Ungarn stimmen bei Fan-Marsch das verbotene Lied an Gigi D’Agostinos „L‘amour toujours“ ertönt in Stuttgart

Ich bin „ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ – an dieses Zitat aus Goethes Faust musste ich denken, als ich in den sozialen Medien heute ein sensationelles Video entdeckte. Zuerst dachte ich, es müsse sich um ein Fake handeln, aber offenbar ist es das nicht.

Vor dem Spiel gegen Deutschland am Mittwoch stürmen die Anhänger der ungarischen Nationalmannschaft mit einem gewaltigen Fan-Marsch die Straßen der Schwaben-Metropole Stuttgart – ausgelassen feiernd.

Auf dem besagten Video, das auf X viral ging, ist dabei zu sehen, wie die Ungarn singen und tanzen. Und zwar ausgerechnet auch Gigi D’Agostinos inzwischen in Deutschland faktisch verbotenes Lied „L‘amour toujours“.

Der Song ist in Deutschland seit Wochen in den Schlagzeilen. Insbesondere, weil er aufgrund eines entsprechenden Internet-Memes immer wieder mit den Worten „Ausländer raus“ unterlegt wird. Etwa in dem Party-Video aus Sylt, das bei uns tagelang die Schlagzeilen beherrschte.

Das Lied mit den entsprechenden Worten führt regelmäßig zu Reaktionen, wie man sie eher in der DDR erwartet hätte: Denunziationen und Polizeieinsätzen. Selbst in Fällen, in denen die Worte im privaten Bereich fallen. Und obwohl die Worte laut höchstrichterlicher Entscheidung per se nicht strafbar sind.

Die ungarischen Fans stimmten nicht nur die verbotene Melodie an – sie hielten auch noch ein Plakat hoch, auf dem „Free Gigi“ steht – neben einem Bild von Gigi D’Agostino. Also Freiheit für das Lied.

Le Bon Sozialismus

Das ist insbesondere deshalb pikant, weil ja der rot-grüne Mainstream in Deutschland in Dauerschleife angebliche Demokratie-Verstöße der ungarischen Regierung von Viktor Orban anprangert.

Die Fans aus dem Land hielten mit ihrer Aktion nun den Deutschen den Spiegel vor. 

Die Aktion ist möglicherweise auch eine Reaktion auf die Absichten der Deutschen, bei der EM vor drei Jahren vor dem Spiel gegen München die dortige Allianz-Arena in den Regenbogen-Fahnen auszuleuchten. Damit sollte gegen die vermeintliche „Homophobie“ in Ungarn Stimmung gemacht werden. Die provokanten Pläne scheiterten damals letztlich an der UEFA.

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