Die Klagen über die Jugend gehören seit dem antiken Griechenland zum Standard-Repertoire der Älteren. Auch bei uns sind sie allgegenwärtig. Dabei haben die Umfragen zur letzten Wahl gezeigt, dass immer mehr jüngere Menschen dem rot-grünen Zeitgeist die rote Karte zeigen. Und – zumindest in meinen Augen – politisch wesentlich bewusster sind als so mancher Ältere, der sich ausschließlich in den öffentlich-rechtlichen Propaganda-Sendern und den großen Medien informiert. Besonders beeindruckt hat mich der Brief einer 24-Jährigen Leserin – den ich so gut und wichtig finde, dass ich ihn Ihnen einfach nicht vorenthalten kann. Voilà:
Sehr geehrter Herr Reitschuster,
ich lese immer wieder die Artikel auf Ihrer Seite und kann nur sagen: Ich bin nur noch wütend auf die Regierung in diesem Land… Wir haben eine Regierung, die unser Übel will und eine Opposition, die zum Staatsfeind erklärt wird. Ich bin 24 Jahre alt, mir macht die Situation in Deutschland Angst und das nicht nur, weil ich vorsichtig sein muss als Frau (bin als solche auf die Welt gekommen und habe mich auch schon immer so gefühlt… verrückt, dass es auch das noch gibt) von der Arbeit nach Hause zu gehen, wenn es etwas später wird (Arbeit liegt in Frankfurt und ich wohne außerhalb und pendele täglich, was man hier alles erlebt…) oder weil wir bestimmt alle morgen WeGeN dEs MeNsChEnGeMaChTeN kLiMaWaNdELS sTeRbEn WeRdEn!!! oder weil ich immer weniger bekomme, für das was ich am Ende des Monats an Gehalt bekomme oder weil diverse Abgaben immer höher und Vorschriften immer absurder werden… Ein Lehensherr im Mittelalter wäre stolz gewesen auf unsere Politiker…
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln und im Kreis rennen über meine Generation, die gefühlt zu 90% aus Klima-Extremisten besteht. Ich kann nur den Kopf schütteln über eine Greta Thunberg, die davon spricht, dass wir keine Zukunft haben werden… Da hat sie recht, die Gründe sind allerdings vollkommen andere, als die von ihr aufgeführten. Eine verkorkste Asylpolitik, eine Wirtschaftspolitik, die gegen alle Wände der Welt gefahren wird, eine Klima- und „Gender“-Politik, die nur so vor Ideologie trieft. Die tatsächlichen und realen Probleme im Hier und Jetzt werden ignoriert und mit ideologischem Schwachsinn und im Gegensatz dazu lapidaren „Problemen“ übertüncht. Ein Polizist ist beim Einsatz ums Leben gekommen, bei dem ein Aufklärer über den politischen Islamismus angegriffen wurde, alles dank eines Gastes von Mama-Merkel. Hey schaut euch diese Verbrecher auf Sylt an! Mit Regenbogenflaggen zeigen wir unseren Zusammenhalt und unsere Demokratieliebe und unsere Solidarität!
Es ist makaber, es ist traurig, es ist dreist. Ein Bundeskanzler, der in seiner Regierungserklärung im ersten Satz schon von einer EM im eigenen Land spricht, die bestimmt ganz toll wird und ein wunderbares Erlebnis abgeben wird, ist kaum noch an Irrsinn zu übertreffen. Er spricht davon, dass wir dank der Polizei alle sicher sein werden und alle Kräfte ihr Möglichstes tun, um die Sportbegeisterten und Gäste zu beschützen… nicht mal eine Woche, nachdem die Polizei erst viel zu spät eingeschritten ist, als ein Islamist auf einen Regierungskritiker losgegangen ist. 2022 hat man sich noch über die WM in Katar echauffiert, über die Olympischen Spiele in Frankreich und wie die Regierung dort ein verzerrtes Bild der Städte darbieten möchte, berichten ARD und ZDF empört. Die Zustände im eigenen Land fallen wie üblich unter den Tisch. Ich kann nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte über diese Farce.
