Endlich! Jetzt gibt es auch Tampons für Männer „FOR MEN-STRUATION“ – ein neues Produkt in Wokestan

Von Ekaterina Quehl
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Ein finnisches Unternehmen, das Hygieneprodukte für Frauen herstellt, bringt ein Produkt auf den Markt, das eine ultimative Lösung für menstruierende Personen anbieten soll – ein Tampon für den Mann.

Ein junger Mann mit einem sympathischen Gesicht, sportlichem tätowierten Körper und schwarz lackierten Fingernägeln stützt sich auf eine dunkelblaue Verpackung, auf der „FOR MEN-STRUATION“ steht. Der Slogan auf dem Werbeplakat lautet „For Men who have Periods too“. „MEN-STRUATION“ mag aus der Marketing-Perspektive durchaus ein gelungenes Wortspiel sein. Doch dieses bringt normale Menschen ins Staunen – besonders solche, die ihren Biologie-Unterricht noch im vergangenen Jahrtausend hatten. Man fragt sich schlicht, was der junge Mann damit wohl anfangen soll.

„Perioden sind nicht nur ein Problem für Frauen, da Transmänner und nicht-binäre Menschen auch einen Mutterleib und Perioden haben können“, begründet das Unternehmen die Notwendigkeit der Tampons für Männer. Mit dem Produkt, das auf „Transgender Awareness Week“ vorgestellt wurde, will die Firma Vuokkoset das „Problem der Geschlechtszugehörigkeit von Hygieneprodukten und der Angst im Zusammenhang mit der Menstruation bei Transmännern ansprechen, denn für Transmänner seien Menstruationsbeschwerden nicht nur körperliche Schmerzen.“

Da Menstruation – wie aber auch andere Themen wie (veganes) Essen oder (geschlechtergerechte) Toilettenarten – gefühlt ein ganz besonderes Gewicht in unserer kognitiv ausgereiften Gesellschaft hat, scheinen branchenspezifische Unternehmen sich damit aktiv zu beschäftigen und haben ohnehin schon eine ganze Reihe von Produkten auf den Markt gebracht, wie etwa klimaneutrale Binden, Menstruationstassen oder -schwämme. Doch anscheinend ist all das für die menstruierenden Personen nicht gut genug. Denn eine moderne menstruierende Person kann sich möglicherweise diskriminiert fühlen, wenn sie ein Tampon kauft, der ursprünglich für eine Frau konzipiert wurde.

„Ein engstirniges Herangehen an Perioden kann Kopfschmerzen und Identitätsprobleme verursachen“, erläutert die Firma die Problematik auf ihrer Seite. „Transfrauen können diskriminiert werden und ihre Weiblichkeit kritisiert werden, weil sie keine Perioden haben. Transmänner können schwierige Situationen erleben, wenn ihre Periode plötzlich beginnt, aber es gibt keine Binden oder Tampons in den Herrentoiletten am Arbeitsplatz. Menschen fällt es schwer, Herausforderungen im Zusammenhang mit Perioden, wie PMS-Symptomen, mit Mitgefühl anzugehen.“

Das Problem scheint erkannt.

Also brauchen wir unbedingt ein solches Produkt, das die Gefühle menstruierender Teile unserer fortschrittlichen Gesellschaft nicht verletzt, wenn sie dieses anwenden. Doch wie soll diese Logik bei dem Tampon für den Mann aufgehen? Denn Männer, die sich als Frau identifizieren – mit oder ohne geschlechterspezifische Merkmale, für die solche Produkte gebraucht werden – sollen theoretisch kein Problem damit haben, Produkte für Frauen zu benutzen. Weil sie sich eben als Frauen fühlen. Und Frauen, die sich als Männer fühlen und auch ein Mann-Sein anstreben, würden sich wahrscheinlich diskriminiert fühlen, wenn sie ein Produkt benutzen, auf dessen Verpackung „For MEN-STRUATION“ steht. Denn sie wollen ja im Endergebnis ein Mann sein. Und Männer haben nun mal keine Periode. Oder habe ich etwas durcheinandergebracht?

Zwar plant die Firma neben „dem Tampon für Männer“ auch Tampons „for another, for me and for everyone“, unabhängig von Geschlecht oder Identität auf den Markt zu bringen, doch würden diese Produkte auch wirklich alle 72 Geschlechter abdecken? Oder zumindest solche, die menstruieren? Und wenn nicht, würden sich die Geschlechter, bei denen eine Periode vorgesehen ist, möglicherweise diskriminiert fühlen? Und am Ende noch die allerwichtigste Frage: Sehen diese Produkte anders aus als die für Frauen oder ist es nur die Verpackung, die den menstruierenden Personenkreis von einer Diskriminierung befreien soll?

Fragen über Fragen.

Doch Spaß beiseite. Ein Tampon „For Men who have Periods too“ scheint nichts anderes zu sein als ein Versuch, am aktuellen Transgender-Trend Geld zu verdienen. Denn offensichtlich wird hier eine Lösung angeboten, für welche es ein Problem gar nicht gibt und mit welcher die Firma reichlich Geld zu verdienen versucht. Auf Kosten von Minderheiten, die sich ohnehin immer diskriminiert fühlen werden, wenn sie es wollen, egal wie sich die Mehrheit gegenüber ihnen verhält. Oder schlimmer noch: Denen in den Mund gelegt wird, dass sie sich diskriminiert fühlen müssen, damit große Unternehmen mehr Möglichkeiten haben, immer neue Lösungen anzubieten – für Geld versteht sich – für künstlich erzeugte Probleme.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Ekaterina Quehl ist gebürtige St. Petersburgerin, russische Jüdin und lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Pioniergruß, Schuluniform und Samisdat-Bücher gehörten zu ihrem Leben wie Perestroika und Lebensmittelmarken. Ihre Affinität zur deutschen Sprache hat sie bereits als Schulkind entwickelt. Aus dieser heraus weigert sie sich hartnäckig, zu gendern. Sie arbeitet für reitschuster.de.

Bild: Shutterstock

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