Von Daniel Weinmann
Während hierzulande im April vergangenen Jahres der Atomausstieg umgesetzt wurde, geht die große internationale Mehrheit den entgegengesetzten Weg. Beim ersten internationalen Atomenergie-Gipfel kündigten vor gut einer Woche rund 30 Staaten in Brüssel einen schnelleren Ausbau von Nuklearstrom an.
Nur so könnten CO2-Emissionen im Kampf gegen den Klimawandel ausreichend gesenkt werden, lautete eine der Kernbotschaften. Ein weiteres Argument lautete, dass AKW in Krisenzeiten für Unabhängigkeit von ausländischen Energiequellen sorgen. „Wir verpflichten uns dazu, das Potenzial der Nuklearenergie voll auszuschöpfen”, hieß es.
Deutschland saß nicht mit am Konferenztisch. Denn die realitätsferne grüne Ideologie steht über jeder Vernunft. Dazu passen billigste Winkelzüge, mit denen die Partei die Bürger von ihrer Sicht der Dinge zu überzeugen versucht. Exemplarisch dafür steht die jüngst präsentierte „Studie“, die bestätigen soll, wie unsinnig es hierzulande gewesen wäre, an der Atomkraft festzuhalten.
Studie kommt zu erwartetem Ergebnis
Die grüne Umweltministerin Steffi Lemke bestellte das Papier bei dem ihr unterstellten Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Die von den Steuerzahlern zu tragenden Kosten beliefen sich auf 274.000 Euro. Das Ergebnis überrascht ebenso wenig wie der Sieg Putins bei der jüngsten „Wahl“ des russischen Präsidenten. Die Nachteile – auch bei der neuesten Reaktor-Generation – überwiegen deren Vorteile. Die Markteinführung von alternativen Reaktorkonzepten sei derzeit „nicht absehbar“, heißt es in dem 600-seitigen Bericht.
Wie gut, dass Lemke ihren bisherigen Staatssekretär Christian Kühn im Februar zum BASE-Chef beförderte. Seit der Grünen-Politiker dem Amt vorsteht, gilt die Bundesbehörde als uneinsichtiger Gegner jeglicher Nutzung von Atomenergie. Dreister noch: Studienleiter Christoph Pistner, der beim Darmstädter Öko-Institut unter Vertrag steht, hatte Lemke 2022 als stellvertretenden Vorsitzenden der staatlichen Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) bestellt.
Grüne Vetternwirtschaft in Reinkultur
Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ berichtet, war die Umweltministerin auch für die Besetzung des RSK-Chefpostens verantwortlich, für den sie 2022 den früheren Leiter des Physikerbüros Bremen, Richard Donderer, holte. Doch damit nicht genug: Zum dritten Studienleiter wurde Christian von Hirschhausen berufen, der an der TU Berlin forscht. Der Ökonom hatte – ebenso wie seine beiden Mitstreiter – in den vergangenen Jahren wiederholt mit Forderungen nach einem Ausstieg aus der Atomenergie auf sich aufmerksam gemacht.
Grüne Vetternwirtschaft par excellence also. Und doch fragt sich, wie viele Bundesbürger dem nach außen unabhängig anmutenden „Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung“ vertrauen.
Mit Blick auf dessen jüngste „Studie“ und dem Wahrheitsverständnis der Grünen sollten sie sich deren Parteivertreterin Barbara Domke in Erinnerung rufen. Auf Studien angesprochen, die den Nutzen der Corona-Maßnahmen infrage stellen, antwortete sie im August vergangenen Jahres: „Ich verdiene 25.000 € jeden Monat, ich kann mir die ganzen Studien kaufen und damit überschwemmen wir euch.“
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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.
Bild: Karolis Kavolelis/Shutterstock