Von Mario Martin
Man braucht schon ein dickes Fell, um derzeit nicht in Verlegenheit zu geraten. Jeden Tag melden sich über die Medien bekannte oder unbekannte Gesichter zu Wort, die zur Ausgrenzung aufrufen. Eine gewisse Komik hat es, wie die Akteure sich dabei abmühen, um den bisher nicht geimpften Teil der Bevölkerung an den Pranger zu stellen.
Natürlich sollte man seinen Humor nicht verlieren, aber die Situation ist für viele Menschen schon lange nicht mehr zum Lachen. Wie so oft wird dieses Schauspiel auf dem Rücken der Einkommensschwachen ausgetragen, die um ihren Job und die Versorgung ihrer Familie fürchten müssen, wenn sie nicht einlenken. Und natürlich auf dem Rücken der Kinder, der Schüler, Studenten und ihrer Eltern. Wer nicht finanziell unabhängig ist, gerät immer stärker unter Druck. Die indirekte Impfpflicht ist längst Realität.
Wer darf heute?
Wer ist es wohl heute, der mit der nächsten Absurdität die Bühne betritt, fragt man sich am Morgen. Der Co-Vorsitzende der Grünen schlägt Kontaktbeschränkungen nur für Ungeimpfte vor; ein Radiologe spricht von der “Tyrannei der Ungeimpften”; eine Gesundheitssenatorin wünscht sich, Geimpfte von Ungeimpften zu trennen; der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft schlägt finanzielle Sanktionen vor; der Bundespräsident äußert: „Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden uns alle“; der Pfizer CEO nennt Skeptiker „Kriminelle“; der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins vermisst seinen Geduldsfaden und stößt Drohungen aus; der Bundesvorsitzende der Freiheitlichen Demokratischen Partei schließt Lockdowns für Ungeimpfte nicht mehr aus; der Wirtschaftsminister fordert die Offenlegung des Impfstatus an den Arbeitgeber; der Gesundheitsminister will “Deutschland in die Freiheit zurückimpfen”, die Geimpften aber drei Monate später flächendeckend durch 2G+ testen; und ein Bischof, der sich von der Realität verabschiedet hat, lässt die Menschen wissen: „Impfen ist gelebte Liebe zu Gott.“ Die Litanei der Impfsekte. Die Gesellschaft ist verrückt geworden. Wer darf als nächstes in die Manege?
„Ein tradiertes Mittel des Faschismus“
Es ist wie ein Skript, das abläuft, bei dem mal diese, mal jene Figur an die mediale Front geschickt wird, um den psychologischen Krieg weiter anzufachen. Und es macht den Eindruck, als werde hier versucht, die Grenze des Sagbaren – Medienwissenschaftler sprechen vom Overton-Fenster – immer weiter in Richtung einer möglichen Zwangsimpfung zu verschieben. Der Linguistik-Professor Noam Chomsky, laut Wikipedia einer der bekanntesten Intellektuellen, schrieb 1998 noch: „Der kluge Weg, Menschen passiv und gehorsam zu halten, besteht darin, das Spektrum akzeptabler Meinungen streng einzuschränken, aber eine sehr lebhafte Debatte innerhalb dieses Spektrums zuzulassen – und sogar kritischere und dissidenten Ansichten zu fördern. Das gibt den Menschen das Gefühl, dass freies Denken im Gange ist, während die Voraussetzungen des Systems durch die Grenzen der Debatten immer weiter verschärft werden.“
Inzwischen ist das Overton-Fenster bzw. Spektrum so weit in die totalitäre Richtung verrutscht, dass selbst Chomsky keine Skrupel hat, zu äußern: „Impfverweigerer sollten den Anstand haben, sich aus der Gemeinschaft zu entfernen. [..] Wie sie an Nahrungsmittel kommen, ist ihr Problem.“
Im Lichte dessen ist das obige Zitat wohl eher als Anleitung, denn als Warnung zu verstehen.
