Who’beck? Die Bauchlandung des Vize-Kanzlers in den USA Wie sich die vermeintliche "Wortgewalt" als Seifenblase entpuppte

Hand aufs Herz, liebe Leserinnen und Leser: Ich wollte Ihnen den Auftritt von Robert Habeck an der Columbia University in den USA ersparen. Und auch die Berichte deutscher Medien darüber. Die ihre Begeisterung kaum verhehlen konnten, dass ihr Lieblings-Politiker den Amis mal so richtig die Leviten gelesen hat – nach ihrer Lesart. Vor allem in Sachen Weltrettung bzw. Welt-Klima-Rettung. „Robert Habeck kritisiert in New York US-Klimapolitik“, titelte die „Zeit“: „‘Solve the fucking problems’: Robert Habeck fordert in New York Studenten auf, sich für Klimaschutz einzusetzen. Er selbst bringe Deutschland klimapolitisch ‚auf Kurs’.“

Ich habe mich entschlossen, Sie damit zu verschonen. Dass nach dem Willen unserer rot-grünen Kulturkrieger wieder einmal am deutschen Wesen die Welt genesen soll, ist – leider – nur allzu bekannt. Und es war klar, dass unsere „Medienschaffenden“, wie sie sich nun gerne nennen, Habecks Auftritt als großes Ereignis zelebrieren würden – rot-grün schenkelklopfend: Da hat er es den bösen Amerikanern aber mal gezeigt!

Nun nahm die Geschichte aber eine Wende, die mich herzhaft zum Lachen brachte. Und hoffentlich auch Sie. Weshalb ich sie Ihnen unmöglich vorenthalten kann.

Den Amerikanern war Habeck nämlich herzhaft egal. Und anders als in Deutschland nahm in den USA kaum jemand von der „Ruckrede“ Notiz. Frei nach dem Motto von Franz Josef Strauß: nicht mal ignorieren. Während hier breit berichtet wurde, fand im Land der Adressaten nicht mal die Unizeitung der Columbia-Universität den Aufritt des Vize-Kanzlers erwähnenswert. Was nun natürlich unseren Weltrettern in den Redaktionen bitter aufstößt.

„Knallhart-Auftritt des Vizekanzlers: Den Amis ist Habecks Rede ‚fucking‘ egal“, titelt die „Bild“. Und klagt: „Die Ruckrede des Vizekanzlers – in Deutschland viel beachtet – stieß in den USA auf erstaunlich wenig Resonanz. Zeitungen, TV-Kanäle, Twitter, das ganze Netz schwieg zu Habecks Wortgewalt.“

Erstaunlich?

Und Habecks Wortgewalt?

Liebe Kollegen, ist das Euer Ernst?

Was soll daran erstaunlich sein, dass den Menschen jenseits des großen Teiches unser Showman im Ministeramt und die Luftschlösser dieser Regierung reichlich egal sind? Und wo bitte hat Habeck eine Wortgewalt? Oder ist damit gemeint, dass er unserer Sprache allzu oft Gewalt antut?

„Nicht mal der Uni selbst schien der Termin des German Ministers allzu wichtig“, schreibt die „Bild“ weiter: „Im Terminkalender der Hochschule fand sich kein Eintrag für Habecks Besuch, auf der Seite der Fakultät (‚Business School‘) nur eine kurze Notiz. Wer auf der Columbia-Website nach dem Schlagwort „Habeck“ sucht, findet nur den deutschsprachigen Neurologie-Professor und Demenz-Experten Christian Habeck. Auch der altehrwürdige ‚Columbia Daily Spectator‘, die 1877 gegründete Hauszeitung der Uni, ließ sich am Tag von Habecks Besuch zwar seitenweise über einen Vortrag der ehemaligen kanadischen Umweltministerin Catherine McKenna aus (‚Warum die Klimakrise so wichtig ist‘) – aber über Habecks „fucking“ Manifest: kein Wort!“

Dabei hatte sich Habecks Team so angestrengt – und „den Minister über zwei Tage vor die wichtigen Gebäude Washingtons zum Fotoshooting geschleppt: zum Weißen Haus und zum prächtigen Eisenhower Building, dem Dienstsitz vom Kamala Harris“, wie es in dem Bericht heißt: . „Die Vize-Präsidentin fand aber keine Zeit für den Vize-Kanzler, Präsident Biden sowieso nicht. US-Presse war denn auch bei keinem der Treffs auszumachen.“

Klar. Weil man diese Regierung nicht mehr wirklich ernst nimmt in Washington.

Das Fazit der Bild: „Es schien, als sei der German Minister den Amis fucking egal.“ So egal, dass der Moderator des Habeck-Events an der Columbia Uni den deutschen Vizekanzler kurzerhand zum „German Chancellor“ beförderte, wie es in dem Bericht heißt. Habecks Englisch reichte aus, um den Fehler zu erkennen – und auch die Brisanz. Er korrigierte die Verwechslung. Wenigstens das! Bei Annalena Baerbock hätte man da nicht so sicher sein können.

Die Geschichte ist geradezu sinnbildlich für den Größenwahn und die Selbstüberschätzung der rot-grünen Ideologen, die uns regieren. Aufgrund der Hofberichterstattung ihrer treu ergebenen Medien fühlen sie sich als politische Riesen. Sobald sie aus diesem Elfenbeinturm heraus sind, wie Habeck jetzt in den USA, stutzt die Realität sie auf Zwergen-Maß zusammen. Um das zu erkennen, müssten sie allerdings Größe haben.

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Bild: Screenshot Youtube WELT Nachrichtensender

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