Endlich! Ein witziger Kremlsprecher … Peinliche Panne für den Kreml

Ein Gastbeitrag von Klaus Kelle

Ein Gericht im südrussischen Rostow am Don schrieb jüngst in einem Urteil von „Wehrdienstleistenden der Russischen Föderation, die sich im Bereitschaftsdienst in der Donezker und Luhansker Volksrepublik aufhalten“.

Donezk? Luhansk? Das sind doch diese sogenannten „Separatistengebiete“, und sie liegen im Osten der souveränen Ukraine.

Der Vorgang ist insofern bemerkenswert, als dass Russland seit Jahren immer wieder versichert, dort nicht mit regulären Truppen zu kämpfen. Dass Moskau auch hier lügt, wissen die westlichen Nachrichtendienste seit 2014, es gibt Berichte, Fotos und Filmaufnahmen, die eindeutig belegen, dass der angebliche Kampf um Unabhängigkeit eines russischstämmigen Bevölkerungsteils im Osten der Ukraine ebenso eine russische Militäraktion ist, wie die völkerrechtswidrige Annexion der Krim eine war.

Das Ziel ist klar: Die Ukraine soll destabilisiert und dauerhaft unter Einfluss der Russischen Föderation gehalten werden – auf keinen Fall wird Moskau zulassen, dass die Ukraine selbst entscheidet, ob sie die Mitgliedschaft in EU und NATO beantragt. Das aber will man in Kiew, denn wie für die anderen osteuropäischen Staaten bedeutet EU wachsenden Wohlstand für die Bevölkerung und NATO Sicherheit für die staatlichen Grenzen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte sich natürlich umgehend zu dem für die russische Führung ärgerlichen Urteil. Er erklärte den Vorgang als einen „Fehler jener, die den Text geschrieben haben“. Es könne schon deshalb nur ein Fehler sein, „weil das nicht möglich ist. Es gibt überhaupt keine Streitkräfte der Russischen Föderation auf dem Gebiet der selbsternannten Republiken“. Peskow bewies damit, dass auch Pressesprecher einer russischen Regierung deftigen Humor haben.

Unabhängige Medien berichten übrigens seit Jahren, dass russische Soldaten im Osten der Ukraine aktiv mitmischen. Die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ hatte in der Vergangenheit immer wieder Bilder von Särgen veröffentlicht – mit Leichen junger Soldaten, die aus der Ukraine nach Russland übergeführt worden sind.

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs. Heute leitet der Christdemokrat die Internet-Zeitung „The Germanz“. Dieser Beitrag ist zuerst bei denken-erwünscht.com erschienen.

 
Bild: Shutterstock
Text: Gast

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