Zweierlei Maas – mal mit Maske, mal ohne Maske Doppelmoral vor der Kamera

Geht es Ihnen auch so? Neigen Sie auch gelegentlich zu ketzerischen Gedanken? Zu dem bösartigen Verdacht, dass unsere Politiker es vielleicht manchmal selbst gar nicht so genau nehmen mit den Corona-Vorschriften? Nur weil der Innenminister von Markus Söder, dem Corona-Napoleon aus den Voralpen, mal ein Drei-Gang-Menü auffahren lässt für sich und Polizeiführer, und man es sich dann zu zehnt gut gehen lässt, während Normalsterbliche schon fürs Skatspielen zu dritt zu Hause von der Polizei Besuch bekommen und bestraft werden? Nein, keine Angst, ich werde jetzt nicht die Liste von all den Fehltritten ausführen, weder Steinmeiers Masken-Panne noch die von Laschet oder die von Spahn soll hier Thema sein – denn wenn ich anfangen würde, all das aufzuzählen, säßen wir noch lange hier zusammen, virtuell zumindest, und am Ende würde das auch noch gegen eine neue Corona-Verordnung verstoßen. Wer nicht völlig an vorauseilender Obrigkeits-Ergebenheit oder chronischer Verdrängung und Heilserwartung durch die edlen Führer in der Politik leidet, der macht sich ohnehin schon längst keine Illusionen mehr darüber, dass es noch mehr Gleiche und Gleichere gibt in der Corona-Zeit als sonst schon üblich.

Aber obwohl wir doch schon allerhand gewöhnt sind, schafft es Heiko Maas immer wieder, allem noch einmal die Krone aufzusetzen. Bzw. in diesem Fall wohl eher die Maske. Oder auch wieder nicht. Kurzum, der Mann, dem keine Peinlichkeit für ein schönes Bild zu heikel ist und der gerade noch Grundrechte zu Privilegien für Geimpfte pervertieren wollte, hat sich wieder einmal dermaßen in die Nesseln gesetzt, wie es selbst bemühte Freizeit-Komiker wie Karl Lauterbach und Peter Altmaier nicht vermögen, bei aller Anstrengung. Wobei man es eigentlich fast schon als unfairen Wettbewerb – im Volksmund Doping – werten muss, dass ihm dabei die zwar staatliche, aber doch auch öffentlich-rechtliche (ja, das ist so!) Deutsche Welle beherzt unter die Arme griff.

Bekannt gemacht hat all das der legendäre Blogger Argo-Nerd, der beinahe im Stundentakt mit fotografischem Gedächtnis die Doppelmoral unseres politisch-medialen Komplexes enthüllt. Ohne ihn wäre das Gemeinschaftswerk von Auswärtigem Amt und Sender vielleicht im Grundrauschen des virtuellen Raums verklungen und der geneigten Öffentlichkeit gar nicht bekannt geworden. Voilà – sehen Sie sich das Kunstwerk an:


Für das brave Publikum in Deutschland ein schönes Foto mit Maske beim Treffen mit seinem Amtskollegen in Ankara – für die etwas freiheitlicher eingestellten Türken, bei denen man es mit den Corona-Regeln wie in großen und nicht-hysterischen Teilen der Welt nicht ganz so genau nimmt, ein Konterfei ohne das neue Bekleidungsstück, dass seine Jünger als „Mund- und Nasenschutz“ belobigen und seine Verächter als „Mundwindel“ oder „Maulkorb“ diffamieren.

Im Bericht der Deutschen Welle heißt es: „Er wünsche sich sehr, dass ‘alle Möglichkeiten und Potenziale genutzt werden‘, sagte Maas nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen in Ankara.“ Also die Möglichkeiten zum Masken-Ablegen wurden offensichtlich wirklich genutzt. Weiter heißt es: „Mevlüt Cavusoglu erklärte, das Gespräch habe in ‘positiver Atmosphäre‘ stattgefunden. Er hoffe, dass diese Atmosphäre Bestand habe.“ Klar, so ganz oben ohne.

Alle, die den deutschen Drang zum Corona-Übergehorsam verfolgen, sind dem Minister Dank schuldig – und sie sollten tunlichst aufhören, ihn auf tadelnswerte Weise als „Maasmännchen“ zu beleidigen. Wahrscheinlich ist der Saarländer, der nie vom normalen Berufsleben kontaminiert wurde und sozusagen in beruflicher Unschuld aus dem Studium in die Politik wechselte, im Innersten ein „Rocker“ und sein Auftritt vor den Kameras ein subversiver Akt. Mit dem er zeigen wollte, was er wirklich von der Maskenpflicht hält. Denn aus Dummheit kann er ja wohl kaum solche Bilder produziert haben.


Bild: Sergey Chayko/Shutterstock
Text: br


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