Der Lockdown – Chinas Werk und WHOs Beitrag Mit Unterstützung der WHO als Blaupause für die ganze Welt

Von Christian Euler

Lockdowns für ganze Bevölkerungen gab es nie zuvor in der Geschichte der Menschheit – und schon gar nicht für längere und unbestimmte Zeiträume. Nicht einmal die vielzitierte Spanische Grippe kann dafür herhalten.

Spiritus Rector war Xi Jinping, Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas. Er führte das zwangsweise Herunterfahren der Wirtschaft und des sozialen Lebens qua Befehl ein – sekundiert von der Weltgesundheitsorganisation, die den Lockdown zu einer globalen Politik ausweitete. WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich persönlich „sehr beeindruckt und ermutigt von den detaillierten Kenntnissen des Präsidenten über den Ausbruch“ und lobte China dafür, „einen neuen Standard für die Reaktion auf einen Ausbruch zu setzen“. Der stellvertretende Generaldirektor Bruce Aylward verstieg sich sogar unverblümt zu der Aufforderung: „Kopieren Sie Chinas Antwort auf COVID-19!“ Gänzlich unberücksichtigt ließ die WHO dabei die wirtschaftlichen Gegebenheiten oder gar die Anzahl der COVID-19-Fälle anderer Länder.

Die Lockdowns in China – einer Nation, die sich nicht um bürgerliche Freiheiten und Verfassungsnormen schert – löste einen Dominoeffekt aus, dem ein Staat nach dem anderen mit bisher unerprobten Maßnahmen gegen seine Bürger folgte. Wenig Wunder, dass auch Studien ihren Ursprung im Reich der Mitte haben, die die Gefahr einer Übertragung des Virus durch Symptomlose zeigen wollen. Sie sind die Grundlage für die weltweite Einschränkung der Freiheitsrechte gesunder Menschen. Dass eine ganze Reihe von Studien aus anderen Ländern keine Übertragung von SARS-CoV-2 durch asymptomatische Personen feststellen konnte – geschenkt. Auch hier erwies sich die WHO als willkommener Erfüllungsgehilfe.

Viele prominente Pro-Lockdown-Wissenschaftler zeigen eine ungewöhnliche Ehrerbietung gegenüber der chinesischen Abriegelungspolitik – mit einem verblüffenden Mangel an wissenschaftlicher Evidenz. Viele gingen offensichtlich von der Annahme aus, dass China tatsächlich die inländischen COVID-19-Fälle eliminierte, obwohl diese Behauptung in Wirklichkeit eine Lüge war, wie von den Geheimdiensten bestätigt wurde. In einem Interview für China Central Television im Mai 2020 lobte Richard Horton, Chefredakteur der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet, nachdrücklich Chinas Lockdowns: „Es war nicht nur richtig, sondern es hat auch anderen Ländern gezeigt, wie sie angesichts einer solch akuten Bedrohung reagieren sollten. Ich denke, wir haben China viel zu verdanken.“

Eine ebenso wichtige wie unrühmliche Rolle spielt China auch in Bezug auf den PCR-Test. Die Virologen Victor Corman und Christian Drosten erhielten die – in silico, also am Computer erforschten – Genomsequenzen, die zur Erstellung ihres PCR-Protokolls verwendet wurden, ausschließlich von chinesischen Wissenschaftlern, darunter Yong-Zhen Zhang und Shi Zhengli, Direktor am Wuhan Institute of Virology. Der Molekularbiologe Pieter Borger und sein Team reichten einen Rückzugsantrag für das Corman-Drosten-PCR-Protokoll ein. Quintessenz: Der Corman/Drosten-Test enthalte mehrere fatale Fehler. Der eklatanteste Fehler war die Tatsache, dass es zum Zeitpunkt der Einreichung des Protokolls keinen guten Grund für die Annahme gab, dass weit verbreitete PCR-Tests überhaupt notwendig sein würden. Mehr noch: „Der anhaltende Ausbruch des kürzlich aufgetretenen neuartigen Coronavirus stellt eine Herausforderung für die Labore des öffentlichen Gesundheitswesens dar, da Virusisolate nicht verfügbar sind.“

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Dipl.-Volkswirt Christian Euler widmet sich seit 1998 intensiv dem Finanz- und Wirtschaftsjournalismus. Nach Stationen bei Börse Online in München und als Korrespondent beim „Focus“ in Frankfurt schreibt er seit 2006 als Investment Writer und freier Autor u.a. für die „Welt“-Gruppe, Cash und den Wiener Börsen-Kurier.
Bild: Adao/Shutterstock
Text: ce

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