Schlittert Deutschland in die demografische Katastrophe? Massive Übersterblichkeit im 1. Halbjahr, dafür deutlich weniger Geburten

Von Kai Rebmann

An der Frage, ob es in Deutschland in den vergangenen beiden Jahren eine Übersterblichkeit gegeben hat, scheiden sich nach wie vor die Geister. Wie schwierig die Antwort darauf ist, beweisen völlig gegenteilige Berichte des MDR und der ARD aus dem Spätjahr 2021 (siehe hier und hier). Fest steht hingegen, dass die Sterbezahlen seit 2016 von Jahr zu Jahr fast sprunghaft angestiegen sind. Einzige Ausnahme bildet dabei das Jahr 2019, für welches das Statistische Bundesamt (Destatis) eine starke Untersterblichkeit ausweist. Eine erste Auswertung der von Destatis veröffentlichten Sterbezahlen für das erste Halbjahr 2022 lässt befürchten, dass in Deutschland bis zum Jahresende eine massive Übersterblichkeit zu verzeichnen sein wird. An und mit Corona sterben dank des milden Verlaufs der seit mehreren Monaten dominierenden Omikron-Variante deutlich weniger Menschen als in den beiden Vorjahren. Welche Ursachen könnte es für diese Entwicklung also sonst noch geben?

Selbsternannte und mit Staatsgeld subventionierte Faktenchecker wie Correctiv beharren nun aber darauf, dass es im Jahr 2020 eben doch eine coronabedingte Übersterblichkeit gegeben haben soll. Gleichzeitig belegen die von Destatis erhobenen Zahlen, dass es in Deutschland seit Jahresbeginn in jedem einzelnen Monat mehr Todesfälle gegeben hat, als im jeweiligen Vergleichsmonat aus dem Jahr 2020. Bis Ende Juni sind in Deutschland im Jahr 2020 insgesamt 484.230 Menschen gestorben, im Jahr 2022 wurden in diesem Zeitraum 509.387 Bundesbürger vom Zeitlichen gesegnet. Wie ist es also zu erklären, dass sich für das Jahr 2022 eine Sterblichkeit abzeichnet, die um rund 5,2 Prozent über dem im Jahr 2020 erreichten Wert liegt? Und das, obwohl es inzwischen sogenannte Impfstoffe gibt, die insbesondere gegen schwere Verläufe und vor allem den Tod schützen sollen? Oder sind diese Genfähren am Ende gar nicht die Lösung, sondern vielmehr das Problem?

Alarmierende Zahlen aus Australien

Das in Deutschland herrschende Datenchaos rund um die Erfassung des Impfstatus von hospitalisierten Corona-Patienten genießt im In- und Ausland einen fast schon legendären Ruf. Daher kann es hilfreich sein, den Blick über den Tellerrand hinausschweifen zu lassen, um der Antwort auf die oben gestellten Fragen etwas näherzukommen. Der Bundesstaat New South Wales in Australien verfügt nicht nur über eine hervorragende Datenbasis, sondern liefert auch sehr aktuelle Zahlen. Der aus Down Under gelieferten Statistik zu den Hospitalisierungen und Todesfällen im Zusammenhang mit Corona ist zu entnehmen, dass das Risiko eines schweren Verlaufs oder an Corona zu sterben mit jeder weiteren Impfdosis exponentiell ansteigt. Seit Ende Mai 2022 sind im Zusammenhang mit Corona pro eine Million Einwohner 14,6 Ungeimpfte ins Krankenhaus eingeliefert worden oder an/mit dem Virus verstorben. Bei Patienten, die vier oder mehr Dosen verabreicht bekommen haben, lag diese Quote bei alarmierenden 206,0 Fällen.

Im Klartext bedeutet dies, dass das Risiko einer Hospitalisierung oder an/mit Corona zu sterben in New South Wales um mehr als das 14-fache höher liegt. Es handelt sich hierbei wohlgemerkt um eine Berechnung auf Basis der vom Gesundheitsministerium in New South Wales erhobenen und veröffentlichten Daten. Sehr auffällig ist, dass Hospitalisierungen und Todesfälle bei den mindestens Vierfach-Geimpften erst seit Anfang Juni 2022 erfasst werden. Innerhalb der vergangenen neun Wochen gab es in dieser Gruppe mehr schwere Verläufe als in allen anderen Gruppen (ausgenommen: Status „unbekannt“) zusammen. In Australien wird die vierte Impfung allen Menschen ab 50 Jahren empfohlen, allen Menschen ab 30 Jahren wird sie „angeboten“, eine Impfpflicht gibt es nicht.

Zahl der Geburten geht dramatisch zurück

Während in Deutschland die Zahl der Sterbefälle in den vergangenen Monaten auf einem konstant hohen Niveau liegt, ist beim Eintritt ins Leben genau der gegenteilige Trend zu beobachten. Diese Entwicklung ist vor allem deshalb von Bedeutung, weil die mRNA-Impfstoffe nach wie vor im Verdacht stehen, die Fruchtbarkeit negativ zu beeinflussen.

Laut den von Destatis veröffentlichten Zahlen sind in Deutschland in den ersten vier Monaten so wenig Kinder auf die Welt gekommen wie seit dem Jahr 2014 nicht mehr. Von Januar bis April 2022 lag die Anzahl der Geburten durchweg um rund 10 Prozent unter den jeweiligen Durchschnittswerten der Jahre 2019 bis 2021. Oder anders ausgedrückt: Seit Januar 2018 sind in Deutschland bis auf eine Ausnahme (Februar 2019: 57.184) in keinem Monat weniger als 58.000 Kinder geboren worden. Und hier die Zahlen für das Jahr 2022: Januar 57.609, Februar 52.548, März 55.777, April 55.994.

Anzumerken sei, dass es sich hierbei um vorläufige Daten handelt. Aber selbst wenn in Deutschland nachträglich doch noch irgendwo ein paar Babys gefunden werden sollten, die Anfang dieses Jahres bisher unbemerkt auf die Welt gekommen sind, sollte dieser Trend sämtliche Alarmglocken läuten lassen. Tatsache ist, dass anhand offizieller Daten von Destatis belegt werden kann, dass in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 außergewöhnlich viele Menschen sterben und gleichzeitig in den ersten vier Monaten so wenig Kinder das Licht der Welt erblicken wie schon seit Jahren nicht mehr – und das nach dem Baby-Boom im Jahr 2021. Die entscheidende Frage lautet also: Was hat sich im Jahr 2021 gegenüber den Vorjahren geändert?

Natürlich wird es immer Menschen oder „Faktenchecker“ geben, die gerade den Rekord an Geburten im Jahr 2021 als Beweis dafür anführen werden, dass die mRNA-Impfstoffe keinerlei Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hätten. Jedoch hätten etwa die „Volksverpetzer“ dabei berücksichtigen sollen, dass zwischen „Produktion“ und Geburt eines Kindes rund neun Monate vergehen. Die Impfstoffe können demnach also keinerlei Auswirkungen auf den Baby-Boom im Jahr 2021 gehabt haben. Viel eher dürfte diese Entwicklung auf die Lockdowns im Jahr 2020 zurückzuführen sein, als sich Millionen zum Daheimbleiben gezwungene Bundesbürger irgendwie in den eigenen vier Wänden (miteinander) beschäftigen mussten.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Shutterstock
Text: kr

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