Die Sprecherin von Gesundheitsminister Jens Spahn, Parissa Hajebi, zu FFP2-Masken und der Frage, ob es Studien gibt, die die Wirksamkeit der Corona-Maßnahmen der Regierung belegen. Anzusehen hier in einem Mini-Video aus der Bundespressekonferenz. Leider war es am Freitag die letzte Liveübertragung in der bewährten Art – ab jetzt werden diese eingestellt, pünktlich drei Monate vor der Bundestagswahl.
Ich bin mir bewusst, dass mir Kollegen wieder Vorwürfe machen werden wegen dieses Videos – wie oft zuvor. Sie finden, ich würde mit meinen Fragen die Bundesregierung „vorführen“. Es ist sogar davon die Rede, ich würde die „gute Zusammenarbeit“ der Medien mit der Regierung gefährden (sic!). Kritisches Nachfragen auch zu heiklen Themen wird als „Desinformation“ und „Propaganda“ diffamiert – was per se absurd ist. Wie kann eine kritische Frage (!) an die Regierung „Desinformation“ und „Propaganda“ sein? Wo die Regierung nach Belieben öffentlich antworten und alles aus ihrer Sicht richtigstellen kann?
Ich sehe es als meine Pflicht als Journalist an, der Bundesregierung auf den Zahn zu fühlen und sie mit meinen Fragen auch in die Bredouille zu bringen. Auch ausländische Kollegen sehen das so und wundern sich, dass es in Deutschland kaum noch geschieht (siehe hier mein Interview mit dem niederländischen Kollegen Rob Savelberg von der Traditionszeitung „De Telegraaf“). Ich mache meinerseits Kollegen, die solche kritischen Fragen verurteilen und diskreditieren, den Vorwurf, dass sie sich weit von der Idee eines kritischen, staatsfernen Journalismus entfernt haben.
Im konkreten Fall mag die Situation für Frau Hajebi unangenehm sein und man mag menschlich bedauern, dass sie hier auf dem Podium in einer schwierigen Situation ist. Dies liegt aber nicht an den kritischen Fragen, sondern daran, dass die Regierung als Strategie ausgewählt hat, solche kritischen Fragen in geradezu herausfordernder Weise zu ignorieren. Und faktisch mit Ohrfeigen zu kontern. Diffamierung durch regierungsnahe Medien und Journalisten inklusive.