Umarmung von Clan-Boss und Polizisten "Deeskalation" mit Clans - Brutalität mit friedlichen Demonstranten

Ein Beamter eines Sondereinsatz-Kommandos der Berliner Polizei, Arm in Arm mit einem „ranghohen“ Clan-Mitglied – dieses Bild sorgt in den sozialen Medien für Aufregung. Geschossen wurde das Selfie am 27. Dezember 2022 in der Remmo-Villa im Berliner Stadtteil Alt-Buckow. Anlass: Eine Hochzeitsfeier. Weil sich ein Clan auch dabei protzig zeigen möchte, gab es nicht nur die üblichen Protz-Limousinen, Feuerwerk und Luxus pur – es kam als „Überraschungsgast“ auch ein echtes Tigerbaby. Das hatte sich der aus dem Libanon stammende und in Berlin reich gewordene und berüchtigte Clan von einem Zirkus entliehen. Tierschützer sprachen von Tier-Missbrauch.

Der Tiger war denn auch Auslöser für den Polizei-Einsatz. Weil ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vermutet wurde, kam das Bezirksamt zu einer Kontrolle auf die Hochzeit. Fast drängt sich der Eindruck auf, dass die Berliner Behörde in Sachen Clans beim Tierschutz genauer hinsieht als bei kriminellen Aktivitäten. Aufgrund leidvoller Erfahrungen aus der Vergangenheit konnten die Behörden-Mitarbeiter aber nicht allein zu den Remmos kommen. Zu ihrem Schutz wurden sie von einem schwer bewaffneten Sondereinsatz-Kommando der Polizei begleitet. Alltag in Neu-Kabul, wie Spötter Berlin nennen.

Wie kam es zu der Szene, die wie eine Verbrüderung des Polizisten mit dem Clan-Mitglied aussieht? Die von den Remmos demonstrativ auf Instagram gepostet wurde. Und die in so krassem Gegensatz steht zum oft überaus brutalen Einsatz der Polizei, gerade in Berlin, mit Corona-Demonstranten. Wo selbst Omas über den Boden geschleift wurden. Kritiker behaupten seit langem, die Berliner Polizei sei von den Clans unterwandert. Zumindest Indizien dafür gibt es. Aber gerade wenn ein Polizist Beziehungen zu den Remmos hätte, würde er wohl kaum öffentlich Arm in Arm mit ihnen posieren.

Freundschaft oder Brüskierung?

„Besteht da etwa ein freundschaftliches Verhältnis zwischen der teilweise kriminellen Familie und der Ordnungsmacht oder sollte sie nur brüskiert werden?“, fragt nun die „Bild“ zu dem Selfie. Und sodann rechtfertigt das Blatt das Foto – unter Berufung auf die Aussage eines anonymen Polizei-Insiders: „Das Ganze sieht in der Tat unglücklich aus. Aber der Beamte hat sich seinem Auftrag entsprechend verhalten. Es sollte keine Eskalation geben. Hätte er den Mann zu Boden gebracht, wäre es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu eben der Eskalation gekommen, die nicht gewollt war.“

Der kritische Journalist (man muss so etwas heute leider schon betonen) Gunnar Schupelius von der „B.Z.“ sieht das nicht ganz so unkritisch. Er fragt: „Wie war das möglich? Wie konnte Firas Remmo den SEK-Mann in den Arm nehmen, wie konnte er das Selfie knipsen? Warum konnte der Beamte das nicht verhindern?“

Clan-Boss Issa Remmo mit Tiger-Mädchen India

Weiter schreibt Schupelius: „Wir bekamen intern und inoffiziell die Auskunft, es habe sich um eine Maßnahme der ‘Deeskalation‘ gehandelt. Der Beamte hätte natürlich jeden abwehren können, der sich ihm nähert. Wofür sonst ist er ausgebildet? Aber er sollte es nicht tun oder wenn, dann nur bei Gefahr im Verzuge. Warum? Aus zwei Gründen. Erstens sollte es keine Bilder geben von einem vermeintlich rabiaten Beamten auf einer vermeintlich friedlichen Hochzeitsfeier. Zweitens sollte eine mögliche gewalttätige Reaktion von Clan-Mitgliedern vermieden werden.“

Offiziell behauptet die Polizei laut Schupelius, der Beamte habe Firas „zur Seite gedrückt“, als er bemerkte, dass dieser sein Handy zum Fotografieren hob. „Stimmt das? Wie konnte Firas dann noch knipsen und warum ließ sich der Beamte zuvor in den Arm nehmen?“, fragt der Journalist.

Das Polizeipräsidium gab auf detaillierte Nachfrage dazu bisher noch keine weitere Auskunft, will aber eine Stellungnahme nachliefern, schreibt Schupelius: „Darauf hoffen wir, denn es geht um die Organisierte Kriminalität, eine Mafia, um es klar zu sagen, die ihre Macht mit allen Mitteln erweitert.“

Verlorenes Vertrauen

Das Fazit des Kollegen: „Das Selfie-Foto versinnbildlicht die grenzenlose Respektlosigkeit der Remmos und aller ihrer Brüder gegenüber dem demokratischen Staat, seinen Gesetzen und seinen Beamten. Sie lachen sich tot über die deutsche Polizei und ihre Deeskalation. Mit drastischen Worten artikulieren sie ihre Verachtung tagtäglich auf den Straßen von Neukölln. Das Foto untergräbt außerdem auch vollkommen das Vertrauen der Bevölkerung darauf, dass dieser Staat energisch gegen die Organisierte Kriminalität vorgeht.“

Besser als Gunnar Schupelis, mit dem ich kurzzeitig beim Focus zusammen gearbeitet hatte, wo er aber leider nach einem kurzen Intermezzo wieder ging, kann man es nicht ausdrücken. Und solange noch solche Kollegen wie er für die sogenannten „Mainstream“-Medien arbeiten – wenn auch in homöopathischer Dosis – ist nicht alles verloren.

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