Seltsamer Teilnehmerschwund bei „Demo gegen rechts“ in Hamburg Polizei muss Zahlen deutlich nach unten korrigieren

Von Kai Rebmann

Das Drehbuch der Skandalisierung eines „AfD-Geheimtreffens“, das weder „geheim“ noch von den Blauen initiiert war, scheint aufzugehen – bisher zumindest. Erst die vermeintliche „Enthüllung“ des Treffens durch „Correctiv“, wenige Tage später die „Premiere“ eines unfreiwillig komisch wirkenden Theaterstücks und dann natürlich das polit-mediale Dauerfeuer aus allen Rohren.

Am Jungfernstieg in Hamburg muss es am Freitag zugegangen sein wie bei einem Pop-Konzert. Die „BILD“ schreibt dazu: „In Hamburg ist die Massendemo gegen Rechtsextremismus am Freitagabend von den Organisatoren abgebrochen worden. Nach BILD-Informationen waren mehrere Teilnehmer während der Rede der 2. Bürgermeisterin Katharina Fegebank (46, Grüne) kollabiert.“ Angeblicher Grund: zu viele Demonstranten.

Wie schamlos das GEZ-finanzierte ZDF die Manipulation auf die Spitze trieb, in diesem Fall durch einen irreführenden Winkel, wird in diesen Bildern besonders deutlich sichtbar:

Widersprüche und offensichtliche Täuschungen

Massenweise kollabierende Menschen auf Großveranstaltungen kennt man für gewöhnlich aus dem Sommer, eher seltener mitten im Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Aber dieser Aspekt sei wirklich nur am Rande erwähnt.

Viel wichtiger erscheinen ganz andere Fragen. Zum Beispiel, weshalb nahezu alle großen Medien, auch die „BILD“, die vom Veranstalter veröffentlichten Zahlen völlig unkritisch übernommen haben und diese teilweise noch bis in den späten Abend hinein mit 130.000 angegeben haben. Selbst die Organisatoren waren zu diesem Zeitpunkt bereits zurückgerudert und sprachen von nur noch 80.000 Teilnehmern. Die Polizei schätzte die Zahl dann schließlich auf 50.000 Menschen und dürfte sich dabei ebenfalls eher am Maximum orientiert haben.

Apropos Polizei! Weshalb musste die Demo – offenbar aufgrund von Sicherheitsbedenken wegen des angeblich zu großen Ansturms – vom Veranstalter abgebrochen werden? Wäre das, wenn es eine akute Gefährdungslage gegeben hätte, nicht die Aufgabe der Polizei gewesen? Und weshalb wurde im Vorfeld eine Kundgebung mit nur 10.000 Teilnehmern angemeldet? Um später sensationell klingende Meldungen mit dem x-fachen der angeblich „erwarteten“ Teilnehmer generieren zu können? Fragen über Fragen …

Promis erwachen aus dem Winterschlaf

Wie organisch die aktuellen „Demos gegen rechts“ tatsächlich sind, werden wohl die nächsten Wochen und Monate zeigen. Denn: Nur eine Bewegung, die wirklich aus der Mitte der Gesellschaft heraus entsteht, kann sich über einen längeren Zeitraum hinweg selbst tragen. So zu sehen etwa im Jahr 1989 in den Monaten vor dem Mauerfall oder ab dem Jahr 2020 bei den bundesweiten Corona-Spaziergängen, wo ebenfalls regelmäßig mit den Teilnehmerzahlen getrickst wurde – nur eben in die andere Richtung.

Der wesentliche Unterschied zur jetzigen Situation dürfte darin liegen, dass es auf Seiten der selbsternannten „Demokraten“ nicht nur jede Menge Einpeitscher braucht, sondern diese auch zu höchst fragwürdigen Methoden greifen. Selbst Grundschul-Kinder lässt man vor laufender Kamera einen Anti-AfD-Text aufsagen oder es werden Trauerfeiern als politische Bühne missbraucht.

