Von Kai Rebmann
Die Zeiten, als ARD und ZDF noch für gute, weil politisch und ideologisch unabhängige Abendunterhaltung standen, sind unwiederbringlich vorbei. Gemeint sind hier jene Zeiten, als etwa ein Schimanski noch im „Tatort“ ermittelte. Inzwischen sind diese Programme nicht nur reine Propaganda; die Sender geben sich nicht einmal mehr die Mühe, ihre Absicht zur Belehrung der Zwangsgebührenzahler zu verschleiern.
Dank eines Tipps aus der besten Redaktion der Welt – unsere Leser im In- und Ausland – wurden wir jetzt auf das jüngste Husarenstück aus eben dieser Abteilung aufmerksam. Am Freitag lief bei ORF und SRF eine Episode aus der Reihe „Die Chefin“, Titel der Folge: „Fake News“.
Auch das ZDF hätte den Streifen nur zu gerne gezeigt. Da sich die DHB-Auswahl aber für das Halbfinale der Handball-EM qualifiziert hatte, blieben die deutschen GEZ-Zahler zumindest vorerst verschont. Da es die journalistische Pflicht aber gebietet, einem solchen Hinweis nachzugehen – Augen auf bei der Berufswahl – haben wir uns „Die Chefin: Fake News“ über die Mediathek des SRF angesehen. Und es hat sich tatsächlich „gelohnt“.
Vierdimensionales Framing
Wie praktisch jeder Krimi beginnt auch diese Folge mit dem Fund einer Leiche, in diesem Fall der einer Klimaaktivistin namens Dr. Sophie Lindbach in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs. Die junge Frau war zuvor Opfer eines Shitstorms geworden, nachdem im Netz ein Video aufgetaucht war, in dem die Aktivistin den Klimawandel relativierte – „natürlich“ ein Deep Fake, wie die emsigen Ermittler um Vera Lanz (Katharina Böhm) schnell herausfinden.
Damit beginnt eine lange Reihe des Mindsettings, das offensichtlich in den Köpfen der Zwangsgebührenzahler verankert werden soll und – bewusst oder unbewusst – in einer Hommage an den Namensgeber dieser Seite gipfelt.
Erster Aspekt: Eine hochrangige Klimaaktivistin veröffentlicht plötzlich ein Video, in dem sie den „menschengemachten Klimawandel“ massiv anzweifelt. In den Augen der ÖRR-Produzenten natürlich ein absolutes No-Go, so dass sich der Clip fast schon zwangsläufig als Deep Fake entpuppen muss. Die unverblümte Botschaft dahinter: Alle Skeptiker sind Verbreiter von Fake News. Dabei ist sich „die Wissenschaft“ – also die echte und wirklich unabhängige – in diesem Punkt alles andere als einig.
Zweiter Aspekt: Der Deep Fake wurde von einer Organisation namens „Wahrheit Bayern“ in den sozialen Medien verbreitet. Sowohl Name als auch Wesen dieser Gruppe sind so gewählt, dass damit das Narrativ bedient wird, als seien es insbesondere „Aluhut-Träger“, die für derartige Videos empfänglich sind.
Dritter Aspekt: Bei „Wahrheit Bayern“ handelt es sich – natürlich – um eine stark gewinnorientierte Organisation, womit die Botschaft vermittelt, die Verbreitung von angeblichen „Fake News“ sei das lukrative Geschäftsmodell aller nicht mit dem Mainstream konformen Medien. Dieses Framing ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten, denn in Wirklichkeit verhält es sich genau umgekehrt: Während die Anstalten des ÖRR und deren Protagonisten mit Zwangsgebühren in Milliardenhöhe alimentiert werden, finanzieren sich die meisten alternativen Medien in ganz wesentlichen Teilen über freiwillige Spenden ihrer Leser bzw. Nutzer.
Vierter Aspekt: Kann es bloßer Zufall sein, dass der Computer-Nerd, der den Deep Fake erstellt hat, den Namen Boris Burmeister trägt? Ausgerechnet dieser Vorname in Kombination mit einem dreisilbigen Nachnamen, der noch dazu auf -ter endet? Sehen wir hier eine Referenz an Boris Reitschuster sowie das damit verbundene Mindsetting, dass dieser für die Verbreitung von Fake News stehe? So sieht es jedenfalls der Leser, der uns auf den Film aufmerksam gemacht hat.
Wohlgemerkt, die Episode spielt in Bayern bzw. München und damit nur einen Katzensprung von der Heimatstadt des Namensgebers dieser Seite entfernt. Auf meiner Seite konnten Sie schon 2021 lesen, was damals noch als „Corona-Ketzerei“ galt – und heute selbst von den großen Medien eingestanden werden muss. Kritischer Journalismus ist wie ein Eisbrecher – er schlägt Schneisen in die Einheitsmeinung. Dafür muss man einiges aushalten. Aber nur so bricht man das Eis. Langsam, aber sicher. Diese Arbeit ist nur mit Ihrer Unterstützung möglich! Helfen Sie mit, sichern Sie kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine GEZ-Gebühren oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Sponsor hat. Und deswegen nur Ihnen gegenüber verpflichtet ist – den Lesern! 1000 Dank! Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71 oder BE43 9672 1582 8501 BITCOIN Empfängerschlüssel auf Anfrage Habeck dechiffriert: Hass und Hetze vom Vizekanzler in seiner Rede zu den Bauer-Protesten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können. Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog. Mehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de
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