„Der Terror muss härter bestraft werden.“ Stellt sich der Herr Kanzler persönlich vor den Terroristen von Mannheim und sagt mit dem Zeigefinger wedelnd: „Du, du, du. Sowas ist ganz böse, das darf man nicht. Pfui!?“ Die traurige Erfahrung aus vergleichbaren Fällen sagt mir, dass dieser messernde Afghane entweder gar nicht verurteilt wird und binnen kürzester Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt wird, oder er kommt für eine kurze Dauer als „psychisch Kranker“ in eine Anstalt und wird dann nach vielleicht zwei bis drei Jahren wieder entlassen.
Jugendliche als Staatsaffäre
Das Verhalten einiger grölender betrunkener Jugendlichen wird behandelt wie eine Staatsaffäre, die vollständigen Namen, Adressen, Arbeitgeber etc. werden veröffentlicht und ein großer Teil der Bevölkerung und Öffentlichkeit greift zu den Mistgabeln und Fackeln. Ein Mann, der über die Gefahren des politischen Islams aufklärt, wird auf offener Straße mit einem Messer attackiert. Nachdem die Polizei schlussendlich doch einschreitet, wird ein Polizist ebenfalls angegriffen und erliegt seinen Verletzungen. Die Reaktion der Bevölkerung und der Öffentlichkeit, der Regierung? Joa, pff, ist halt so. Sollten wir vielleicht was daran ändern? Oder auch nicht, mal schauen, erstmal ist EM! Dass die Reaktion der Antifa (Aussagen in einem sprachlichen Jargon, der mich sehr stark an die Vorgänger, nämlich die RAF erinnert) gebilligt und gefördert wird, ist ein Schlag ins Gesicht von jedem, der einen Freund, ein Familienmitglied, einen Vertrauten, einen Kollegen oder auch nur einen Bekannten verloren hat aufgrund des Versagens auf ganzer Linie unserer Regierung. Missstände werden gefördert und gefordert; Leute, die auf eben solche hinweisen, werden diffamiert und angegriffen.
Diverse Umstände in diesem Land erinnern mich an eine Mischung der negativen Aspekte aus dystopischen Filmen, wie beispielsweise „Die Tribute von Panem“. Während es einer breiten Masse der Bevölkerung immer schlechter geht, vergnügt man sich im Kapitol und freut sich auf die kommenden Spiele. Als ich auch beispielsweise die völlig unpolitische Veranstaltung ESC sah (bei der Eigenaussage der Veranstalter habe ich kurz vor Lachen unter dem Tisch gelegen), konnte ich mich nur wundern. Diverse Diverse sind politische Statements für sich gewesen, soviel nackte Haut wie im Finale sieht man stellenweise eigentlich nur in Filmen ab 18. Aus völlig unpolitischen Gründen darf Russland seit einigen Jahren nicht mehr teilnehmen; die Ukraine gewinnt im Jahr 2022 den Preis; Leute, die die Teilnahme von Israel in diesem Jahr kritisieren, werden disqualifiziert oder ausgetauscht. Soviel Unpolitisches auf einmal habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Wenn das alles nicht so eine traurige Realität wäre, könnte man über den Irrsinn in diesem Land nur lachen. Ich lache auch, immer wieder, wenn auch bitter, weil eine Absurdität auf die nächste folgt.
Vielen Dank für Ihren kritischen Journalismus, Herr Reitschuster. Ihre Beiträge und Artikel mit etlichen Kommentaren darunter von Leuten, die es ähnlich sehen, machen Hoffnung, dass es langsam langsam langsam immer mehr Leute gibt, die den Wahnsinn in diesem Land erkennen. Und wenn wir ganz viel Glück haben, ändert sich auch bald etwas.
Mit freundlichen (und hoffenden) Grüßen
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