Blicken wir nach England oder in die USA, sehen wir hunderttausende Menschen, die ihre Stelle im Gesundheitssektor aufgeben, da sie vor die Wahl gestellt werden. Dadurch wird die ohnehin schon angespannte Situation im Gesundheitswesen noch weiter zugespitzt. Wird das auch bei uns Realität, können wir mit einer erneuten Verknappung der Krankenhausbetten rechnen, was das Überlaufen der Kapazitäten begünstigt.
Das hatte Jens Spahn zwar in der Bundespressekonferenz vom 12.11. noch zurückgewiesen, aber um die Halbwertszeit der Aussagen politischer Akteure steht es inzwischen immer schlechter. Es gibt vereinzelt auch Gegenstimmen, aber der Zuschauer bekommt doch den Eindruck vermittelt, die Figuren im Fernsehen wären sich einig. Sie sind es auch. Das Problem ist eher der ihnen noch immer beigemessene Stellenwert. Wer sind diese Figuren? Was qualifiziert sie? Welche Rolle spielen sie überhaupt?
Nochmal zur Erinnerung: Es geht hier um Menschen, die sich weigern, sich versuchsweise gegen ein Virus „impfen“ zu lassen, das bei etwa 95 Prozent der Infizierten leichte bis mittelschwere Symptome (oder oft überhaupt keine Symptome) hervorruft und dessen Todesrate bei etwa 0,1 bis 0,5 Prozent liegt.
Diese werden systematisch ausgegrenzt, ihrer Arbeitsplätze beraubt, als „Gefahr für die Gesellschaft“ verteufelt, zensiert, mit Geldstrafen belegt, mit Verweigerung der medizinischen Behandlung bedroht und anderweitig verfolgt.
Martin Schulz sprach im Jahr 2018 vor dem Bundestag: “Die Reduzierung komplexer politischer Sachverhalte auf ein einziges Thema, in der Regel, bezogen auf eine Minderheit im Land, ist ein tradiertes Mittel des Faschismus.”
„Die Reduzierung komplexer politischer Sachverhalte auf ein einziges Thema, in der Regel bezogen auf eine Minderheit im eigenen Land, ist ein tradiertes Mittel des Faschismus.“
Martin Schulz, SPD.
2018.
Damals gemünzt auf die AfD.
Ober er zu dieser Grundaussage weiter steht? pic.twitter.com/xhlfNHx1g6— Boris Reitschuster (@reitschuster) November 13, 2021
Alles wird auf die “Impfung” reduziert. Allheilmittel und ultimatives Ritual, auf dem Weg zur “Erlösung”. Dass die gebetsmühlenartige Wiederholung der Wichtigkeit, sich “impfen” zu lassen, durch die Politik und die Medien kultische Züge trägt, ist inzwischen wohl nur noch schwer zu verneinen.
Es ist eine unschöne Situation, all diese Hasstiraden und Ausgrenzungen indirekt über sich ergehen lassen müssen. Wirklich schlimm aber ist die Wirkung, die diese immer neuen Absurditäten auf die Teile der Bevölkerung haben, deren Vertrauen in die polit-mediale Elite noch nicht erodiert ist. Denn das sind die Menschen, die den Hass dann unmittelbar an die Ausgegrenzten herantragen. Es sind die Menschen, die sich die komprimierten Parolen der Hetze zu eigen machen und diese mit in den Alltag nehmen, um sie in ihrem hilflos-ängstlichen Schubladendenken dem angeblich Schuldigen vorzuwerfen.
Es ist die von Schulz angesprochene Reduzierung des komplexen Sachverhalts auf die Parole: “Die Ungeimpften sind schuld.”
Kommunikationstheoretikerin Elisabeth Noelle-Neumann sagte 2001: “Was Sie heute in den Köpfen der Menschen finden, ist oft gar nicht mehr die Realität, sondern eine von den Medien konstruierte Wirklichkeit.”
Leider hat dieser Satz noch immer Bestand.
Fakten wie die oben erwähnte relative Ungefährlichkeit der Erkrankung spielen in der Diskussion genauso eine Rolle, wie ein wirksames Behandlungsprotokoll gegen die COVID-19-Erkrankung – nämlich keine. Wir wollen trotzdem kurz auf die aktuelle Datenbasis blicken.
