In den großen Medien werden Sie es kaum lesen, umso wichtiger ist es: Die Stimmungslage der Deutschen in Sachen Corona-Politik ist gekippt. Erstmals seit März sind mehr Menschen mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung unzufrieden als zufrieden. Das ergab eine Umfrage, die ich exklusiv bei dem Meinungsforschungsinstitut INSA in Auftrag gegeben habe. Bundesweit wurden dazu an diesem Wochenende mehr als 2.000 repräsentativ ausgewählte Menschen in allen Bundesländern per Telefon und Online befragt. Sie sollten ihre Einstellung zu folgender These schildern: „Mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung bin ich im Großen und Ganzen zufrieden.“ Hier das Ergebnis:
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42 Prozent der Befragten sind demnach mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung im Großen und Ganzen zufrieden. 45 Prozent geben an, nicht zufrieden zu sein. INSA hat diese neuen Zahlen auf meine Bitte hin mit früheren Werten verglichen:
Während die Zufriedenheit im ersten Lockdown bei über 60 Prozent lag und relativ konstant über das vergangene Jahr bei einer Mehrheit vorhanden war, sinkt die Zufriedenheit seit November 2020. Aktuell liegt der Anteil der mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zufriedenen Befragten zum ersten Mal unter dem Anteil der unzufriedenen Befragten.
Die Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement ist bei älteren Befragten tendenziell höher als bei jüngeren Befragten. Befragte ab 60 Jahren geben zu 50 Prozent an, zufrieden zu sein. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind die Zufriedenheits- und Unzufriedenheitswerte relativ gleichauf (44 zu 45 Prozent). Bei den restlichen Altersgruppen überwiegt die Unzufriedenheit (33 bis 37 zu 44 bis 49 Prozent). Jedoch geben die unter 50-Jährigen auch merklich häufiger an, nicht zu wissen, ob sie zufrieden sind oder nicht (12 bis 14 zu 5 bis 7 Prozent) und machen auch tendenziell häufiger keine Angabe dazu (4 bis 7 zu 2 bis 4 Prozent).
Interessant ist die Aufgliederung der Antworten nach Partei-Präferenzen.
Mehrheitliche Zufriedenheit zeigen die Union-Wähler (70 Prozent zufrieden vs. 20 Prozent unzufrieden) und die SPD-Wähler (55 Prozent zufrieden vs. 37 Prozent unzufrieden). Bei Grünen-Wählern überwiegt (leicht) die Zufriedenheit (47 zu 44 Prozent). Klar unzufrieden sind die Linke- (55 Prozent unzufrieden vs. 35 Prozent zufrieden), FDP- (62 Prozent unzufrieden vs. 30 Prozent zufrieden) und AfD-Wähler (81 Prozent unzufrieden vs. 12 Prozent zufrieden).
Bemerkenswert ist insbesondere die Dynamik, mit der die Unzufriedenheit wächst. Die Regierungen sollten sich da ihre Gedanken machen. Es kann hier zu Entwicklungen und Prozessen kommen, die unvorhersehbar sind. Und sehr gefährlich werden nicht nur für die Verantwortlichen, sondern auch für die Demokratie und die Gesellschaft insgesamt.
Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig unabhängige Umfragen sind. In einer schnellen Suche habe ich keine Momentaufnahmen aus Umfragen, die das Kippen der Stimmung belegen, in den großen Medien gefunden – zumindest scheinen sie nicht breit in diesen veröffentlicht worden zu sein, sonst wären sie auch bei einer schnellen Suche auffindbar gewesen. Umso dankbarer bin ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie mir mit Ihrer Unterstützung ermöglichen, solche Umfragen selbst in Auftrag zu geben. Ich halte das für wichtiger denn je in diesen Zeiten des allumfassenden „Framings“ und betreuten Informierens!!
Ich habe aktuell weitere Umfragen in Auftrag gegeben. Unter anderem geht es um Zustimmung zum „Gendern“ im Fernsehen und um die Frage, ob der Lockdown den Menschen an ihre physischen und/oder psychischen Grenzen geht. Die Ergebnisse veröffentliche ich in Kürze.
Diese Umfrage haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit Ihrer Unterstützung ermöglicht. Realisierbar ist dieses Gegenhalten gegen die Meinungs-Monokultur und das betreute Informieren in den großen Medien nur mit Ihrer Unterstützung! Helfen Sie mit, setzen Sie einen Akzent gegen das Framing: direkt hier via Paypal oder Überweisung (IBAN DE92 1001 1001 2629 8468 32, N26 Berlin). Verwendungszweck: Meinung ohne Framing.
Bild: Marina Biryukova/Shutterstock
Text: red