Im der Kürze liegt die Würze. Gerade bei Professoren ist diese selten anzutreffen. Umso mehr stieß mir eine Kurz-Analyse der CDU von meinem guten Freund Jerzy Maćków auf: Er ist Professor für Politikwissenschaft in Regensburg und einer der klugen, unangepassten Köpfe unserer Zeit, dessen kritischen Geist ich außerordentlich schätze (außerdem ist Jerzy quasi „Geburtshelfer“ meiner Seite, neben ARD-Chef-Faktenfinder Patrick Gensing – siehe hier).
Die CDU hat alles getan, um die Wahlen zu verlieren:
- sie hat ihre national-konservativen Wähler missachtet und als diese zur AfD gegangen sind, sie als „Rechte“ mit faschistischem Touch diffamiert;
- sie hat mehrfach mit ihrem politischen Hauptgegner koaliert, bloß um an der Macht zu bleiben;
- sie hat sich vor jeder Erneuerung gewehrt, auch der personellen;
- sie hat in Krisensituationen meist populistisch und opportunistisch der augenblicklichen Stimmung nachgegeben: Fukuyama, Flüchtlingskrise;
- sie hat eine Kanzlerin gestellt, die niemals eine Christdemokratin gewesen war und innenpolitisch wie eine Grüne oder linke Sozialdemokratin agiert. Last, but noch least:
- sie hat den Kandidaten auf den Parteivorsitz und somit den Kanzlerkandidaten Friedrich Merz im jahrelangen inneren Kampf regelrecht abgewürgt;
- sie hat den erfolgversprechendsten aller Kanzlerkandidaten Markus Söder binnen einer Woche abgewürgt.
- sie hat Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten bestimmt, womit sie ein ähnliches politisches Gespür bewiesen hat wie die Grünen mit ihrer Kandidatin.
Der CDU kann nur noch die rot-rot-grüne Regierung helfen. Die Opposition stellt für diesen hoffnungslos überalterten Haufen die einzige Chance auf Erneuerung und somit Überleben dar.
Das wäre auch gut für Deutschland, dessen Demokratie ohne eine starke Rechte untergehen kann.
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen, und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
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Text: Gast