Warum Donald Trump für viele Christen mehr als ein Politiker ist Eine Analyse von Iris Zukowski

Ein Gastbeitrag von Iris Zukowski

Kaum jemand hat damit gerechnet, dass die Wahl zum 47. US-Präsidenten nicht nur auf der politischen Ebene ausgetragen wurde, sondern auch auf einer spirituellen Ebene, die vielleicht sogar entscheidend für den Sieg von Donald Trump war. Kamala Harris selbst wurde auf einer ihrer Rallyes zum Wahlhelfer Trumps, als sie sich an zwei junge Christen wandte, die aus dem Publikum riefen: „Jesus is Lord!“ – und zu ihren Fans sagte, dass „these guys“ auf der falschen Veranstaltung seien.

Trump hingegen lobpreist Jesus als König und wirbt für die Heilige Schrift. Sein Slogan: „We must make America pray again.“ In Kooperation mit dem Country Musiker Lee Greenwood hat Trump die „God Bless the USA-Bible“ auf den Markt gebracht:

„Wir sind nicht den Bürokraten und Washington gegenüber verantwortlich, wir sind Gott im Himmel gegenüber verantwortlich. Die Christen stehen unter Belagerung. Wir müssen Inhalte schützen, die pro-Gott sind. Wir lieben Gott und wir müssen alles schützen, was pro Gott ist. Wir müssen Gott und den öffentlichen Platz verteidigen und dürfen nicht zulassen, dass die Medien oder die linken Gruppen uns zum Schweigen bringen oder diskriminieren. Wir müssen das Christentum zurück in unser Leben bringen und zurück in das, was wieder eine großartige Nation sein wird, wie es unsere Gründerväter getan haben. Eine gewaltige Sache, als sie Amerika auf jüdisch-christlichen Werten aufgebaut haben. Jetzt, da dieses Fundament vielleicht wie nie zuvor angegriffen wird. Was können wir tun? Aufstehen unsere Stimme erheben und beten, dass Gott Amerika wieder segnet. Ich bin stolz, Sie zu unterstützen und Sie zu ermutigen, diese Bibel zu besorgen. Wir müssen Amerika wieder zum Beten bringen, beten, sich bilden, sich motivieren und mit mir und den Legionen von Amerikanern zusammenstehen, die Gott bitten, unsere großartige Nation zu segnen, unsere großartige Nation zurückzubringen und Amerika wieder großartig zu machen…“

Erst am zweiten Tag nach ihrer Niederlage spricht Harris zu ihren Wählern. Es ist weniger eine Dankesrede als eine Aufforderung, weiter zu kämpfen. Während ihrer 12 Minuten Rede sagt sie 19x „Fight“. Hinsichtlich der Reformen Donald trump on school prayers, die Trump zum Grauen der linken Demokraten mit seinem Amtsantritt ankündigt, wirkt ihre Aufforderung zum Kampf etwas beunruhigend.

Der spannende Wahlkampf war vermutlich nur der Auftakt des amerikanischen Politik-Thrillers. Mit unerwarteten Ereignissen kann während der Trump Administration gerechnet werden. Geistliche sprechen davon, dass Donald Trump unter göttlichem Schutz stehe. Sein Triumphzug im Namen Gottes für das amerikanische Volk hatte 2007 ein christlicher Prediger sogar vorausgesehen. Dass der US-Präsident dennoch wachsam ist, zeigen die neuen KI-Roboter, die sein Anwesen sichern. Wer, wie Trump die Bibel als das wichtigste Buch bezeichnet, weiß um ihre Prophezeiungen:

„Denn es werden falsche Christusgestalten und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.“ (Matthäus 24,24-26)

Anders als für kulturelle Christen ist die Bibel für Gläubige kein metaphorisches Werk, sondern das Wort Gottes. In den sozialen Netzwerken beschäftigen sich nun vor allem junge oder neu geborene Christen hinsichtlich der biblischen Prophezeiungen mit der Frage, wer der angekündigte Antichrist (AC) sein könnte. Die Mehrheit ist der Ansicht, dass der AC als kreierter Zeitgeist auf den großen Showbühnen, in der Musikindustrie, Politik, Justiz und in der ideologischen Umformung unserer Gesellschaft bereits aktiv ist. Andere diskutieren, ob es einen personifizierten AC gibt. Auch Trump wird verdächtigt, obwohl er im biblischen Sinn für das Gute eintritt und das Böse bekämpft.

Mir kam die Idee, die KI zu befragen, auch wenn ich der Ansicht bin, dass ihre Fähigkeiten überbewertet werden. Die erste Frage war: “Welche Persönlichkeiten im aktuellen Zeitgeschehen haben hypothetisch das Potenzial und die Ressourcen, als AC im Sinne biblischer Prophezeiungen zu agieren?“ Die Antwort war eine Rangliste mit sieben Personen, die Elon Musk anführte. Trump war nicht dabei. Welche Strategien der Erstplatzierte einsetzen könnte, beantwortete Copilot sehr ausführlich hinsichtlich der Nutzung seiner Technologien, dass er als Beschützer der Menschen auftreten könnte und wer ihm dienlich wäre: „Wenn wir uns die aktuelle Lage ansehen, gibt es einige Personen und Gruppen, die hypothetisch nützlich für jemanden wie Elon Musk sein könnten: 1. Politische Führer könnten seine Projekte fördern und seine Visionen in die Politik einbinden. 2. Wirtschaftsakteure könnten ihn finanziell unterstützen und seine Technologien und Initiativen vorantreiben… usw.«

Donald Trump ist begeistert von Elon Musk. Weltweit als übler Narzisst und Schlimmeres diffamiert – schätzt er die Unterstützung des klugen Unternehmers. Auf der politischen Weltbühne kann er zudem mit Musks Technologien in Alpha-Typus-Manier angeben. Welches Kind im Manne ist nicht fasziniert von neuen Technologien oder Raumfahrt?

