Brainchips: unbekannter Fortschritt Segen oder Gefahr für die Menschheit?

Ein Gastbeitrag von Iris Zukowski

Anfang dieses Jahres erhielt die Firma Neuralink von Elon Musk die Genehmigung, die Versuche an Tieren mit BCIs (Brain-Comuter-Interface), am Menschen fortzusetzen. Der erste Brainchip „Telepathy“ wurde einem 29-jährigen, querschnittsgelähmten Amerikaner implantiert. Musk sprach von vielversprechenden Ergebnissen. Doch kurze Zeit nach dem Einsetzen des Implantats kam es zu Komplikationen, die kaum bekannt wurden. 85 Prozent der Verbindungsfäden des Chips hatten sich im Gehirn des jungen Mannes gelöst. Vermutlich wurde Luft während des Eingriffs in seinem Schädel eingeschlossen, was zu den Komplikationen führte. Ein Pneumocephalus kann zu Hirnabszessen führen und tödlich sein.

Neuralink gab dazu nur wenige Details bekannt und berichtet stattdessen von dem großen Erfolg, dass der Proband nun Nintendo via Gedanken spielen könne. Die psychischen Belastungen des Mannes inmitten der schwierigen und gefährlichen Situation wurden nur am Rande erwähnt. Der Proband sagte, dass er trotz der schwierigen und enttäuschenden Situation, dennoch stolz sei, eine wichtige Rolle bei der Verbesserung dieser bahnbrechenden Medizintechnologien zu spielen. Musk kündigte an, seiner zweiten menschlichen Versuchsperson einen weiteren Chip zu implantieren, dessen Fäden tiefer in das Gehirn reichen.

Das Gehirn

Das menschliche Gehirn ist ein hochkomplexes Netzwerk, das gigantische Informationsmengen aus der inneren und äußeren Welt blitzartig neuronal verarbeiten kann. Es verfügt über mehr neuronale Verbindungen als es Sterne in der Milchstraße gibt. Im Autopilot reguliert es alle körperlichen Funktionen, steuert geistige Prozesse und Emotionen – selbst wenn wir schlafen. Firmen wie Neuralink sind bestrebt, diese komplexen Vorgänge zu entschlüsseln, um mit BICs das neuronale Netzwerk des menschlichen Gehirns beeinflussen und kontrollieren zu können, sodass bestimmte, zunächst motorische Abläufe ausgeführt werden können. Komplexe Funktionen wie Emotionen, Sozialverhalten und Kognitionen konnten von der künstlichen Intelligenz bisher jedoch schwer repliziert werden, weil sie von Mensch zu Mensch stark variieren.

Die Komplikationen beim ersten menschlichen Brainchip Implantat sind dienlich, um auch diese Vorgänge zu entschlüsseln. Das Gehirn der Versuchsperson wird nonstop von der modernsten Technologie überwacht. Während der Proband eine schwere emotionale und psychische Krise durchleidet, zeichnen die bildgebenden Verfahren auf, welche Hirnareale aktiviert sind und die KI, welche Hirnströme und elektromagnetischen Frequenzen, den Gemütszuständen zugrunde liegen. Die Ergebnisse aus den ersten Menschen-Experimenten von Neuralink gehen somit weit über das hinaus, was in den Vordergrund der öffentlichen Berichterstattung gestellt wird. 

Nano-MIND-Technologie

Forscher des Institute of Basic Science (IBS) und der Yonsei University in Südkorea haben derweil bekannt gegeben, dass sie ein neuartiges Gerät namens „Nano-MIND“ entwickeln konnten, das erstmalig die neuronalen Schaltkreise im tiefen Gehirn mithilfe von Magnetismus beeinflussen kann. In den Versuchen an Mäusen setzten die Forscher magnetisierte Nanopartikel ein, durch die es möglich wurde, bestimmte Areale des Gehirns und die damit verbundenen Schaltkreise selektiv zu aktivieren. „Dies ist die weltweit erste Technologie, mit der bestimmte Gehirnregionen mithilfe von Magnetfeldern frei gesteuert werden können“, sagte Jinwoo Cheon, Direktor des Zentrums für Nanomedizin am IBS.

Den Forschern gelang es mittels der nanomagnetischen Partikel und rotierenden Magnetfeldern, eine raumzeitliche Kontrolle über die neuronalen Gehirnaktivitäten der Mäuse zu erlangen. Das Verfahren ermöglicht es, gezielt bestimmte Hirnareale in Intervallen anzusteuern und beabsichtigte Reaktion auszulösen. Die Experimente liefern umfangreiche Erkenntnisse darüber, wie die Nano-MIND-Technologie eingesetzt werden kann, um Gehirnfunktionen zu erhöhen oder zu verringern. „Wir gehen davon aus, dass diese Forschung sich verbreitet, um Gehirnfunktionen, ausgeklügelte künstliche neuronale Netze, bidirektionale BCI-Technologien und neue Behandlungen für neurologische Erkrankungen zu verstehen.“

Verfechter des Transhumanismus wie Harari sagen unverblümt, dass Wahrheit nicht das Ziel von Wissenschaft sei – sondern Macht und Kontrolle über die Welt, die Bedürfnisse des Menschen, sein Körper  und seine Gedanken. Moderne Technologien würden es ermöglichen, die menschliche Natur auf eine Weise zu verändern, die früher undenkbar war.

