Sehen Sie hier mein Video aus der heutigen Bundespressekonferenz mit weiteren Themen.
Droht eine Gefahr bei Blutübertragungen von Personen, die einen Impfstoff auf mRNA-Basis wie den von Biontech erhalten haben, wie kanadische Forscher warnen? Was ist von Berichten zu halten, wonach die japanische Zulassungsbehörde für Impfstoffe Auswertungen zu Tierversuchen mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer vorlegte, nach denen entgegen der Behauptung des Herstellers die mRNA-Nanopartikel nicht in der Einstichstelle verbleiben, sondern sich teilweise hochkonzentriert in Organen finden? Hat die Bundesregierung, wie im Gesetz vorgeschrieben, bis zum 31. März einen Corona-Bericht dem Bundestag vorgelegt? Gibt es endlich Zahlen, was den Anstieg psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen angeht? Sind auch in Deutschland mögliche Verbindungen zwischen einer Reihe von Myokarditisfällen und dem BioNTech/Pfizer-Vakzin aufgefallen wie in Israel?
All diese Fragen wurden heute auf der Bundespressekonferenz gestellt. Die Antworten waren in meinen Augen allesamt ausweichend. Vielleicht bin ich ja berufsblind geworden und zu kritisch – deshalb überlasse ich Ihnen das Urteil und gebe hier erst mal einfach das Wortprotokoll wieder. Unten dann mein Eindruck dazu – Sie können ihn teilen oder nicht. Aber das Wichtigste vorneweg: Auch sieben Stunden nach Ende der Bundespressekonferenz gab es zu keinem einzigen dieser Themen irgendeine Nachreichung. Ich halte das für erschreckend – aber auch dazu unten mehr. Ich freue mich sehr auf Ihre Kommentare,
FRAGE REITSCHUSTER: Frau Nauber, im Infektionsschutzgesetz heißt es in § 4 Absatz 1a:
„Das Bundesministerium für Gesundheit legt dem Deutschen Bundestag nach Beteiligung des Bundesrates bis spätestens zum 31. März 2021 einen Bericht zu den Erkenntnissen aus der durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 verursachten Epidemie vor.“
Ist dieser Bericht vorgelegt worden? Wo kann man ihn einsehen?
NAUBER: Das kann ich Ihnen aus dem Kopf nicht sagen. Das kann ich aber gerne nachschauen.
ZUSATZFRAGE REITSCHUSTER: Es ist Ihnen also bisher nicht bekannt, dass er vorgelegt wurde?
NAUBER: Herr Reitschuster, ich habe nicht das gesammelte Wissen des ganzen Hauses immer bei mir. Insofern sehen Sie es mir nach. Ich kann das gerne nachreichen, aber ich habe es aktuell nicht im Kopf.
FRAGE REITSCHUSTER: Frau Nauber, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sagt: „Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben.“ Er spricht sogar von Triage. Ich habe mehrfach zu dem Thema etwas gefragt. Es hieß immer: Man muss noch warten, bis die Zahlen kommen.
Haben Sie denn inzwischen irgendwelche Zahlen, vor allem zur Belastung von Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf psychische Schäden?
NAUBER: Wenn ich mich recht erinnere, hatten Sie dazu erst kürzlich den Bundesgesundheitsminister gefragt; zumindest war es Thema in einer der letzten Bundespressekonferenzen.
Es gibt dazu auch unterschiedliche Auffassungen der jeweiligen Verbände. Aber klar ist: Es gibt Umfragen, die zeigen, dass Kinder- und Jugendliche in der Pandemie besonderen Belastungen ausgesetzt sind, dass sie sich besonders belastet fühlen.
Wenn aber die Frage ist: „Haben wir Abrechnungsdaten, die tatsächlich pathologische Erkrankungen belegen?“, muss ich sagen: Es dauert einfach seine Zeit, bis diese Daten vorliegen. Das muss man einfach unterscheiden.
Nichtsdestotrotz: Sie kennen wahrscheinlich die COSMO-Studie und die COPSY-Studie. Das sind Umfragen, die zeigen, dass Kinder und Jugendliche unter diesen Pandemiebedingungen besonders zu leiden haben.
ZUSATZFRAGE REITSCHUSTER: Der Herr Minister hat damals auch schon auf die Abrechnungen verwiesen. Mir haben daraufhin Kinderpsychologen geschrieben, das Problem sei, dass wegen der Triagesituation viele gar nicht in die Abrechnung kommen, weil sie nicht behandelt werden können.
Wie wollen Sie dieses Problem angehen? Was konkret tut die Bundesregierung, um hier ein umfassendes Bild zu bekommen?
NAUBER: Wie gesagt, noch liegen diese Daten ja gar nicht vor. Insofern: Wir beobachten diesen ganzen Komplex aufmerksam; das hat der Minister hier auch mehrfach dargelegt.
Natürlich schauen wir nicht nur auf die Infektionslage, sondern auch auf alles andere, was die Pandemie betrifft. Trotzdem bleibt aber diese Unterscheidung zwischen Umfragen und dem, was Abrechnungsdaten am Ende belegen, wichtig. Diese Daten liegen einfach noch nicht umfassend vor. Wenn sie vorliegen, wird das aber auch im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung vom RKI alles veröffentlicht.
Der Bundesregierung ist bewusst, dass die pandemiebedingten Einschränkungen im Bereich der sozialen Kontakte, aber auch in Bezug auf Freizeiteinrichtungen und Aktivitäten gerade für die Jüngsten in unserer Gesellschaft belastend sind.
Die Bundesregierung setzt alles daran, die Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche so zu gestalten, dass sie in Deutschland unter guten Bedingungen aufwachsen können und eine gute Zukunftsperspektive haben. Das ist auch bei den Maßnahmen, die ergriffen wurden, immer im Blick gewesen, und trotzdem ist es klar, dass Kinder und Jugendliche unter diesen Maßnahmen auch gelitten haben.
Bild: Boris Reitschuster
Text: br
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