Eigentlich müsste ich auf meiner Seite längst eine neue Rubrik einrichten: „Neues von Lauterbach – oder der alltägliche Wahnsinn.“ Die Intensität, mit der unser Gesundheitsminister einen ins Staunen bringt, ist erstaunlich. Man möchte derart oft den Kopf schütteln, dass dieser fast schon an ein Uhrpendel erinnert. Gerade erst hat die Schweizer Weltwoche einen Kurzkommentar bei mir bestellt, mit der Bitte, dem wohl staunenden Schweizer Leser zu erklären, warum Corona in Deutschland einfach nicht aufhört. Von „Long-Covid“ sprach der Kollege aus der Schweiz in seiner Anfrage ironisch (den Kurzkommentar werde ich in Kürze auch hier veröffentlichen).
„Unsere tägliche Absurdität von Karl Lauterbach gib uns heute“ funktionierte auch heute wieder: Für „alle Eventualitäten“ ließ der Sozialdemokrat, den Corona bzw. die Medien vom vergessenen Hinterbänkler zum Medienstar machten, für 830 Millionen Euro neuen Corona-Impfstoff bestellen. Seine Logik dahinter: „Ich muss so viel Impfstoff haben, dass ich im Notfall so viel habe, dass ich alle impfen lassen kann.“ Eine Lehre aus der Pandemie sei, so der Minister, dass man nie wieder zu wenig Impfstoff haben dürfe.
Dafür scheint jede Menge Geld vorhanden. Die Bundesregierung nimmt laut dem Minister dafür in Kauf, dass bereits beschaffte Impfstoffe auch verfallen könnten: „Wenn neue Varianten kommen und neue Impfstoffe, dann muss man neue Impfstoffe beschaffen, derweil auch ein Teil des alten Impfstoffes verfällt. Das ist dann in der Sache begründet.“ Die Impfzentren sollen mit 100 Millionen Euro monatlich weiter betrieben werden. Jeder, der es „bräuchte und wünschte“ solle in den Genuss einer vierten Impfung kommen.
Auch zu Drittimpfungen sollen die Menschen angespornt werden: Ab 1. Oktober ist man mit einer doppelten Impfung nicht mehr offiziell geimpft (das ist kein Sprachwitz, sondern bittere Realität). Nur dreimal Geimpfte sind „vollständig geimpft“, die vierte Impfung soll jeder erhalten, der sie wünscht.
Der Bayerische Rundfunk zitiert den Minister wie folgt: „Es lasse sich nicht vorhersagen, mit welchen Varianten man im Herbst ringen werde. „Wir müssen auf Varianten vorbereitet sein, die dann einen neuen angepassten Impfstoff benötigen“, betonte Lauterbach.“ Den Widerspruch, dass jetzt schon bestellt werde, bemerken die Journalisten des Gebührensenders nicht – oder wollen ihn nicht bemerken. Kein Wort auch darüber, wie viel Impfstoff bereits verfallen ist und welche millionenteure Verschwendung hier vom Steuerzahler zu begleichen ist. Kein Wort auch darüber, dass Kritiker hinter der Bestellung die Absicht der Regierung vermuten, im Herbst doch noch eine Impfpflicht durchzudrücken.
Lauterbach lässt nicht locker. Wenn man ihn weiter gewähren lässt, wird er uns im Herbst ein bitteres Erwachen bescheren – man brauche nur genug zu testen, um auch bei einem normalen Schnupfen wieder einen Vorwand für die Rückkehr des Corona-Regimes zu haben, warnte der Arzt Paul Brandenburg erst kürzlich im Interview mit mir, in dem er von einer Corona-Parallelwelt sprach. Wer im Sommer politisch schläft, könnte im schlimmsten Fall im Herbst im Lockdown aufwachen.
Hier mein aktuelles Video zu Lauterbach – auf den Hund gekommen:
Hier nur eine kleine Auswahl der Initiativen und Aussagen Lauterbachs in letzter Zeit – ich kommentiere sie bewusst nicht, da sie für sich selbst stehen:
Bild: Shutterstock
Text: br