Anzahl der COVID-19-Patienten im Krankenhaus
Die folgende Grafik zeigt die Anzahl der COVID-19-Fälle, die aktuell in Deutschland intensivmedizinisch betreut werden. Der Wert liegt bei 2.925. Der Höchststand wurde am 3. Januar 2021 mit 5.745 verzeichnet. Damit liegt der derzeitige Anteil bei 50,9 Prozent des Höchststandes. Da nicht klar ist, ob Geimpfte zuverlässig getestet werden, ist die aktuelle Anzahl möglicherweise zu gering. Weiterhin muss bedacht werden, dass jeder ITS-Patient, der testpositiv ist, in diese Statistik einfließt, auch wenn er wegen eines anderen Leidens behandelt wird.
Belegung der Krankenhäuser
Die Anzahl der belegten Intensivbetten hat sich nicht verändert (dunkelblauer Bereich in der Grafik). Sie ist auf dem gleichen Stand wie im Mai und Oktober 2020 sowie im Juli dieses Jahres (rote Kreise). Lag die Anzahl der freien Betten im August 2020 noch bei 8.600, so liegt sie inzwischen bei noch 2.550. Über den von der Politik induzierten Abbau der Betten wird kaum gesprochen. Die Notfallreserve kann in freie Betten umgewandelt werden.
Impf- und Boosterquote
Bei den “Impfungen” zeichnet sich eine eindeutige Sättigung ab. Die Anzahl der Geimpften stagniert fast. Unten rechts in der Grafik sehen wir die etwa seit September anlaufende Booster-Kampagne. Es scheint so, dass die unzähligen gebrochenen Versprechen hinsichtlich der Rückerlangung der Freiheit durch die “Impfung” hier ihre Wirkung zeigen und die Menschen davon abhalten, sich die Drittimpfung abzuholen. Der Anteil an allen Geimpften liegt derzeit bei knapp 7 Prozent. In den letzten Tagen steigt die Kurve jedoch etwas steiler an als noch im Oktober.
Im Übrigen sprechen sich sowohl Christian Drosten als auch der WHO-Chef gegen die Booster-Impfung aus. Tedros spricht in dem Zusammenhang sogar von einem „Skandal“. Wie das mit der Ankündigung des BMG zusammenpassen soll, den Impfstatus nach einigen Monaten auslaufen zu lassen, falls keine Booster-Impfung vorgenommen wird, bleibt ein Geheimnis.
Impfdurchbrüche
Jetzt betrachten wir die Zahl der addierten Fälle des Impfversagens. Alles Fälle, bei denen die Impfung nicht vor Infektion schützte und die mit dem Euphemismus “Impfdurchburch” bezeichnet werden. Befürworter der Impfung sagen, dafür hätte sie aber zumindest für einen milden Verlauf gesorgt. In dieser Grafik werden alle Gruppen abgebildet: “positiv getestet”, “krank”, “hospitalisiert” und “auf der Intensivstation”
Der nächste Graph zeigt den rollenden 4-Wochen-Durchschnitt der symptomatischen COVID-19-Fälle. Jeder Datenpunkt wird also als Durchschnitt der vorherigen vier Wochen gebildet. Derzeit sind knapp 61 Prozent der über 60-Jährigen und knapp 42 Prozent der 18- bis 59-Jährigen symptomatischen COVID-19-Fälle geimpft.
Es folgt die Grafik für die trotz Impfung verstorbenen Menschen. Der milde Verlauf der Krankheit trat hier trotz Impfung nicht ein.
Nun blicken wir nur auf die hospitalisierten Fälle. Der Anteil der über 60-Jährigen scheint sich inzwischen bei rund 45 Prozent zu stabilisieren.