Mit Lebensmitteln und pharmazeutischen Substanzen nehmen wir bereits ungewollt Nanopartikel auf, die zu Leitern für elektromagnetische Frequenzen werden können. Eine Studie von 2018 ergab, dass Coca-Cola und Pepsi fluoreszierende Nanopartikel enthalten. Die NPs können von lebenden Zellen aufgenommen werden und sich in der Zellmembran und im Zytoplasma anreichern. Sie sind auch in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und sich im Gehirn zu verteilen. Das Verfahren „Magnetogenetic Interface for NeuroDynamics (MIND)“ könnte zukünftig auch im menschlichen Empfängergehirn die beabsichtigten Emotionen, Kognitionen und Motivationen für erwünschtes Verhalten freischalten. Musks Firma Neuralink liefert vermutlich Unmengen an Daten,  welche Hirnareale bei welchen Kognitionen und Emotionen aktiv sind. Nie zuvor war es Forschern möglich, Informationen direkt aus einem lebenden, menschlichen Gehirn zu beziehen – die von der KI ausgewertet werden und postum für ihre Erweiterung genutzt werden. Rasanter könnte sich eine Technologie nicht entwickeln und verfeinern.

KI- und Nano-Chip-Technologien, die in die geistigen Prozesse des Menschen eingreifen können, sind von steigendem Interesse in unserer Welt. Auch Deutschland hat sich mit dem Standort einer Fabrik des mächtigen taiwanischen Nano-Chip Herstellers TSMC zukunftsweisend platziert. Der Konzern erhält fünf Milliarden staatliche Subventionen für den Bau in Dresden. Scholz und von der Leyen setzten den ersten Spatenstich. Deutschland könnte damit im europäischen Raum zukünftig eine führende Rolle in der Produktion von Nano-Chips einnehmen.

In den letzten Jahrhunderten gab es keine Bestrebungen, die Menschheit mit der Vision einer freien und friedvollen Welt zu einen, in der Menschen verschiedener Kulturen, Religionen und Rassen miteinander harmonisch und im Einklang mit den Ressourcen der Erde leben. Heute befinden wir uns auf einer noch perfideren Ebene der Naturzerstörung, Spaltung, Verfeindung und Verblendung zum Machtgewinn.

Wir gehen davon aus, dass neuartige Nano- und KI-Technologien, die in das Gehirn des Menschen eingreifen und unsere Hirnprozesse entschlüsseln, unserem Wohl oder dem Fortschritt dienen und für die Heilung von neurologischen Störungen entwickelt werden. Das mögliche Missbrauchs-Potential hinterfragen wir selten, – wir übersehen es meist in unserem Glauben an den Fortschritt der Wissenschaft, – den wir unbewusst als etwas Positives verankert haben. Das birgt die Gefahr in sich, in eine falsche Richtung fortzuschreiten, wenn wir nicht alle Einsatzmöglichkeiten bedenken und kritisch hinterfragen. Yuval Noah Harari verkündet unverblümt, dass mit dieser Technologie ein nie zuvor dagewesenes Machtinstrument der Kontrolle Einzug in unsere Realität hält.

Während wir gewarnt werden, dass die ungebremste Gewalt auf unseren Straßen nicht „von rechts“ instrumentalisiert werden dürfe, – stellen wir nicht die naheliegende Frage, ob sie langfristig nicht auch für die (totale) Kontrolle des Bürgers instrumentalisiert werden könnte?

Harari schreibt in seinem Buch, dass Stalin noch versucht habe, die Gesellschaft durch politische und soziale Maßnahmen zu kontrollieren, während heute die Möglichkeit bestehe, den Menschen selbst durch Biotechnologie und künstliche Intelligenz zu verändern. Stalin standen diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung, da die wissenschaftlichen und technologischen Fortschritte seiner Zeit es nicht erlaubten („Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen“). Nach Harari sind wir nah an dem Punkt, dass KI die Kontrolle über unser Leben übernehmen kann.

Das KI-Satelliten-Überwachungssystem, das Musk für die US-Regierung entwickelt, soll in Zukunft jedes Ziel auf dem Globus genau lokalisieren können und wäre auch eine Schnittstelle zu den neuen Nanohalbleitern.

Im Grunde bedarf es keiner implantierten KI-Chips im Kopf, wenn sich unser Gemütszustand aus der Ferne technologisch beeinflussen und steuern ließe. Ein ängstlicher oder depressiver Mensch hat keinen Zugriff auf die höheren Hirnfunktionen. Intuitives Wissen und lösungsorientierte Denkprozesse, Wahrnehmung und die Erkenntnisfähigkeit sind eingeschränkt. Der Betroffene verfängt sich hilflos im Nebel negativer Gefühle und Gedanken, die die neuronalen Schaltkreise und Erfassungsmöglichkeiten seines Gehirns (auch biochemisch) begrenzen. Wer sich hilflos, überfordert oder ängstlich fühlt, ist in der Regel froh, wenn andere ihm den „sicheren Weg“ weisen.

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Iris Zukowski – Diplom-Psychologin, Hypnotherapeutin und Sachbuchautorin: „Jugendgewalt und Medien-Effekt“, Ruhland Verlag 2023, „Was uns heute unterhält, kann uns morgen töten.“ Ruhland Verlag 2017. Sie war einige Jahre Dozentin für Neuromarketing und ist seit 2018 SOS-Initiatorin zur Aufklärung über die weitreichenden Effekte von frei verfügbarer Pornografie.

Bild: JRdes/Shutterstock

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