Todesfall im Klinikum Karlsruhe sorgt für Aufregung und Spekulationen Staatsanwaltschaft ermittelt “in alle Richtungen”

Von reitschuster.de

Am Samstag, den 13.11.21 verstarb im Klinikum Karlsruhe ein stationär aufgenommener Mann. Spekulationen und Hinweise rund um seinen Tod sorgten anschließend für viele offene Fragen und Hinweise, die unsere Redaktion erreichten.

Anfang der Woche war der Mann nach einem Unfall in das Klinikum eingeliefert worden.

Nachdem der Patient verstorben war, verbreitete sich in kurzer Zeit ein Video, das einen Mann in sehr schlechtem Zustand zeigt.

Bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe wird jetzt davon ausgegangen, dass es sich bei der Person im Video um den Verstorbenen handelt. Allerdings sei bisher nicht gesichert, ob das Video im Klinikum Karlsruhe aufgenommen wurde, so die Behörde.

Kurz danach kursierte eine Sprachnachricht, in der auf das Video Bezug genommen wurde. Die Nachricht wurde weitläufig geteilt. In dieser Sprachnachricht werden schwere Vorwürfe gegen das Klinikum erhoben. Explizit wird dazu aufgefordert, den Vorgang durch Ken Jebsen und reitschuster.de zu veröffentlichen.

Der Mann wäre nicht ordnungsgemäß versorgt worden, heißt es in der Sprachnachricht, er sei von den anderen Patienten separiert in einen Raum abgeschoben worden, wo er nur auf eine Matratze gelegt, zuerst nicht medizinisch versorgt und nicht ernährt worden sei. Diese Behandlung sei auf den Impfstatus des Mannes zurückzuführen. Der Mann wäre nicht geimpft gewesen.

Fall bei Polizei und Staatsanwaltschaft beidseitig angezeigt

Daraufhin gingen mehrere Anzeigen bei Polizei und Staatsanwaltschaft ein. Die Staatsanwaltschaft reagierte und leitete ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren ein. Hier soll nun geklärt werden, ob der Tod durch Fahrlässigkeit oder gar durch Absicht herbeigeführt wurde. Dies soll unter anderem durch die Obduktion des Leichnams geklärt werden. Es werde in alle Richtungen ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft dem öffentlich-rechtlichen Sender SWR mit.

Das Klinikum reagierte auf die Vorwürfe am Sonntag mit einem Post auf Facebook.

Inzwischen gibt es eine weitere Meldung der Geschäftsführung des Klinikums: “Es sind entgegen jeglicher Faktenlage unwahre Tatsachen behauptet worden, die auch im mutmaßlichen wohlverstandenen Interesse des Verstorbenen als verleumderisch bezeichnet werden können.“

Die Geschäftsführung hat nun ihrerseits Anzeige erstattet, da die Behandlungspflicht stets wahrgenommen worden sei und grundsätzlich für jeden Patienten gelte.

Das Klinikum deutet an, dass die Behandlung möglicherweise vom Verstorbenen abgelehnt worden wäre. In der Stellungnahme heißt es: „Zu berücksichtigen sind allerdings auch die Grenzen der ärztlichen Behandlungspflicht, wenn einwilligungsfähige Patienten im Einzelfall indizierte Therapie- und Behandlungsmaßnahmen in Kenntnis der medizinischen Faktenlage oder aufgrund fehlender Krankheitseinsicht ausdrücklich ablehnen.“

Der Karlsruher Bürgermeister (SPD) äußerte sich am 17.11. zurückhaltend und stellte sich vor das Klinikpersonal. Das ohnehin schon gebeutelte Gesundheitspersonal dürfe nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Er mahnte die Rückkehr zu einer angemessenen Diskussion an und sagte, die Anschuldigungen müssten aufgearbeitet werden.

Video doch authentisch?

Weiterhin sei es in seltenen Einzelfällen möglich, Notfallpatienten aus präventiven Gründen zur Unfallvermeidung und Sturzprophylaxe nicht in einem herkömmlichen Krankenhausbett zu versorgen, sondern auf einer Matratze auf dem Boden, um Verletzungen vorzubeugen.

Warum Patienten in solchen Fällen nicht am Bett fixiert werden, um Stürzen vorzubeugen, wurde allerdings nicht ausgeführt.

Die Aussage kann man durchaus als Bestätigung werten, dass der Verstorbene tatsächlich auf eine Matratze auf den Fußboden gelegt wurde. Das wiederum lässt die Spekulation zu, dass der im Video gezeigte Mann im Klinikum Karlsruhe gefilmt wurde.

Hier bleibt zu hoffen, dass die Staatsanwaltschaft auch diesen Sachverhalt überprüft. 

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!
Bild: Städtisches Klinikum Karlsruhe, Einfahrt Kußmaulstraße, Rainer Lück http://1RL.de, CC BY-SA 3.0
Text: reitschuster.de

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