Wie soll man damit umgehen, dass der Wahnsinn in Deutschland zum Alltag wurde? Sind wir nicht schon an dem Punkt, wo man eigentlich sagen müsste – die ganzen Auswüchse des Irrsinns sind keine Meldung mehr wert, sondern eine Meldung wäre es erst, wenn einmal kein Irrsinn passieren würde?
Diese Frage stellte ich mir, als ich gerade eine Nachricht mit der folgenden Überschrift in der „Jungen Freiheit“ las: „Unbekannte hissen dutzende Deutschlandflaggen – Staatsschutz ermittelt“.
Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie hätten so eine Überschrift vor zwanzig Jahren gelesen. Da wären Sie sicher – genauso wie ich – zu dem Schluss gekommen, dass Sie sich verlesen haben, oder dass hier ein grober Fehler passiert sein muss.
Nicht mehr so heute.
Da ahnt man schon, was passiert ist. Und schüttelt schon den Kopf, bevor man zu Ende liest.
Und tatsächlich. Da steht: „Der Staatsschutz in Hagen hat Ermittlungen aufgenommen, nachdem in der Nacht zu Sonnabend in der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde zahlreiche Deutschlandflaggen gehisst worden waren. An Masten, Wegen und am Funkturm hingen plötzlich schwarz-rot-goldene Fahnen. Die Zahl lag laut Polizei bei über 40. Unterhalb des Funkturms befand sich ein Schild mit der Aufschrift ‚Nationalstolz ist kein Verbrechen‘.“
Keine Parodie, keine Satire, sondern bittere Wahrheit im „neuen Deutschland“ – das ich in gezielter Anspielung auf den Namen des einstigen SED-Organs „Neues Deutschland“ so nenne.
Und was da weiter zu lesen ist, klingt wie eine Schilderung aus Schilda: Die Bürgermeisterin der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde im Märkischen Kreis, Birgit Tupat (parteilos), sagte laut dem Portal come-on.de: „Wenn es einen rechten Hintergrund hat, dann geht das gar nicht“.
Wie bitte? Deutschland-Fahnen darf also nur noch hissen, wer keinen „rechten“ Hintergrund hat? Wie schizophren ist dieses Land inzwischen, wenn Politiker solche Sätze sagen. Man könnte auch von Verblödung reden. Während ein „linker“ Hintergrund als schick gilt und zum Hissen der Deutschlandfahne ermächtigt (aber das würden Linke ja eh nicht tun, igitt), darf es der „Rechte“ nicht – so als ob „rechts“ kriminell wäre und identisch mit „rechtsextrem“.
Es war Angela Merkel, die mit ihrer Fahnenallergie die Deutschland-Fahne ins Abseits gestellt hat. Erinnern Sie sich noch an jene Szene nach dem Wahlsieg 2013, als die Bundeskanzlerin mit ihrer Entourage auf der Bühne der Siegesparty stand. Und einer ihrer Gefolgsleute eine Deutschland-Fahne zu schwenken begann: Hermann Grohe.
Die Kanzlerin nahm Grohe wie einem kleinen Jungen die Fahne aus der Hand und trug sie von der Bühne. Davon gibt es eine neunsekündige Videoaufnahme. Da drückt die Kanzlerin ganz offen aus, wie angewidert sie von der Fahne ist. Wie sie Grohe mit Blicken belehrt, die sagen: „Igitt, so was geht ja gar nicht!“ So, als hätte er ihr einen stinkenden Aal auf der Tribüne unter die Nase gehalten.
Diesen Geist hat Merkel auf große Teile des Landes übertragen – genauer gesagt auf die rot-grüne politische und journalistische Kaste.
Und so kommt es, dass nun das Hissen der Deutschlandfahne ein Fall für den Staatsschutz ist!
Versuchen Sie mal, das einem US-Amerikaner, Franzosen oder Russen zu erklären.
Die werden Sie schlicht für verrückt halten. Oder, wenn Sie mit Artikeln beweisen können, dass es keine Falschnachricht ist, unser Land für verrückt halten.
Mit Recht.
Man könnte nun einwenden, dass in zumindest einem der insgesamt vierzig „Fälle“, wie das Anbringen der Fahnen inzwischen heißt, an einem Funkturm, ein Zaun überschritten werden musste und damit formell Hausfriedensbruch vorliegt.
Aber wie hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, bleibt dennoch phänomenal. „Mehrere Fahnen waren schwer erreichbar, teils mussten sie mit Leitern entfernt werden. Die Verwaltung erfasste Standorte und koordinierte die Entfernung. Ob neben den Fahnen Aufkleber oder weitere Spuren auftauchten, prüft die Polizei“, heißt es in dem Artikel.
Die Fahnen-Allergie von Merkel – sie greift nun bis in die tiefste Provinz. Sie hat ihren Job gründlich erledigt.
Das Portal „LokalDirekt“ spekuliert, dass die Aktion einen Bezug zu einer in sozialen Medien kursierenden „Aktion Flagge hissen“ hat. Dabei wird unter Hashtags wie #Hissdieflagge zu genau solchen Aktionen aufgerufen.
Für unsere sonst ständig überforderten und am Limit arbeitenden Behörden, die selbst Kinderschänder und Vergewaltiger wegen Überlastung laufen lassen müssen, ist das offenbar schlimm genug, um dafür die sonst fehlenden Kapazitäten frei zu machen.
Wie soll man all das, was in diesem Land passiert, noch kommentieren – ohne ein Fall für den Staatsschutz zu werden. Aber das sind wir sicher eh längst.
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