „Angriff“.

Das Problem: Es gab gar keinen Sturmversuch. Das bekamen nicht etwa die sogenannten „Faktenfinder“ heraus, die im Auftrag und gegen Bezahlung der Regierung immer nur das „aufdecken“, was im Sinne eben dieser Regierung ist. Der öffentlich-rechtliche NDR musste nun kleinlaut das Lügen-Narrativ einkassieren, das nicht mehr zu halten war, weil die Polizei Klartext sprach: „Blockade der Habeck-Fähre nach Recherchen des NDR kein Erstürmungsversuch“, meldet der Sender.

Auf einem Video von dem Protest, das Sie auch schon frühzeitig über meine Seite finden konnten, war das schon lange zu sehen. Nur wollten es die großen Medien und die Politiker nicht wahrnehmen. Genauso wenig wie die Tatsache, dass es 2018 in Chemnitz eben keine „Hetzjagden“ auf Ausländer gab und der vermeintliche „Reichstagssturm“ 2020 eben nicht mal ansatzweise einer war.

Das große Problem: Solche Propaganda-Märchen werden erst so breit und penetrant verbreitet, dass sie sich bei den meisten Menschen im Gedächtnis festsetzen. Dementis und Richtigstellungen laufen dann meistens, wenn überhaupt, nur versteckt oder im Kleingedruckten – während die Lügen selbst omnipräsent präsentiert wurden. Eine Richtigstellung in den großen Nachrichtensendungen bei ARD und ZDF? Fehlanzeige.

Doch es geht auch noch dreister. Merkels erster Generalsekretär Ruprecht Polenz, ein rot-grüner Christdemokrat, meinte auf „X“, die Frage, was an der Fähre wirklich passiert sei, erinnere ihn an „die Frage, ob es damals in Chemnitz eine Hetzjagd war oder nicht“.

Doch Polenz ist damit nicht allein. Er macht mit seinem Tweet „eher unfreiwillig auf ein Muster aufmerksam, das sich in den Medien seit Jahren wiederholt, von Sebnitz und Chemnitz über die Reichstagstreppe bis Schlüttsiel“, wie das Portal „TE“ zutreffend schreibt: „Journalisten treiben zusammen mit politischen Aktivisten eine zusammengebastelte Geschichte durchs Land, die in ihr Raster passt – und erklären dann nicht die Erfindung zum Problem – sondern ihren Zusammenbruch.“

Das erinnert an die Taktiken der Propaganda, wie man sie aus dem nationalen und internationalen Sozialismus kennt. Und an das Motto des Philosophen Hegel: Wenn die Realität nicht mit meiner Überzeugung übereinstimmt – umso schlechter für die Realität.

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Bilder: Screenshot Telegram-Video

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