Während eines Spaziergangs gegen die Corona-Maßnahmen reicht es offenbar für Polizeigewalt, wenn man nicht sofort bei einer Ausweiskontrolle gehorcht. Ein erschütternder Augenzeugenbericht aus Landau.
Nein, Polizist möchte in diesen Tagen keiner sein. Wer mit Zollstöcken Abstandsregeln vermisst oder den Weihnachtsmann zur Personalienfeststellung wegschleppt, der muss sich über empörte Aufmerksamkeit nicht wundern. Von Alexander Wallasch.
Im Morgengrauen brach die bayerische Polizei die Wohnung von Gerhard Wisnewski auf. Sein angebliches Vergehen: Er soll den CSU-Chef in einem sozialen Netzwerk beleidigt haben. Wisnewski bestreitet, dass der Text von ihm sei.
„Glaubt Ihr ernsthaft, dass Ihr mit solch einem Koalitionsvertrag das Vertrauen derer gewinnt, die Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr, 24/7 ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, um unser Land und unterm Strich auch Euch verteidigen und schützen?“
Der Beamte klagt über zweierlei Maß: „Die Politik weiß ganz genau, welche Teile der Bevölkerung sie mit harten Maßnahmen belegen darf und bei welchen Teilen äußerste Vorsicht geboten ist, damit keine Gegenreaktionen sowie ‘unschöne Bilder‘ generiert werden.“
Was ein Beamter von der deutsch-polnischen Grenze und dem Ansturm auf diese berichtet, und was das Innenministerium dazu mitteilt, geht erstaunlich weit auseinander. Lesen bzw. sehen Sie selbst….
Nach einem Insider-Bericht eines Polizisten hier meldete sich ein Bundespolizist. Er berichtet von den Zuständen an der polnischen Grenze – wegen Personalmangel müssen sogar Reviere geschlossen werden, die angeblichen Zurückweisungen von Asylbewerbern gibt es nicht. Die Grenze ist faktisch wieder offen.
Es ist ein dramatischer Appell eines Polizisten mit beunruhigenden Innenansichten, der mich erreichte. Kritische Beamte werden regelrecht zerrissen zwischen Druck innerhalb der Polizei – und Pauschalurteilen von außen. Hier der bewegende Brief des Beamten an Sie, liebe Leser.
Politische Instinktlosigkeit, fehlendes Verantwortungsbewusstsein für eigene Fehler, mangelndes Verständnis für die Würde des anvertrauten Amts, für die Kernaufgaben der Polizei, sowie eine erschreckende Bereitschaft, Grundrechte zu schleifen. Alles das steckt im sogenannten „Pimmelgate“. Von Gregor Amelung.