Auf welch breiter Basis die Werbetrommel für Kundgebungen gegen rechts gerührt werden muss, um die Menschen auf die Straße zu bekommen, zeigt auch dieser Auszug aus dem „BILD“-Bericht: „Zu der Demonstration [Anm.: in diesem Fall in Hamburg] hatten neben einem Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Wirtschaftsverbänden, Parteien und Vereinen auch Prominente aufgerufen: Panik-Rocker Udo Lindenberg (77), BAP-Sänger Wolfgang Niedecken (72), Schauspieler Matthias Brandt (62), dazu viele Bundesliga-Clubs.“

Ach ja, unsere Promis! Die dürfen keinesfalls fehlen, wenn es um den „Kampf gegen rechts“ geht. Denn auch sie gehören ja schließlich zu den „Guten“ in diesem Land. Und es kostet natürlich auch sehr viel weniger, wenn man immer schön in die Richtung schwimmt, die der polit-mediale Mainstream vorgibt.

Aber wie sah das im Oktober 2023 nochmal aus, nachdem es auf deutschen Straßen zu offenem Judenhass gekommen war? Damals hat die WamS Künstler angeschrieben, die sich klassischerweise sonst auch immer zu allem äußern, und bat um ein kurzes, „etwa drei Sätze“ langes Statement. Die einzigen, die sich zu einer Verurteilung in der Lage sahen, waren die Influencerin Diana zur Löwen und ausgerechnet Luisa Neubauer, das deutsche Gesicht von „Fridays for Future“.

Der Rest antwortete entweder überhaupt nicht oder entlarvte sich mit zumeist kurzen, aber dennoch vielsagenden Ausreden zum Fremdschämen bzw. ließ diese durch ihre Agenten schicken. Hier die (oft fast wortgleichen) Absagen:

„Leider muss ich hier aus zeitlichen Gründen für beide Künstler:innen absagen. […] Leider sehen wir in naher Zukunft generell keine Kapazitäten.“ (Nora Tschirner und Klaas Heufer-Umlauf)

„Wir müssen für Joko Winterscheidt absagen.“

„Leider müssen wir hier aus zeitlichen Gründen absagen, da Marten momentan mit einem Projekt eingespannt ist.“ (Marteria)

„Für Deichkind müssen wir leider absagen.“

„Leider nein.“ (Alice Hasters)

„Hier müssen wir leider für alle drei absagen.“ (K.I.Z., Casper und Kraftklub)

„Leider können wir aus zeitlichen Gründen Ihrer Anfrage nicht nachkommen.“ (Marius Müller-Westernhagen)

„Leider werden die beiden nicht dabei sein können.“ (Felix Lobrecht und Jasmina Kuhnke)

„Vielen Dank für Ihre Anfrage an Lars Eidinger, für den wir leider absagen müssen.“

Derselbe Lars Eidinger hatte auf der Berlinale 2020 noch Krokodilstränen vergossen und nahm auf der großen Bühne Stellung zum angeblich rechts motivierten Anschlag in Hanau: „Ich finde, unsere Gesellschaft ist so dermaßen vergiftet, was Hass und Missgunst angeht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass das so ein bisschen auch der Anlass für mich ist, dagegen zu kämpfen.“

Besser lässt sich die in dieser Blase vorherrschende Doppelmoral und Heuchelei wohl kaum zum Ausdruck bringen.

Stimmungsbild in der Bevölkerung unverändert

Umfragen sind zwar keine Wahlergebnisse, wie von Politikern richtigerweise immer wieder betont wird. Sie können aber, ganz im Gegensatz zu den Medien, ein einigermaßen zuverlässiges Stimmungsbild in der breiten Bevölkerung zeichnen.

Und hier lässt sich bis dato noch keine wirkliche Trendumkehr erkennen, wenn es um die Zustimmung zur AfD geht. Auf Bundesebene erreichten die Alternativen bei Forsa und INSA zuletzt 22 bzw. 23 Prozent und liegen damit ziemlich genau auf dem Niveau der vergangenen Monate.

In Brandenburg, Sachsen und Thüringen, wo in diesem Jahr drei Landtagswahlen anstehen und deshalb ebenfalls regelmäßige Umfragen durchgeführt werden, musste die AfD – ebenso wie fast alle anderen Parteien – etwas abgeben. Dies ist offenkundig vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Meinungsforscher dort inzwischen auch die Zustimmung zur Wagenknecht-Partei abfragen.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenshot ARD Mediathek (NDR)

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