Von reitschuster.de
Es war einmal ein Drogerie-Imperium, das sich gern mit „sozialer Verantwortung“ schmückt. Doch hinter der sauberen Fassade der 4.700 Filialen und 62.000 Mitarbeiter lauert offenbar der Kontrollwahn. Mitarbeiter werden dort auf eine Weise überwacht, die selbst Orwell schaudern ließe. Im Mittelpunkt: Eine völlig absurde „Klarsichttaschen-Pflicht“. Nach Eigen-Bekunden soll diese Diebstähle verhindern. Was das mit Menschenwürde, Transparenz (im wörtlichsten Sinne) und einem rot-grün-ideologischen Tesla-Ausstieg zu tun hat? Willkommen im Rossmann-Kosmos, wo Kontrolle und Ideologie Hand in Hand gehen.
Die Story klingt nach Satire: Rossmann-Mitarbeiter dürfen seit Jahresbeginn nur noch durchsichtige Taschen zur Arbeit bringen. Das soll klären, wer sich statt um Kundenbedürfnisse vielleicht lieber darum kümmert, Lippenstifte oder Rasierer „mitgehen“ zu lassen. Und wer sich dieser Regelung widersetzt, dem droht die harte Hand des milliardenschweren Konzerns bzw. seines Chefs – so geschehen beim Lkw-Fahrer Heiko B. Zehn Jahre lang ein treuer Rossmann-Bote. Jetzt wurde er mit drei Abmahnungen und der Kündigung bedacht, wie die „B.Z.“ berichtet. Sein Vergehen? Er wollte nicht, dass jeder sieht, welches Duschgel er benutzt. Menschenwürde? Nebensache.
Das wäre schon per se schlimm genug. Doch die Sache hat noch eine ganz andere Dimension. Denn die Klarsicht-Geschichte ist nur ein weiteres Kapitel im Leben des Rossmann-Chefs Raoul Rossmann, der die Marke offenbar gern mit seiner eigenen rot-grünen Ideologie füllt. Der Junior aus der Rossmann-Dynastie ist nicht nur Chef eines Milliarden-Unternehmens, sondern auch ein Mann mit Prinzipien – solange sie in sein „wokes“ Weltbild passen.
Es begann damit, dass er die gesamte Tesla-Flotte des Unternehmens abschaffte, weil Elon Musk sich öffentlich für Donald Trump aussprach. Als ob Autos plötzlich politisch wären, wurden die umweltfreundlichen Teslas zum Feindbild, während der Drogeriechef gleichzeitig gegen Trump wetterte. Und nicht nur das: Raoul Rossmann hat in Interviews offen über seine Teilnahme an Anti-AfD-Demonstrationen gesprochen. Gemeinsam mit seinen Eltern lief er bei Demos für Vielfalt und gegen die AfD mit. „Der Rechtsruck, den wir erleben, verunsichert gerade Menschen mit Migrationshintergrund enorm. Das darf nicht sein“, sagte er in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Ein politischer Aktivist im Mantel des Kaufmanns. Wenn es darum geht, die Welt nach seinen Vorstellungen zu formen, macht er keine halben Sachen.
Nun könnte man meinen, dass ein so moralisch aufgeladener Konzern auch in seiner Mitarbeiterpolitik in Sachen Korrektheit und Moral die Nase vorn hat. Doch die Wirklichkeit sieht genau umgekehrt aus: Die Klarsichttaschen-Aktion wirft die Frage auf, wie ein Unternehmen, das sich derart übergriffig in die Privatsphäre seiner Angestellten einmischt, gleichzeitig mit „sozialer Verantwortung“ werben kann. Es braucht schon eine ordentliche Portion Chuzpe, Mitarbeitern vorzuschreiben, ihre privaten Besitztümer für jeden sichtbar mitzubringen und gleichzeitig von „Fairness“ und „Respekt“ zu sprechen.
Doch zurück zu Heiko B., dem rebellischen Lkw-Fahrer. Als der Fall öffentlich wurde, knickte Rossmann plötzlich ein. Die Kündigung wurde rückgängig gemacht, die Gerichtsverhandlung abgesagt. Und als wäre das nicht genug, sollen Mitarbeiter nun ihre „undurchsichtigen“ Taschen wieder mitbringen dürfen – solange sie im Spind bleiben. Ein plötzlicher Sinneswandel? Oder einfach nur ein opportunistisches Einknicken, eine Art rot-grüne Öffentlichkeitsarbeit, um die Wogen zu glätten? Fragen, die sich jeder selbst beantworten kann.
Der Fall offenbart auch noch etwas anderes: Allzu oft sind es gerade jene, die am lautesten ihre eigene Moral predigen, die selbst am wenigsten davon besitzen. Und diese „Moral-Besoffenheit“ findet man besonders häufig bei den rot-grünen Ideologen, die ihre Prinzipien wie einst die Inquisition anderen aufdrängen wollen – aber sie scheinbar so flexibel auslegen wie es gerade passt, wenn es um den eigenen Vorteil und Profit geht.
Der Rossmann-Klarsichtskandal ist mehr als eine Anekdote über Kontrollwahn am Arbeitsplatz. Er ist ein Sinnbild für die zunehmende Vermischung von Ideologie, Kontrolle und Unternehmenspolitik. Und wenn ein Chef seine Mitarbeiter wie Verdächtige behandelt, während er Tesla verbrennt und gegen Andersdenkende auf die Straße geht, stellt sich die Frage: Wer braucht hier eigentlich mehr Transparenz?
Am Ende bleibt nur zu sagen: Werter Herr Rossmann, Ihre Lippenbekenntnisse zur sozialen Verantwortung klingen so hohl wie ein leerer Klarsicht-Rucksack. Aber der Skandal hat auch etwas Gutes – denn wir sehen das jetzt auch ganz genau.
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