Von Daniel Weinmann
Erneuerbar, erneuerbar, erneuerbar – und immer an das Klima denken. Die Grünen machen den Klimawandel zur Heilslehre. Geht es um den massiven Ausbau von Windkraft und Solarenergie, ist der einstigen Antikriegspartei alles recht. Daher verwundert wenig, dass Robert Habecks Bundeswirtschaftsministerium gleich drei offensichtlich ihm sehr wohlgesonnene private Institute damit beauftragte, die Kosten der Klimaerwärmung zu beziffern.
„Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH und die Prognos AG haben die unterschiedlichen Kostendimensionen von Klimaschäden systematisiert“, meldete das BMWI am vergangenen Montag Vollzug.
Welch willkommener Zufall, dass die Zahlen zur vollsten Zufriedenheit von Klimahysteriker Habeck ausfielen. „Bis zur Mitte des Jahrhunderts rechnen die Forschenden je nach Ausmaß der Erderwärmung mit kumulierten volkswirtschaftlichen Schäden in Höhe von 280 bis 900 Milliarden Euro“, lautete das Ergebnis.
Und wie gut, dass sich Habeck auf die gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender und die reichweitenstarken Medien verlassen kann, um den Befund möglichst breit unters Volk zu streuen. Fast sämtliche Medien stürzten sich auf die Meldung, ohne sie zu hinterfragen. Hätten die obrigkeitsergebenen Journalisten zumindest einen Hauch von Sorgfalt walten lassen, wäre ihnen aufgefallen, dass das Szenario der Institute jeglicher Realität entbehrt.
Unrealistisch extreme Treibhauswelt
So war es lediglich die „Welt“ – die sich auch mit Blick auf die Corona-Politik immer wieder kritisch zeigte – die die Klimaprognose als das offenlegte, was sie ist: fragwürdig und unseriös. Schon die Berechnungsgrundlage ist nicht ernst zu nehmen: Die „Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland 2021“ des Umweltbundesamtes beruht nämlich klimatologisch auf dem sogenannten RCP-8.5-Szenario, vor dessen Nutzung Klimaforscher bereits seit langem warnen, weil es eine unplausibel extreme Treibhauswelt zeigt.
Das Worst-Case-Szenario RCP 8.5 beschreibt eine Entwicklung, bei der der Anstieg der CO₂-Konzentration in der Luft zu einer Strahlung von 8,5 Watt pro Quadratmeter führt. Die CO₂-Konzentration müsste sich dafür von heute 420 Luftteilchen pro eine Million Luftteilchen auf 1400 Teilchen pro eine Million mehr als verdreifachen.
Momentan erhöht sich die CO₂-Konzentration um rund drei ppm Kohlendioxid pro Jahr. Dies bedeutet: Selbst wenn sich der CO₂-Ausstoß bis zum Ende dieses Jahrhunderts konstant so weiterentwickelte wie bisher – was Experten mit Blick auf die Energiewende als pessimistisches Szenario betrachten – wäre nicht einmal die Hälfte des RCP-8.5-Schreckensszenarios erreicht. Dabei rechnen Energieforscher im weiteren Verlauf dieses Jahrhunderts sogar eher mit einem Rückgang der globalen CO₂-Emissionen.
Die Biden-Administration hat das RCP-8.5-Modell vor diesem Hintergrund gerade aus seinen Prognosen entfernt. Die „Welt“ gibt in der teils wie gleichgeschaltet anmutenden deutschen Presselandschaft den einsamen Rufer und nennt das Kind beim Namen: „Dass die Bundesregierung ihren Landsleuten anhand dieses Szenarios nun vorrechnet, wie teuer der Klimawandel werden könnte, darf als skandalös gelten.“
Seit 2001 ist die Zahl der Wetterkatastrophen in Europa sogar zurückgegangen
Zu dieser Erkenntnis trägt bei, dass auch die Annahmen für die Vergangenheit in der sogenannten Studie des Bundeswirtschaftsministeriums nicht nachvollziehbar sind. „Von 2000 bis 2021 seien mindestens 145 Milliarden Euro Schäden durch die Folgen der Klimakrise entstanden“, rechnen die Autoren vor. Allein die Schäden der Flutkatastrophe im Ahrtal beziffern sie auf „mindestens 40,5 Milliarden Euro“.
Wetterschäden dem Klimawandel zuzuschreiben, ist eine beliebte Methode der meisten Medien und von Grün-Rot, die Panik zu schüren. Doch entbehrt dies jeglicher seriöser Grundlage. In den vergangenen Jahrhunderten hatte es hierzulande auch ohne Klimawandel ähnliche Fluten gegeben. Seit 2001 ist die Zahl der Wetterkatastrophen in Europa sogar zurückgegangen. Die Kosten für einen Wetterschaden gänzlich der Erwärmung des Klimas zuzuschreiben, ist daher billige Bauernfängerei.
Die alarmistische Studie, die nach wissenschaftlichen Maßstäben gar nicht als solche bezeichnet werden dürfte, zeigt einmal mehr: Robert Habeck ist endgültig zum Lauterbach des Klimawandels mutiert – und darf sich der Unterstützung der Medien als Massenverteiler seiner Panik-Propaganda gewiss sein.
Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Wer in Deutschland kritisch berichtet, sieht sich Psychoterror ausgesetzt. Und braucht für den Spott der rot-grünen Kultur-Krieger nicht zu sorgen. Ich mache trotzdem weiter. Auch, weil ich glaube, dass ich Ihnen das schuldig bin. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein und gibt mir die Kraft, trotz der ganzen Schikanen weiterzumachen! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung, und sei es nur eine symbolische!
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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.
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