In der obigen Grafik sehen wir im Zeitraum 23.09. – 30.09. eine Auffälligkeit: Eine sprunghafte Erhöhung der Quote. Diese geht auf eine Änderung der Berechnungsgrundlage zurück. Bis zum 23.09.2021 hatte man beim RKI die Personen ohne bekannten Impfstatus als „ungeimpft angesehen“. So wurde die Zahl der Durchbrüche künstlich verringert. Ab dem 30.09.2021 wurde dann die Berechnung umgestellt. Plötzlich wurden nur noch Personen mit bekanntem Impfstatus zur Berechnung der Rate herangezogen.
Dieser Frage geht ein Beitrag auf corona-blog.net nach. Dort wird die Zahl der COVID-19-Patienten mit bekanntem Impfstatus ins Verhältnis zu den vom DIVI-Intensivregister gemeldeten COVID-19-Patienten gesetzt. Die Ergebnisse sind erstaunlich. Gehen wir von der Richtigkeit der gemachten Angaben aus, dann kennt das RKI nur “von lediglich 42 Prozent der Corona Fälle, die so schwer erkrankt sind, dass sie (laut RKI) wegen Corona auf der Intensivstation liegen, den Impfstatus.”
Spielen wir jetzt Advocatus Diaboli und gehen davon aus, dass alle COVID-19-Patienten ohne gemeldeten Impfstatus in Wahrheit eben doch geimpft sind, wird im Beitrag eine hypothetische Impfdurchbruchsrate von 69 Prozent berechnet.
Wie hoch das tatsächliche Verhältnis der Geimpften an den Patienten ohne angegebenen Status ist, muss an dieser Stelle offenbleiben.
Impfschäden
Die nächste Abbildung zeigt in verschiedenen Grafiken der VAERS-Datenbank die Impfschäden in den USA. Ein Whistleblower des amerikanischen CDC (Pendant des RKI) versichert allerdings in einer eidesstattlichen Erklärung, die realen Werte seien nach seiner konservativen Schätzung mindestens um den Faktor fünf höher. Alle Graphen laufen von 2000 bis 2021. Die roten Balken zeigen das aktuelle Jahr. Die Daten in Europa dürften ähnlich aussehen, da die gleichen “Impfstoffe” verabreicht werden.
Ein Leser bat darum, den Hinweis einzufügen, dass grundsätzlich jeder an die VAERS-Datenbank Nebenwirkungen melden kann, die in der Datenbank erfasst werden, ohne dass ein Nachweis geführt werden muss, der die Nebenwirkung auf die Impfung zurückführt. Dem kommen wir gern nach.
Für das laufende Jahr (bis zum 12. November) beträgt der Datenumfang der gemeldeten Fälle 153.03 MB, während sich die Größe für das gesamte Jahr 2020 auf 11.32 MB beläuft.
Die Impfkampagne ist gescheitert
In Anbetracht all dieser Daten bleibt die Frage, wieso überhaupt noch über das Thema diskutiert wird. Die Impfkampagne ist gescheitert. Die Zulassung hätte vermutlich nie vergeben werden dürfen, da die Studiendaten gefälscht wurden. Die „Impfstoffe“, die eigentlich eine prophylaktische Gen-Therapie darstellen – was vom Leiter der Pharmazie-Division von Bayer („zelluläre Gen-Therapie“) und dem Pfizer CEO („Gen-Editierung“), bestätigt wird – verlieren ihre Wirkung schon nach Monaten und führende “Experten” sprechen sich gegen die Booster-Impfungen aus. Ansteckungen werden nicht einmal vermindert und die Viruslast ist identisch, ob geimpft oder ungeimpft. Selbst der Patron der WHO, Bill Gates, ist skeptisch, was die “Impfungen” angeht. Er sagt: „Wir haben keine Impfstoffe, die die Ansteckung verhindern. Wir haben Impfstoffe, die der Gesundheit nützen, aber sie reduzieren die Ansteckungsgefahr nur geringfügig“, erklärte er und forderte neue Verfahren für die Herstellung und Verabreichung von Impfungen.
Eine sehenswerte Übersicht zu allen Corona-Daten wird auf dieser Seite angeboten.
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Mario Martin ist Ökonom und arbeitet als Software-Projektmanager in Berlin.
Bild: ShutterstockText: Gast