„Tagesschau“ zensiert eigene Beiträge über linientreue Corona-„Experten“ Angeblich aus „rechtlichen Gründen“

Von Kai Rebmann

Dirk Brockmann, Carsten Watzl und Alena Buyx sind wohl das, was man als Gewinner der Krise bezeichnen kann. Während die Corona-Jahre Millionen von Deutschen an den Rand ihrer Existenz oder sogar darüber hinaus gebracht haben, stiegen die vormals weitgehend unbekannten „Experten“ zu medial viel beachteten Gesichtern der Pandemie auf. Nicht zuletzt hingen ranghohe Politiker in Bund und Ländern an den Lippen von Menschen wie Brockmann, Watzl und Buyx, deren Stimmen zur wesentlichen Entscheidungsgrundlage für massive Eingriffe in Grund- und Freiheitsrechte waren.

Inzwischen ist es wieder deutlich ruhiger um das Trio geworden. Dies mag einerseits damit zu tun haben, dass die Pandemie längst für beendet erklärt worden ist, andererseits – und wohl nicht zuletzt – aber auch damit, dass sich die Einschätzungen und Empfehlungen der einstigen Alarmisten in nicht wenigen Fällen als Irrglaube entpuppt haben.

ARD schreitet zur Selbstkastration

Doch damit noch nicht genug: Die „Tagesschau“, als größte Nachrichtensendung dieses Landes gestern noch eines der wichtigsten Propagandaorgane des Corona-Regimes, will von eben dieser Rolle heute nichts mehr wissen. Zudem hilft die ARD noch aktiv dabei mit, die eingangs erwähnten und weitere „Experten“ unter dem Deckmantel der Anonymität verschwinden zu lassen – und zensiert dafür in der Mediathek eigenes Bildmaterial aus der „Tagesschau“.

Damit verstößt das Zwangsgebühren-TV nicht nur in elementarer Weise gegen im Rundfunkvertrag festgeschriebene Grundsätze, etwa den Informations- und Bildungsauftrag, sondern liefert einen Medienskandal erster Güte ab. Denn die Begründung für die selbstgewählte Zensur wirkt dabei abenteuerlich bis absurd.

In mindestens zwei Fällen hat die ARD in ihrer Mediathek die Bilder aus Beiträgen der „Tagesschau“ entfernt, sodass darin lediglich noch die Stimmen der eingangs erwähnten „Experten“ zu hören sind. Zu sehen ist gleichzeitig nur ein blau hinterlegtes Standbild mit folgendem Hinweis: „Kurze Unterbrechung. Diese Bilder dürfen aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden.“ Wohlgemerkt, es handelt sich dabei um eigenes Bildmaterial.

Diskrete Distanzierung von einstigem Corona-Alarmismus?

Beispiel 1: In einem Beitrag aus der „Tagesschau“ vom 10. Januar 2021 geht es um die Begrenzung der individuellen Mobilität, sprich um die Diskussion, in welchem Radius um die eigene Wohnung herum sich die Bundesbürger noch frei bewegen dürfen. Experten hielten die Einschränkung der Bewegungsfreiheit grundsätzlich für ein „sinnvolles Instrument“ zur Eindämmung der Pandemie, erklärt zunächst eine Stimme aus dem Off. Danach ist Dirk Brockmann zu hören, der damals als Modellierer beim RKI tätig war:

„Was wir wissen, ist, dass Mobilitätseinschränkungen auf deutlich kleinerer Skala – also 5 Kilometer oder noch weniger – hat dann natürlich einen sehr viel größeren Effekt, weil dann tatsächlich auch sehr viel mehr Kontakte eingeschränkt werden. Denn es geht um das Einschränken der Kontakte.“

Dumm nur: Wer hier spricht, kann der durchschnittlich informierte Zuschauer der „Tagesschau“ nicht wissen. Die ARD verzichtet an dieser Stelle sowohl auf einen redaktionellen Hinweis als auch die namentliche Nennung von Dirk Brockmann und dessen Arbeitsfeld beim RKI.

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Beispiel 2: In einem Beitrag aus der „Tagesschau“ vom 25. Oktober 2021 geht es um Bayern-Profi Joshua Kimmich und dessen persönliche Entscheidung, zunächst auf eine Impfung zu verzichten. Kurz darauf ist der Immunologe Carsten Watzl zu hören – was die ARD an dieser Stelle ebenfalls verschweigt –, der unter anderem behauptet: „Ich kann aus wissenschaftlicher Sicht sagen, dass die Risiken der Impfung für alle Altersklassen geringer sind, als sich dem Risiko der Infektion auszusetzen.“

Direkt im Anschluss stellt Alena Buyx, damalige Vorsitzende des Ethikrats, Kimmichs individuelles Entscheidungsrecht für oder gegen die Impfung in Frage und begründet dies mit dessen Vorbildfunktion. Zwar sei dies eine „private Entscheidung“, die auch niemanden etwas angehe, so Buyx, aber: „Gleichzeitig sind das Menschen, denen viele zuhören, denen viele folgen, und da hat man eine besondere Verantwortung, darauf zu achten, dass man wirklich gut informiert, korrekt informiert und beraten ist.“

Mit anderen Worten: Weil Kimmich sich zunächst anders entschieden hatte, unterstellt Buyx dem Fußballer, sich nicht „gut“ und „korrekt“ informiert zu haben. Womöglich hat er das sogar getan, nur eben nicht in den Quellen, die die Ex-Chefin des Ethikrats für die „richtigen“ hält. Anders als noch bei Dirk Brockmann und Carsten Watzl setzt die ARD die „Tagesschau“-Zuschauer beim O-Ton von Alena Buyx aber immerhin darüber in Kenntnis, wessen Stimme gerade zu hören ist.

Andere Rechtslage für Gehörlose?

Um die Verwirrung um die angeblich „rechtlichen Gründe“ für die Eigenzensur komplett zu machen, wird der Beitrag vom Januar 2021 in der Gebärden-Version vollständig gezeigt, also sowohl mit Bild als auch Tonspur. Dafür wurde der betreffende Beitrag vom Oktober 2021 in der Version für die Hörgeschädigten vollständig herausgeschnitten.

Wir wollten dem Rätsel um den völlig unterschiedlichen Umgang mit der Archivierung des eigenen Programms in der gebührenfinanzierten Mediathek nachgehen und haben der ARD einen kurzen Fragenkatalog geschickt und um zeitnahe Beantwortung gebeten.

Im Wesentlichen wollten wir wissen, seit wann die betreffenden Beiträge zensiert sind, welches die angeblichen „rechtlichen Gründe“ für diese Maßnahme sind, wie die Unterschiede in der Wiedergabe der jeweiligen Original- und Gebärden-Version zu erklären sind und weshalb die Zuschauer darüber im Unklaren gelassen werden, die Stimme welches Experten in den jeweiligen Beiträgen wann zu hören ist.

Die „Tagesschau“-Redaktion der mit vielen GEZ-Milliarden finanzierten ARD hält diesen einfachen Katalog für „umfassend“ und sah sich aus diesem Grund bisher nicht in der Lage, auf diese einfachen Fragen zu antworten. Sollten wir die gewünschten Antworten noch erhalten, so werden wir diese selbstverständlich umgehend nachreichen.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenshot Video Mediathek Tagesschau

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