Vorlesung an Hochschule zu „queer-feministischem Hexenwissen“ Keine Satire

Meine Rubrik „Irrsinn made in Germany“ müsste man ergänzen um eine mit dem Titel „Irrsinn made in Switzerland“. Denn offenbar macht der woke Wahnsinn nicht vor Ländergrenzen halt. Im konkreten Fall hat die Fachhochschule Nordwestschweiz ganz arglos ein Referat mit folgendem Titel angekündigt: „Hexen lernen als gegendisziplinäre Kunst“. Weiter hieß es in der Ankündigung: „Kritisch-spekulative Hexenkünste wirken wirklich – als gewitztes Verkehren und Antwort que(e)r durch die Zeit; im Ver-/Lernen und Ent/Üben. Als Kehr-Care-Kunst mit Witz, Wut, Lust, Schmerz und Begehren.“

Anschließend wird es in der Ankündigung noch abstruser, wie die Schweizer „Weltwoche“ berichtet: Der Anlass werde „mit wahlverwandten W.I.T.C.H.es“ – auf Deutsch Hexen – „verschiedener Generationen hexendiffamierende Mythen verkehren, Theorie und Praxis miteinander amalgamieren und Schutzkreise ziehen gegen die Mächte des Beherrschens, Bemeisterns und Disziplinierens“.

Die Veranstaltung, welche die Hochschule auf ihrer Webseite als „Antrittshex“ ankündigte, war die Antrittsvorlesung der Professorin Ines Kleesattel. Sie ist „Studiengangleiterin MA Vermittlung von Kunst und Design am Institute Arts and Design Education (IADE)“. Ziel der Veranstaltung: Dank der Veranstaltung solle sich „eine Genealogie queer-feministischen Hexenwissens entspinnen“.

Laut einem Bericht des „Tagesspiegel“ hatte die Professorin bei der gut besuchten Vorlesung auf einem Pult vor sich verschiedene Utensilien aufgebaut: eine Glaskugel, eine Kerze in einem Kristall, ein Spielzeug-Ziegenbock.

Das wird Ihnen nun vielleicht die Sprache verschlagen. Wie auch mir. Nein, es ist keine Satire, sondern offenbar ernst gemeint. Und es werden ja auch ernste Steuermittel dafür ausgegeben. Die Hochschule lieferte laut „Weltwoche“ folgende Erklärung: Gemeinsam mit „Co-Hex“ Pascale Schreibmüller verhandle Professorin Kleesattel „die Potenziale eines gegendisziplinären Ausheckens, das geschundene Möglichkeitssinne zum Fliegen bringt“. Schreibmüller ist nach den Angaben in ihrem ihrem LinkedIn-Profil «transdisziplinäre Künstlerin, Hebamme, Theoretikerin».

In der Eidgenossenschaft, die traditionell als konservativer gilt als die Bundesrepublik, regte sich Unmut. Der Basler SVP-Grossrat Joël Thüring beispielsweise warf dem Zürcher Blatt zufolge die Frage auf, die auch mir sofort in den Sinn kam: „Ist das ein Aprilscherz?“ Der Großrat – vergleichbar mit einem Landtagsabgeordneten in Deutschland – reichte auch eine Anfrage an den Regierungsrat ein. Unter dem vielsagenden Titel: „Mit Steuergeldern alimentierte Gender-Gaga-Veranstaltungen an der Fachhochschule Nordwestschweiz“.

Mit seiner Anfrage will der Abgeordnete von der Kantonsregierung wissen, inwiefern die Durchführung einer solchen Veranstaltung für das Renommee einer Hochschule förderlich sei, die von vier Kantonen finanziert werde, so die „Weltwoche“. Träger der FHNW sind Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn.

Bislang gab es von der Regierung dem Bericht zufolge noch keine Antwort. „Und man darf davon ausgehen, dass die Regierung einen Grund findet, weshalb die queere Gender-Hexerei von studentischem Wert ist“, so die „Weltwoche“ bitter: „Der Steuerzahler aber stellt sich vorab zwei Fragen: Wie weit haben sich unsere Hochschulen vom normalen Leben entfernt? Geht es ihnen nur noch darum, eine Minderheit zu bedienen, die mit den Problemstellungen kommuner Bürger überhaupt nichts mehr gemeinsam hat?“

Dabei beschränkt Kleeberger das Hexen nicht nur auf die Schweiz. Im April gab es an der „Mozarteum University“ in Salzburg eine „Lecture Performance“ und ein Gespräch unter dem Titel „Hexen mit Hammer. Oder: Der Malleus wird verkehrt und lernt fliegen“, Die Veranstaltung wurde wie folgt angekündigt: „Hexen ist eine queere Kunst, keine ‘ursprünglich weibliche‘ Kraft. Erst Heinrich Kramers Malleus maleficarum (1486) beschwor die Verknüpfung von Frauen* und Hexen unheilvoll wirkmächtig herauf. Doch wie es so geht; etwas später wird der patriarchale Zauber die Hexen, die er rief, nicht mehr los. Feministische W.I.T.C.H.es diverser Generationen verkehren hexendiffamierende Mythen gewitzt und bringen geschundene Möglichkeitssinne zum Fliegen – mit dem Hammer, ohne Besen.“

Und weiter: „Ines Kleesattel (Basel/Zürich) und Pascale Schreibmüller (Zürich) verhandeln mit Sounds, Imaginationen und Texten das Potential gegendisziplinärer hexenkünstlerischer Wissenspraktiken“.

So wichtig und heilig die Kunstfreiheit ist – hier entsteht der Eindruck, dass eine Pseudo-Wissenschaft unter ihrem Deckmantel betrieben wird. Was Privatsache wäre, müsste nicht der Steuerzahler dafür aufkommen und die Zürcher Universität ihren guten Namen dafür hergeben.

Dem ideologischen Irrsinn sind heutzutage in Politik, Medien und Institutionen wie Hochschulen keine Grenzen mehr gesetzt.

PS: Wie der ganze Irrsinn in den USA seinen Lauf nahm und wie er sich entwickelte, beschreibt der US-Publizist Ben Shapiro in seinem beeindruckenden Bestseller „Der autoritäre Terror“ eindrücklich (Details hier). Mir persönlich hat sein Buch in vielem die Augen geöffnet – und gezeigt, das vieles, was ich für deutsche Besonderheiten hielt, seinen Ursprung in den USA hatte. Insofern habe ich bisher bei der Beurteilung vielleicht die Rolle von Angela Merkel etwas überschätzt. Sie war sicher ein wichtiger Katalysator und Erfüllungsgehilfe beim rot-grünen Umbau unserer Gesellschaft. Aber sie war dabei alles andere als alleine, wie Schapiro eindringlich schildert.

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