Umfrage: Ein Drittel der jungen Männer schlug schon mal eine Frau Frauenfeindlichkeit, wie man sie eher aus frauenfeindlichen Ländern erwarten würde

„Jeder dritte junge Mann in Deutschland findet Gewalt gegenüber Frauen akzeptabel“ – Überschriften wie diese geistern heute durch die deutschen Medien. Weiter heißt es dann in den Texten, wie etwa hier in der „Welt“: „Ein Drittel der jungen Männer zwischen 18 und 35 Jahren in Deutschland findet es nicht nur vertretbar, dass ihnen im Streit mit der Partnerin ‘die Hand ausrutscht‘. 34 Prozent sind bereits Frauen gegenüber handgreiflich geworden.“ Sie wollten den Frauen damit Respekt einflössen. Zudem gebe es eine hohe Abneigung gegen das öffentliche Zeigen von Homosexualität bei den jungen Männern: „48 Prozent gaben an, dass sie sich davon ‘gestört‘ fühlen.“

Die Zahlen gehen aus einer angeblich bundesweit repräsentativen Studie der Organisation „Plan International Deutschland“ hervor, der deutschen Filiale einer international tätigen Organisation für Entwicklungsarbeit und humanitäre Hilfe, die vor allem durch ihre „Kinderpatenschaften“ bekannt ist. Liest man die Resultate, kommt man zu dem Eindruck, wir hätten die Mentalität einer Stammesgesellschaft unter jungen Männern. Und geradezu zwingend stellt sich die Frage: Wer wurde da befragt? In wie vielen Fällen ist die frauenfeindliche Einstellung importiert?

So stellt „Plan“ seine Studie vor

Und jetzt halten Sie sich bitte fest: Weder in den Artikeln, die ich zu der Umfrage gelesen habe, noch in der 27-seitigen Studie von „Plan International Deutschland“ selbst (zu finden hier) wird auch nur das Wort „Einwanderung“ oder „Migration“ oder „Migranten“ erwähnt.

Dabei drängt sich die Frage nach einem Migrationshintergrund ja geradezu auf, wenn bei der Umfrage erschreckend viele junge Männer Ansichten äußern, die haargenau zur Einstellung gegenüber Frauen in vielen der Länder passt, aus denen vor allem junge Männer nach Deutschland einwandern.

Noch deutlicher wird das bei anderen Ergebnissen. Aus der Studie geht laut den „Funke“-Zeitungen, die als erste berichteten, auch hervor, dass das Bild der traditionellen „Hausfrau“ in den Köpfen vieler Männer verankert zu sein scheint: 52 Prozent sehen demnach ihre Rolle darin, genug Geld zu verdienen, sodass sich die Frau hauptsächlich um den Haushalt kümmern könne. Jeder zweite junge Mann möchte laut den Daten keine Beziehung mit einer Frau eingehen, wenn diese bereits viele Sexualpartner gehabt hat, wie die „Welt“ schreibt.

Jetzt neu und nur für kurze Zeit

Kommt Ihnen das bekannt vor? Mir schon. Aber nicht von den „schon länger hier Lebenden“. Sieht man sich nun bei der Bundeszentrale für politische Bildung den Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund nach Altersgruppen an, liegt dieser bei der besagten Gruppe bei 34 bis 35 Prozent (siehe hier). Wobei diese Zahlen von 2020 sind und inzwischen höher liegen dürften (bei den zehn bis 15-Jährigen hatten 2020 fast vier von zehn einen Migrationshintergrund); und noch dazu fraglich ist, ob der Migrationshintergrund wirklich gründlich erfasst wird – denn bei einem deutschen Pass wird er ja oft gar nicht mehr erfasst.

Phänomenal ist, wie Alexandra Tschacher, Sprecherin von Plan International Deutschland, die Ergebnisse der Studie kommentierte: „Die klassischen Rollenbilder sind eben doch noch in den Köpfen der Gesellschaft verankert“. Wirklich „noch“? Oder vielmehr „wieder“?

Interessant ist auch, was die Organisation auf der Seite über die neue Studie mit vorstellt. Da wirbt sie für einen „Paneltalk“: „Ein Aktivist Aljosha Muttardi, Afrikawissenschaftler*in und Autor*in Josephine Apraku, Autorin und Journalistin Susanne Kaiser sowie Autor und Projektmanager Fikri Anıl Altıntaş  sprechen im Vorfeld zur Veröffentlichung unserer Befragung mit Moderator Malcolm Ohanwe“. Ohanwe ist bekannt für seine Privatfehde gegen alle Weiße, denen er unterstellt, faktisch allesamt Umweltsäue zu sein (siehe hier). Spätestens mit der Auswahl des Moderators fällt die Maske der Unvoreingenommenheit.

Es geht um eine Lebenslüge

Bei der Studie und der Berichterstattung darüber haben wir es mit einem kolossalen Fall von Realitätsverweigerung und Wegsehen zu tun – das leider sehr typisch ist für den polit-medialen Komplex. Aber auch verständlich: Einzusehen, dass die eigene Migrationspolitik genau das beflügelt, was man ansonsten massiv bekämpft – nennen wir es diplomatisch „sehr alte Rollenbilder“, oder deutlicher Frauenfeindlichkeit und Homophobie – das wäre wohl zu schmerzhaft. Anders als mit Verdrängen und Wegsehen ist diese kognitive Dissonanz für Rot-Grüne wohl nicht zu ertragen.

Geradezu tragikomisch ist, dass man parallel bei Rot-Grün dazu über das Wachstum der AfD rätselt – man muss wirklich sehr stark wegsehen und verdrängen, um hier die Zusammenhänge nicht zu erkennen.
Anders als die Journalisten-Kollegen erkennen viele Leser den Elefant, der im Raum steht. Das kann man den Kommentaren unter dem Beitrag etwa bei der „Welt“ entnehmen. Wo etwa ein Leser klagt: „‘Traditionell‘? Mein Gott, nennen Sie es doch beim Namen! Unsere Tradition ist das nicht!“ Ein anderer fragt lapidar: „Welche ‘Männer‘ wurden denn befragt?“ Ein Dritter fordert Klartext: „Was ist das denn für eine nutzlose Befragung und Interpretation. Wenn ich den Kern des Übels treffen will, bitte auch die Details auf den Tisch.“

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Bild: Screenshot Youtube-Video Focus Online

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