Es sind Szenen aus Australien, die schlicht unerträglich sind. Eine Frau filmt in einem Quarantäne-Lager, in dem sie interniert ist. Weil sie eine gelbe Linie zur leeren Veranda des Nachbar-Internierungs-Zimmers überschritten hat, drohen ihr die Bewacher – in Plastikmäntel eingekleidet – drakonisch an, dass sie 5.000 Dollar Strafe zahlen müsse. Sie sagt mehrmals, dass dies doch überhaupt keinen Sinn macht. Der Bewacher sagt, es sei das Gesetz, und es sei doch für alle nur zu ihrem Nutzen. Sie dürfe die gelben Linien nur zum Erledigen der Wäsche überschreiten. „Ich will nicht mit Ihnen kämpfen. Ich will nur, dass jeder das Richtige macht, das ist leider mein Job, das sicherzustellen. Das hat nichts mit mir zu tun, und muss nur sicherstellen, dass die Regeln eingehalten werden.“
Die junge Frau erzählt ihre Geschichte: „Die Polizisten blockierten den Weg, auf dem ich gelaufen bin, ich fragte, was ist hier los, ich fragte: ‚Testen Sie mich auf Covid?‘ Sie sagten: ‚Nein, wir nehmen Dich mit, Du kommst nach Howard Springs, so der Name des Quarantäne-Lagers. Ich sagte Ihnen: ‚Ich bin damit nicht einverstanden, warum kann ich nicht zu Hause in Selbstisolation gehen? Wie viele andere Menschen?‘ Sie antworteten, sie hätten die Anweisung von oben, wo sie mich hinbringen sollten. Und basta!“
Das Lager mit bis zu 2000 Insassen in einer früheren Goldmine unweit von Darwin besteht aus vielen kleinen, barackenartigen Gebäuden, in denen die Insassen in kleinen, spartanisch eingerichteten Zimmern untergebracht sind. Die Zimmer haben jeweils eine kleine Veranda, auf der gelbe Striche den sehr engen Bewegungsraum abgrenzen. Selbst eine Unterhaltung mit anderen Insassen ist verboten, auch mit Abstand und Maske. In solche Lager werden positiv Getestete gebracht, und auch Menschen, die aus Risikogebieten einreisen. Auch Reisende innerhalb der australischen Bundesländer müssen bei unglücklicher Konstellation damit rechnen, hier eingesperrt zu werden – auf eigene Kosten, für 1.500 Dollar für zwei Wochen. So lange beträgt die übliche Zeit der Freiheitsberaubung.
Medien berichten von massiven Problemen in den Lagern: Schwangere Frauen haben demnach stundenlang auf Nahrung warten müssen, Allergiker wurden nicht entsprechend ihrer Allergie verpflegt. In Medienberichten wurde sogar die Frage aufgeworfen, ob man die Quarantäne-Lager nicht besser in der Wüste errichten sollte.
Offiziell sind die Insassen keine Häftlinge. Es gibt aber einen Zaun um das Lager, der auch von Polizisten bewacht wird. Die Insassen dürfen keinen Besuch empfangen. Das eigenständige Kochen ist nicht erlaubt, ebenso wenig Alkohol. Auch Gegenstände wie Spielzeuge oder Bälle und Fahrräder dürfen nicht mitgenommen werden.
In den nördlichen Territorien gab es mehrere Ausbrüche unter Aborigines: Die australischen Ureinwohner leben oft in Armut, sind isoliert, wohnen in engen Verhältnissen und lassen sich seltener impfen. Um sie zu schützen, so die Begründung, werden nun positiv getestete Bewohner der Gegend ebenfalls zentral quarantänisiert, ebenso Kontaktpersonen dieser positiv Getesteten. In diese Lager verbracht werden sie unter anderem mit Armee-Lastern, denn die Armee leistet hier Amtshilfe. Selbst Pakete von außen oder persönliche Gegenstände sind verboten. Das Gepäck der Insassen wird bei der Einlieferung untersucht.
Selbst in normalen Gefängnissen haben die Insassen in der Regel mehr Bewegungsfreiheit als die Insassen des Quarantäne-Lagers. Kommt es zu einem Ausbruch, gibt es größere Aktionen als in manchen anderen Ländern bei Gefängnis-Ausbrüchen. Die Polizei errichtet Absperrungen und Straßensperren, in den lokalen Fernsehsendern gibt es Fahndungsmeldungen. Kritiker sprechen von regelrechten Menschenjagden. Und das, obwohl Polizeipräsident Jamie Chalker bei in einem solchen Fall gefassten „Ausbrechern“ erklärte, sie seien keine Gefangenen. Frei nach Orwell: Unfreiheit ist Freiheit. Im konkreten Fall handelte es sich um drei Jugendliche, offenbar Aborigines, also Ureinwohner, die möglicherweise mit der völligen Isolation, Einsamkeit und dem Eingesperrt-Sein nicht zurechtkamen.
Was da in Australien geschieht, erinnert an eine Dystopie. Es fehlen einem die Worte, um es zu kommentieren. Ein Staat behandelt seine eigenen Bürger wie Schwerkriminelle. Längerfristig wird dieser Wahnsinn in meinen Augen die Demokratie zersetzen und weitaus größeren Schaden anrichten als das Corona-Virus.
Bild: Shutterstock
Text: br
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