Winfried Kretschmann: Vater des grünen Bildungsnotstands Immer mehr Schulabgänger in „The Länd“ ohne Abschluss

Von Daniel Weinmann

„Wir können alles, außer Hochdeutsch“, rühmte sich Baden-Württemberg in einem Slogan, den von 1999 bis 2021 für seine Selbstvermarktung verwendete. Hochmut kommt vor dem Fall, könnte man ein weiteres, viel zitiertes Sprichwort bemühen – nicht nur, weil dieses Motto im Oktober 2021 durch die wenig einfallsreiche Kampagne „The Länd“ abgelöst wurde.

Auch im Bildungsbereich ist die Leistung der grün-geführten Landesregierung bestenfalls mit der Schulnote mangelhaft zu bewerten. Seit Mai 2011 ist Winfried Kretschmann Ministerpräsident von Baden-Württemberg und damit als erster und bisher einziger Grüner Regierungschef eines deutschen Landes. Mehr Bildungsgerechtigkeit, versprach der frühere Lehrer großspurig zu Beginn seiner Amtszeit.

Nun offenbart eine aktuelle Datenauswertung des „SWR Data Lab“, dass er damit krachend gescheitert ist. Der SWR stützt sich auf Daten des Zensus 2022, die im Juni veröffentlicht wurden. Knapp 7.000 Schüler haben 2022 in Baden-Württemberg die Schule ohne Abschluss verlassen. 6,9 Prozent aller Schulabgänger gingen somit leer aus. 2012 waren es noch 4,3 Prozent.

Knapp 30 Prozent der über 15-Jährigen Baden-Württemberger haben keinen Berufsabschluss

Im Vergleich zu anderen Bundesländern steht „The Länd“ damit besonders schlecht da. Denn zum einen lag die Zahl der Schulabbrecher in Baden-Württemberg im ersten Amtsjahr von Kretschmann mit 4,3 Prozent noch deutlich unter dem damaligen Bundesschnitt von 5,5 Prozent. Zum anderen liegt der Anteil von über 15 Jahre alten Menschen ohne allgemeinbildenden Schulabschluss mit 7,7 Prozent über dem bundesweiten Anteil von 6,9 Prozent. Pforzheim weist mit 14,6 Prozent den dritthöchsten Anteil in ganz Deutschland auf. Nur Offenbach am Main und Duisburg erreichen eine noch höhere Quote.

Insgesamt haben laut Zensus 2022 in Baden-Württemberg 29,8 Prozent der jungen Menschen im Alter von über 15 Jahren noch keinen beruflichen Abschluss. Hierzu zählen auch Personen, die sich in einer Ausbildung befinden. Wenig überraschend leben in Städten mit besonders hohen Abbrecher-Quoten überdurchschnittlich viele Ausländer und Migranten. Pforzheim etwa hat unter den 44 Stadt- und Landkreisen von Baden-Württemberg mit 31,2 Prozent den höchsten Ausländeranteil.

Zwei Drittel der 20- bis 34-Jährigen ohne Schulabschluss bleiben dauerhaft ohne Berufsausbildung

Kinder aus Zuwandererfamilien oder sozial benachteiligten Verhältnissen würden wegen möglicher Vorurteile mancher Pädagogen oft schwächer gefördert, sieht die Mainzer Schulpädagogik-Professorin Karin Bräu gegenüber dem SWR denn auch einen Grund für die Misere. Das System sei zu stark auf die bürgerliche Mitte ausgerichtet, bricht sie eine Lanze für noch mehr Willkommenskultur. Fragt sich, ob es tatsächlich eine Lösung sein kann, sich an den migrantischen Standards zu orientieren.

Der bildungspolitische Sprecher der baden-württembergischen FDP/DVP-Fraktion, Timm Kern, kann dem wenig abgewinnen: „Diese Zahlen sind nicht nur eine absolute Katastrophe für den weiteren Lebens- und Berufsweg der betroffenen Menschen, sondern angesichts des eklatanten Fachkräftemangels auch für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ein Desaster.“

Besonders prekär: Jugendliche ohne Schulabschluss haben laut dem aktuellen Berufsbildungsbericht der Bundesregierung selbst in Zeiten wie diesen, in denen Auszubildende händeringend gesucht werden, kaum eine Chance, eine Ausbildung zu bekommen. Zwei Drittel der 20- bis 34-Jährigen ohne Schulabschluss bleiben demnach dauerhaft ohne Berufsausbildung – und sind auf Sozialleistungen angewiesen. Die Steuerzahler müssen somit einmal mehr für das Versagen der sogenannten politischen Elite geradestehen.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: TobiasTropper/Shutterstock

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