Merkels Fahnenallergie: Warum sie mehr aussagt als viele Analysen Eindruck des Ekelns

Die Ideologen, die meine Seite mitverfolgen, um sie dann zu denunzieren, mögen sich bitte hinsetzen – nicht, dass sie in Ohnmacht fallen. Denn allein schon der Einstieg in diesen kurzen Beitrag wird für sie Ketzerei sein: Ich habe Donald Trump eine wichtige Erkenntnis zu verdanken. Genauer gesagt, der Offenbarung von Trump, dass er Angela Merkel 2017 auf dem G7-Gipfel eine „weiße Fahne“ geschenkt hat – als Symbol für ihren Kurs der Kapitulation. Darüber habe ich gestern hier geschrieben. Und beim Schreiben kam mir der Gedanke: Merkel und Fahne, da war doch was.

Und ich erinnerte mich an jene Szene nach dem Wahlsieg 2013, als die Bundeskanzlerin mit ihrer Entourage auf der Bühne der Siegesparty stand. Und einer ihrer Gefolgsleute eine Deutschland-Fahne zu schwenken begann: Hermann Grohe. Ein typischer Merkelianer, also Vertreter jener Gattung Christdemokraten, die unter Merkel nach oben gezogen wurden: Männer ohne Eigenschaften, die farblos wirken, und zumindest politisch – entschuldigen sie meinen Klartext – kastriert. Helge Braun, Peter Altmaier, Peter Tauber, Paul Zemiak – die Liste der politischen Kastraten, die Merkel in ihrem Umfeld kultivierte, ließe sich lange fortsetzen. Die Kanzlerin hatte zielstrebig alle, die politische „Cojones“ hatten, weggebissen. Aber sei’s drum.

Wie ein stinkender Aal

Weggebissen hat Merkel auch die Deutschlandfahne von Grohe. Obwohl Deutschland erst kurz zuvor die Europameisterschaft gewonnen hatte im Frauenfußball. Die Kanzlerin nahm Grohe wie einem kleinen Jungen die Fahne aus der Hand und trug sie von der Bühne. Davon gibt es eine neunsekündige Videoaufnahme. Die ich mir jetzt noch einmal lange angesehen habe, wieder und wieder. Und wieder und wieder konnte ich nicht glauben, wie die Kanzlerin ganz offen ausdrückt, wie angewidert sie von der Fahne ist. Wie sie Grohe mit Blicken belehrt, die sagen: „Igitt, so was geht ja gar nicht!“ So, als hätte er ihr einen stinkenden Aal auf der Tribüne unter die Nase gehalten.

Ich muss ganz offen zugeben: In jungen Jahren hatte ich auch ein angespanntes Verhältnis zu nationalen Symbolen – das sich dann im Ausland völlig entspannte. Aber dass die Regierungschefin eines Landes derart offen ihren Ekel gegenüber seinem wichtigsten Staatssymbol zur Schau stellt – das ist faszinierend und wohl einzigartig. In Frankreich, in den USA, in Großbritannien, ja in den meisten Ländern hätte sie so ein Auftritt wohl das Amt gekostet. Da erdreistet sich die Süddeutsche Zeitung, einst mein Lieblingsblatt und heute ein mit Steuermillionen für Staatswerbung gepäppeltes Propaganda-Organ, später eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Fahnen-Szene als Anzeigen für Extremismus zu diffamieren: „Aus dem Zusammenhang gerissene Videos von Politikern bedienen rechte Ressentiments im Internet.“ Was für eine völlige Verdrehung! Statt die Problematik von Merkels Auftritt zu thematisieren, was ihre Pflicht wäre, verleumdete die Zeitung diejenigen, die das taten. Das kann man sich nicht ausdenken!!!

Die Fahnen-Szene und die Reaktion der Merkelschen Medien sagt mehr über das „beste Deutschland aller Zeiten“ aus als viele Analysen. Darum finde ich es wichtig, auch heute noch einmal darauf aufmerksam zu machen. Zumal mit Scholz & Co. heute überzeugte Merkelianer die Regierung führen und ihr Lebenswerk treu fortsetzen. Manchmal habe ich den bitteren Eindruck, genauso wie Merkel damals die deutsche Fahne einfach von der Bühne schaffte, wollte sie es auch mit der alten Bundesrepublik tun. Sie ist dabei sehr weit gekommen und ihre politischen Ziehsöhne biegen gerade in die Zielgerade ein.

Sehen Sie sich das beschriebene Video und meine Kommentare dazu hier an.

PS: Ein Leser schrieb mir: Folgendes würde ich noch ergänzen: Merkel antwortet auf Kritik an ihrer zerstörerischen Flüchtlings-Politik: „Wenn wir uns jetzt dafür auch noch entschuldigen müssen, DANN IST DAS NICHT MEHR MEIN LAND„. Das zeigt doch noch besser ihr Verhältnis zu Deutschland als das Vorkommniss mit der Fahne. 

Empfehlung des Tages

Wird Merz bald Kanzler? Darüber – und über neue Schikanen gegen mich – schreibe ich heute in meinem Wochenbriefing. Es geht um 18 Uhr raus – wenn Sie noch kein Abo haben – bestellen Sie es kostenlos und jederzeit abbestellbar hier. Wenn Sie etwas Glück haben und der 50.000 Abonnent werden, gibt es noch ein Buch von mir als Geschenk.

DAVID
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Screenshot/Youtube/ZDF
Text: br

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