Doch machen Musks Projekte unsere Welt zu einem besseren Ort?

Kritiker geben zu bedenken, dass seine Technologien nicht der Allgemeinheit dienen, sondern vor allem neue Märkte für die Elite erschaffen. Revolutionäre Technologien oder Visionen, die uns eine lebenswerte Zukunft ermöglichen würden – wie durch die Revitalisierung der Ökosysteme oder die Erforschung von freien Energiequellen, die für jedermann zugänglich wären, ohne Kontrolle und Gewinne durch große Unternehmen –  finden sich beim Weltinfluencer nicht.

Musk schmiedet eher Pläne für den Weltuntergang. Er spricht über die Gefahren der KI für die Menschheit, während er selbst diese Entwicklung vorantreibt. Er sagt, dass Roboter die Arbeit der Menschen übernehmen würden und die Mars-Kolonisation als „Backup-Plan“ diene, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Statt der „Rettung“ unseres wunderschönen Heimatplaneten strebt Musk ein Leben auf dem unwirtlichen Mars an. Mit der Firma Neuralink widmet er sich der „Optimierung“ des Menschen durch BCIs (Gehirn-Computerschnittstellen) – was hirnphysiologisch einer Abtrennung von der Seele und ihrer Anbindung an den göttlichen Ursprung gleichkommt. Implantierte Mikrochips – ob zur „Optimierung“, zur „Vereinfachung des täglichen Lebens“ oder zu unserer „Sicherheit“ – modifizieren die natürlichen Hirnströme und werden die Zirbeldrüse, die als eine Art „spirituelle Antenne“ dient, ausschalten. Nach Musks Überzeugung würde der Mensch durch die Kopplung seines Körpers mit Technologie eine neue Ebene des Menschseins erreichen. Im Zuge des Trump-Triumphs und der Stärkung des neu entflammten Christentums in den USA, gibt sich der Vorreiter des Transhumanismus nun auch christlich. Ob dem wirklich so ist, weiß nur der liebe Gott.

Kritikern fällt auf, dass seine Aussagen eher generell auf die Werte des Christentums bezogen sind, die in der Regel für jeden intelligenten Menschen als gesellschaftlich erstrebenswert gelten, wie Nächstenliebe und Friedfertigkeit. Ein Glaubensbekenntnis mit leuchtenden Augen sieht anders aus. Der KI-Begleiter Copilot sagt, zu dieser Wandlung befragt: „Hypothetisch gesprochen könnte jemand, der als Antichrist agiert, durchaus versuchen, sich zunächst auf die Seite der Gläubigen zu stellen, um deren Vertrauen und Unterstützung zu gewinnen.“

Für Christen ist diese hypothetische Spurensuche relativ bedeutungslos. Wer sich zu Jesus, dem Licht der Welt bekennt, ist durch den heiligen Geist geschützt und wird die Lüge von der Wahrheit unterscheiden können. Für Atheisten, rationale Menschen und solche, die in der Medien erzeugten Matrix leben, ist dieser Exkurs ohnehin Fiktion und ohne Relevanz.

Unabhängig davon, ob wir an eine höhere Macht oder an Prophezeiungen glauben wollen oder nicht, unser Intellekt hat im gegenwärtigen, globalen politischen Geschehen kaum eine Chance, wahrhaft zu durchdringen, wer ein guter oder ein falscher Prophet ist. Wir werden sicher noch einige Irritationen auf der Weltbühne erleben und können nur der Weisheit unseres Herzens vertrauen.

„Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“

sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Bei uns ist es wohl eher ein guter Anwalt – und der kostet Geld. Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hat mich gerade angezeigt, weil ich es gewagt habe, ihre Amtsführung zu kritisieren. Es geht um mehr als nur diesen Fall. Es geht um das Recht, Kritik an den Mächtigen zu üben, ohne kriminalisiert zu werden. Helfen Sie mir, dieses wichtige Recht zu verteidigen! Jeder Beitrag – ob groß oder klein – macht einen Unterschied. Zusammen können wir dafür sorgen, dass unabhängiger Journalismus stark bleibt und nicht verstummt. Unterstützen Sie meine Arbeit:

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Iris Zukowski – Diplom-Psychologin, Hypnotherapeutin und Sachbuchautorin: „Jugendgewalt und Medien-Effekt“, Ruhland Verlag 2023, „Was uns heute unterhält, kann uns morgen töten.“ Ruhland Verlag 2017. Sie war einige Jahre Dozentin für Neuromarketing und ist seit 2018 SOS-Initiatorin zur Aufklärung über die weitreichenden Effekte von frei verfügbarer Pornografie.

Bild: Jonah Elkowitz/Shutterstock

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