2013 hat Berlin mit der Sanierung des Pergamonmuseums begonnen. Die Wiedereröffnung ist frühestens 2037 geplant. Messeberichten zufolge könnte sie sich auch noch bis 2043 hinziehen. Dafür soll das Museum, das noch viele, viele Jahre niemand besuchen kann, politisch stramm auf Linie gebracht werden: Die Toiletten sollen künftig geschlechtsneutral sein. So ist das jedenfalls in den internen Unterlagen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) nachzulesen.
An Symbolik ist das kaum zu überbieten.
Für die 52 Toiletten in einem Eingangsbereich im Pergamonmuseum sollen allein für die neuen, politisch korrekten, Anforderungen den Papieren zufolge zusätzliche Kosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro entstehen. Ausgerechnet die Dauerbaustelle im Zentrum Berlins will die staatliche Stiftung zum „Politprojekt“ in Sachen „geschlechtsneutrale Toiletten“ machen.
Der ausländische Freund, der mir den Link auf einen Artikel im „Spiegel“ zu den Plänen zusandte, kommentierte ihn wie folgt: „Deutschland hat VIEL Geld …“ Womit er Recht und Unrecht zugleich hat. Denn einerseits fehlen die Mittel hierzulande an allen Ecken und Enden. Andererseits scheinen sie für politischen Firlefanz jeder Art und für das Bekämpfen der politischen Gegner von Rot-Grün endlos vorhanden.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, die „binäre Aufteilung in Damen- und Herren-WCs aufzubrechen und Toiletten so einzurichten, dass sie für Menschen aller Geschlechter offenstehen“. Es handle sich „um die Umsetzung eines gesellschaftlichen Auftrags“. Man rechne außerdem damit, dass Unisex-WCs mittelfristig Vorschrift werden. Bei jedem künftigen Bauprojekt der SMB werde man prüfen, wie sich geschlechtsneutrale Toiletten umsetzen lassen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf die internen Unterlagen.
Das klingt fast so, als sei der „gesellschaftliche Auftrag“, die „binäre Aufteilung in Damen- und Herren-WCs aufzubrechen“, für die Museen-Stiftung wichtiger als ihr eigentlicher Auftrag – den Menschen Museumsbesuche zu ermöglichen. Ideologie über alles.
Die Kosten für die Sanierung des Pergamon-Museums waren übrigens ursprünglich auf 385 Millionen Euro veranschlagt worden. Aktuellen Schätzung zufolge sollen es 1,5 Milliarden Euro werden – also fast das Vierfache. Dazu kommen noch mindestens 121 Millionen Euro Zusatzausgaben beispielsweise für die Ausstellungsgestaltung und Restaurierung von Kunstwerken.
Da fallen die 2,2 Millionen Zusatzausgaben für die „nicht-binären Toiletten“ dann auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.
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