„In Lützerath protestieren grüne Aktivisten gewaltsam gegen den Kohle-Deal grüner Minister, der notwendig ist, weil die grüne Basis auf dem Atomausstieg beharrt. Politische Schizophrenie par excellence“. Das schrieb Martin Hagen, FDP Landesvorsitzender in Bayern, auf Twitter. Besser kann man es eigentlich nicht auf den Punkt bringen. Nur dass es sich nicht um Aktivisten handelt, sondern um Extremisten, darunter viele Gewalttäter.
Hätte es noch eines Beweises bedurft für die Absurdität der Grünen Position in Sachen Lützerath und Energie, so erbrachte den jetzt die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kathrin Henneberger im Morgenmagazin. Die 35-Jährige, früher (oder immer noch?)Umwelt-Aktivistin und Pressesprecherin der Protest-Organisation„Ende Gelände“, redete sich dort regelrecht und Kopf und Kragen. Die Widersprüche, in die sie sich im Interview mit RBB/ZDF-Moderator Sascha Hingst (51) verwickelte, sind beeindruckend. Und sie zeigen: Wenn die Grünen ausnahmsweise einmal nicht mit Samthandschuhen angefasst werden von Journalisten, stehen sie schnell sehr nackt da. Kathrin Muthesius aus meinem Team hat das Interview für Sie transkribiert – denn niedergeschrieben ist diese Ansammlung von Worthülsen und aneinander gereihten Phrasen besonders eindrucksvoll (ansehen können Sie es sich hier):
Moderator:„Kathrin Henneberger sitzt für die Grünen im Bundestag, war zuvor selbst Aktivistin gegen den Tagebau, war Pressesprecherin von „Ende-Gelände“, schönen guten Tach…“
K. Henneberger: „Guten Tag“
Moderator:“ Sie sind gerad in Lützerath… ist man da als Grüner noch willkommen?“
K. Henneberger: “Natürlich bin ich hier willkommen. Ich bin heute hier als parlamentarische Beobachtung, ich bin jeden Tag hier…, weil es ist legitim, dass junge Menschen sich hier weiter für Klimaschutz einsetzen…“
Moderator: “Aber was ist denn aus dem Versprechen im Wahlkampf geworden, dass niemand mehr sein Zuhause verlassen muss…?“
K. Henneberger: „Wir haben mit den fünf Dörfern und den Höfen ungefähr fünfhundert Menschen das…das Zuhause gerettet..ähm..Elkat, der bis vor kurzen (so sagt sie es) hier noch im Bauernhaus gelebt hat – er wurde gezwungen auszuziehen – das liegt einmal an das Bergrecht, das Bergrecht kennt die Klimakrise nicht, das ist ein riesiges Problem, und das liegt an RWE, weil RWE – er hat ja mit RWE verhandelt – hätte auch sagen können: wir lassen das Dorf jetzt in Ruhe, wir schaffen die Wende. Aber der Konzern hat zu viel Macht, das ist das, was ich nach einem Jahr Bundestag gelernt habe.“
Moderator:“ Aber, aber, aber Frau Henneberger, dass RWE so ist, wie es ist und dass das Bergrecht so ist, wie es ist, das wussten Sie ja alles auch schon vor der Wahl im Wahlkampf…und da haben Sie gesagt, wir wollen dafür sorgen, dass niemand mehr sein Zuhause verlassen muss, dass die Menschen ein Recht auf ihre Heimat haben. Haben Sie da den Mund zu voll genommen…die Grünen?“
K. Henneberger:“ Nein, das haben wir nicht. Und genau das waren ja auch die Gründe, warum ich in den Bundestag gegangen bin und seitdem haben wir den Energie Cutter Vertrag ges..geschreddert, wir haben fünf Dörfer gerettet, wir haben Höfe gerettet, wir haben sehr viele Felder gerettet…und…jetzt bin ich ja auch hier und was ich möchte ist, dass ein Innehalten passiert, dass alle Beteiligten wieder miteinander reden, dass keine Räumung stattfindet, dass keine Menschen verletzt werden und dass RWE..
Moderator: „Ja, aber die Räumung, Frau Henneberger, die Räumung findet doch statt…
K. Henneberger:“ …als Großkonzern…“
Moderator:“ Frau Henneberger, die Räumung findet doch statt, weil der grüne Wirtschaftsminister mit RWE ‘n Vertrag gemacht hat, in dem gesagt wird, Lützerath darf weggebaggert werden. Das kann man ja richtig oder falsch finden, aber Fakt ist, das hat’n grüner Minister ausgehandelt…“
K. Henneberger: „Das wurde…dort ausgehandelt, aber ich finde es immer viel zu einfach…nur auf die Grünen raufzuhauen. Weil, wir haben ein gesamtes Problem, wir haben ein Problem der Gesetzeslage, wir haben ein Problem des Kohlekonzerns, wir haben ein Problem der, der Koalitionspartner… und dass die Klimakrise in ihrer Dringlichkeit immer noch nicht so behandelt wird.“
Moderator: „Das verstehe ich auch, aber…“
K. Henneberger: “Es ist, es ist…Deswegen ist es so enorm wichtig, dass sich halt Menschen weiter engagieren.“
Moderator: „Ja…Sie sagen, über all dem steht das Klima, aber Sie haben ja zum Beispiel auch ganz bewusst gesagt: wir verzichten auf die Atomkraft – die hätten Sie auch lassen können, wenn’s nur um das CO2 gegangen wäre…, also Sie haben schon eine sehr bewusste Entscheidung gefällt, die dazu führt, dass wir mehr Kohle verstromen…unter Grün.“
K. Henneberger: “Also die Ursache des Problems ist, dass Jahrzehnte lange die Energiewende verschlafen worden ist…“
Moderator: „Hmmh..“
K. Henneberger: “ Dass das Energieeffizienzgesetz jetzt Monate gebraucht hat, bis man sich geeinigt hat, und was jetzt wichtig ist, ist das, dass alle Menschen verstehen, wie dringlich die Klimakrise ist und dass wir die Krisen auch nicht gegeneinander ausspielen dürfen…“
Moderator:“ Frau Henneberger, vie…“
K. Henneberger „Atomkraft ist keine Lösung, das sehen wir in Frankreich.“
Moderator: „Frau Henneberger, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.“
K. Henneberger: „Ich danke Ihnen.“
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