Die launige Kanzlerin Klatschen gegen die Kälte

Die Bundeskanzlerin hat empfohlen, in Schulen bei Kälte zu klatschen und Kniebeugen zu machen. Auf welche wissenschaftlichen Erkenntnisse sie sich denn da berufe, dass das helfe, und wie solle das denn während des Unterrichts funktionieren? Dies fragte ich heute auf der Bundespressekonferenz Merkels Sprecherin Martina Fietz, mit der ich früher gemeinsam beim Focus gearbeitet habe. Sie antwortete: „Herr Reitschuster, Sie beziehen sich dabei auf ein Interview, das die Kanzlerin einem Sender gegeben hat, der sich vor allem an die deutsch-türkische Community richtet. Sie ist in diesem Interview von jungen Menschen darauf angesprochen worden, dass sie in der Schulklasse immer wieder lüften und dass es dadurch aber manchmal kalt ist. Das Lüften ist nun einmal der einfachste und vielleicht auch sehr effiziente Weg, um das Infektionsrisiko zu mindern. Darauf hat die Kanzlerin hingewiesen und hat dann in diesem sehr launigen Gespräch gesagt: Man kann ja vielleicht auch manchmal einfach ein paar Kniebeugen machen oder in die Hände klatschen. Sie hat aber auch gleichzeitig betont, dass das jeder für sich selber entscheiden möge und dass das keine Anweisung sei.“ (anzusehen hier, Zeitmarken 10.30)

Dass die Kanzlerin das Klatschen und Kniebeugen nicht anordnete, sondern nur empfahl, ist natürlich sehr beruhigend. Beunruhigend ist, dass dies extra noch von ihrer Sprecherin erwähnt werden muss. Es sollte sich eigentlich von allein verstehen, dass die Regierungschefin nicht bis ins Klassenzimmer und die dort zu absolvierende Gymnastik durchregiert.

MERKELIch fragte nach: „Das ist damit klar. Es gibt aber tatsächlich Klagen von Schülern, die sagen, sie frieren im Unterricht. Was wären denn da die Ratschläge der Bundesregierung, über das Klatschen und die Kniebeugen hinaus?“

Fietz antwortete: „Wir haben ja immer wieder betont, dass die Handhabung und die Umsetzung der Hygienemaßnahmen in den Schulen eine Sache der Länder ist, eine Sache der Schulträger vor Ort. Da können wir von hier aus überhaupt keine allgemein verbindlichen Regelungen vorgeben. Die lockere Gesprächsatmosphäre, in der dieses Zitat gefallen ist, zeigt noch einmal, dass es sich nicht um einen Ratschlag handelt, der befolgt werden muss, sondern der einfach in einem launigen Gespräch erfolgt ist.“

Ein launiges Gespräch der Kanzlerin. Man erfährt immer wieder von neuen Zügen bei Menschen, die man bei ihnen gar nicht erwartet hätte.

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Bild: doamama/Shutterstock
Text: br

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