Es hat auch seine Vorzüge, dass heute die meisten Menschen Nachrichten im Internet lesen – und nicht mehr in gedruckten Zeitungen. So bleibt ihnen erspart, was die Leser der Berliner Regionalausgabe der „Bild“ jetzt erlebten: Eine ganze Seite voller Pleiten, Pech und Pannen in der Hauptstadt. Ein Bekannter hat mir ein Foto geschickt – mit dem Kommentar aus der Überschrift: „Eine Seite kostenlose Werbung für die AfD.“ Darunter schrieb er dann mit Galgenhumor: „Besser kann’s nicht laufen 🤣“.
Gerne gebe ich Ihnen hier eine ganz kurze Zusammenfassung des alltäglichen Irrsinns im „besten Deutschland aller Zeiten“, der auf einer einzigen Seite an einem einzigen Tag zu finden ist.
„Schulstart ohne Lehrer“, lautet die Überschrift des Aufmachers. Weiter steht da: „So schlimm war es noch nie! Berlin und Brandenburg droht akuter Unterrichtsausfall. Die Politik hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht.“ 1460 Vollzeitstellen können nicht besetzt werden.
Aber nicht nur in den Schulen mangelt es an Arbeitskräften. Weiter rechts ist in einem Kasten zu lesen: „Und in den Bezirksämtern gibt’s 3000 freie Stellen.“ Die Liste der Mangelberufe ist lang und in allen Bezirken ähnlich, wie die „Bild“ schreibt: „Bauingenieure, Architekten und Stadtplaner sind ebenso begehrt wie Informatiker, Sozialarbeiter, Gärtner oder Personal für die Gesundheitsämter.“
Sind das schon die Auswirkungen des „Bürgergelds“? Und was ist mit all den Asylbewerbern, bei denen es sich doch laut Politik zu einem beachtlichen Teil um „Fachkräfte“ handelt?
Über dem zweitgrößten Artikel auf der Seite steht in großen Lettern: „Lose Kabel, offene Stromkästen, kein Fahrstuhl: Seit zwei Jahren ist unser Haus eine Baustelle.“ Es geht um ein Mietshaus. Weiter heißt es da: „Skandalöse Zustände in einem Hochhaus in der Gropiusstadt! Seit Mitte 2021 wird hier saniert. Und immer noch ist kein Ende in Sicht. Kabel hängen von der Decke, Stromkästen stehen offen, der Vorgarten ist mit Baumaterialien vermüllt – seit zwei Jahren leben die 75 Mietparteien an der Fritz-Erler-Allee 160 in Berlin-Rudow auf einer Baustelle. Das Haus gehört nicht etwa einem privaten Großvermieter, sondern wird vom landeseigenen Wohnungsbauunternehmen Degewo verwaltet. Die sechs kommunalen Gesellschaften Berlins stecken zusehends in der finanziellen Krise. Ende 2022 lagen ihre Schulden bei 17 Milliarden Euro.“
Mit Unterbrechungen leben die Mieter des elfstöckigen Wohnhauses, darunter viele ältere Menschen und Familien mit Kindern, jetzt seit 141 Tagen dem Bericht zufolge ohne Fahrstuhl.
So viel zum Thema Verstaatlichung von Wohnungen, wie es sich ja laut Volksentscheid eine Mehrheit der Berliner wünscht. Das Haus in der Gropiusstadt und die Zustände dort lassen grüßen!
Daneben eine kleine Meldung: „Kein Warmwasser: Morgen müssen rund 55.000 Haushalte im Osten Berlins ohne warmes Wasser auskommen. Vattenfall kündigte an, dass Teile der Fernwärmetrasse von 7 bis 24 Uhr wegen dringender Reparaturarbeiten außer Betrieb genommen werden.“
Darunter ist zu lesen: „Giffey wirbt mit ICC-Ruine um Touristen. Der Senat scheitert seit neun Jahren an der Sanierung des Kongresszentrums.“
Blickt man dann noch auf die Regionalseite für Berlin bei „bild.de“, geht es munter weiter:
- Disziplinarverfahren! Erste Polizistin bei der „Letzten Generation“.
- Mann vor den Augen seines Sohnes geschlagen: Wieder Gewalt gegen Juden in Berlin.
- Berlin-Neukölln: Columbiabad erneut geräumt – Polizei-Einsatz! Jugendliche entern Aufsichtsturm.
- Schon vor 17 Uhr musste das Sommerbad Neukölln am Samstag wegen Überfüllung für neue Besucher schließen. Randale und Stress blieb dafür aber aus. Während am Freitagabend das Columbiabad geräumt werden musste, weil Jugendliche versuchten, auf den Bademeisterturm zu klettern, war es am Samstag ruhig.
(Berlin ist damit wohl die einzige Stadt, in der es Nachrichtenwert hat, wenn es in einem Schwimmbad NICHT zu Randalen gekommen ist.) - Die Akte Geldwäsche: 10 Mrd. Euro gehen jährlich in Berlin am Staat vorbei.
- Mit Glasflaschen auf den Kopf geschlagen: Mann attackiert, weil er Russisch sprach.
Aber Hauptsache, es wird korrekt gegendert und Diversität und Vielfalt sind gewährleistet. Hauptstadtjournalisten widmen sich derweil den wirklich wichtigen Themen – etwa, dass Feinkost Lindner seine „Schultorte“ nur in rosa für Mädchen und blau für Jungen bewirbt.
Je tiefer das Schiff sinkt, umso lauter spielt die Bordkapelle.
Auf Sie kommt es an – auf Ihre Unterstützung! 1000 Dank!
Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es sage und schreibe 6,5 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble 6,2 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
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