Von Kai Rebmann
Warnungen vor den Folgen der angeblich menschengemachten Klima-Katastrophe haben in diesen Tagen wieder Hochkonjunktur. Möglich macht dies nicht zuletzt die angespannte Hochwasser-Lage in weiten Teilen Deutschlands. Da kann es dann auch passieren, dass sich Extremisten wie Carla Hinrichs vor dem Landgericht Frankfurt am Main bei ihrem kriminellen Tun allen Ernstes auf die Religionsfreiheit berufen.
Doch was ist dran an dem steten Alarmismus rund ums Klima, der insbesondere durch Politik und Medien befeuert wird? Bei nüchterner, sprich ausgewogener Betrachtung wohl deutlich weniger, als gemeinhin angenommen wird. Wie das Spiel mit den Zukunftsängsten vor allem der jüngeren Generationen funktioniert, zeigt ein aktuelles Beispiel aus dem Himalaya.
Weil die dort im Rahmen einer Studie gewonnenen Erkenntnisse – soll heißen: tatsächlich gemessenen (!) Werte – nicht ins gängige Narrativ passen, wird in einigen Medien jetzt einmal mehr vor „langfristigen Folgen“ gewarnt.
Modelle, Berechnungen und ganz viel ‚könnte, wäre und vielleicht‘
Und das geht so: Die Forscher mussten einräumen, dass die Himalaya-Gletscher sehr viel langsamer schmelzen, als dies zu erwarten gewesen sei. Mit den „Erwartungen“ der Mainstream-Klimaforscher ist das grundsätzlich immer so eine Sache. Diese beruhen in aller Regel nämlich auf mindestens umstrittenen Klimamodellen, Berechnungsmethoden und nicht zuletzt den „richtigen“ Annahmen für die Zukunft.
Im vorliegenden Fall wurde die Glaskugel jedoch im Schrank gelassen. Stattdessen sah man sich ganz klassisch die Messdaten einer unterhalb des Mount Everest auf 5.000 Metern gelegenen Wetterstation an – und siehe da: Es ist in den letzten 30 Jahren nicht wärmer, sondern sogar etwas kälter geworden. Wie kann das sein? Und vor allem: Darf das überhaupt sein?
Da sich gemessene und gut dokumentierte Messwerte nur ganz schlecht wegdiskutieren lassen, muss die erste Frage mit „Ja“ beantwortet werden. Die Forscher führen das auf die sogenannten „katabatischen Winde“ zurück. So wird der Effekt genannt, der entsteht, wenn vergleichsweise warme Luft auf eine kalte Oberfläche trifft, in diesem Fall etwa einen Gletscher. In der Folge kühlt die Luft ab, gleitet den Berg hinab und kühlt ihrerseits den Gletscher.
Jetzt kommt allerdings das ganz große Aber: Die Forscher glauben offenbar, dass der Rückgang der Temperatur unterhalb des Dachs der Welt allein auf eben diese „katabatischen Winde“ zurückzuführen sei. Grundsätzlich werde die Luft auch am Himalaya immer wärmer und zwar aufgrund des Klimawandels. Es sei daher damit zu rechnen, dass die Winde immer stärker würden, wodurch sich der Kühleffekt auf den Gletscher vergrößere.
Alles bestens, also? Natürlich nicht, jedenfalls nicht für die Forscher und anscheinend noch viel weniger für den „Focus“. Die Himalaya-Region habe nach wie vor unter dem Klimawandel zu leiden, schreibt das Magazin, und dieses Leiden werde durch den oben beschriebenen Wind-Effekt „womöglich“ noch verstärkt. „Unklar“ sei darüber hinaus, was der „neu entdeckte Effekt“ für die Tier- und Pflanzenwelt am Himalaya bedeute, aber langfristig betrachtet, „könnte“ der Wind-Effekt die Gletscherschmelze sogar beschleunigen.
„Unklar“, „womöglich“, „könnte“ … es liegt wohl in der Natur der Sache, dass selbst Fachleute wie Glaziologen oder Klimaforscher über einen „neu entdeckten Effekt“ noch nicht allzu viel Stichhaltiges sagen können – aber spekulieren wird man ja noch dürfen. Umso mehr scheint das für manche zu gelten, wenn gegenwärtige Beobachtungen etwas ganz Anderes aussagen oder zumindest nahelegen.
Keine Zunahme von Naturkatastrophen
Die aktuelle Berichterstattung über den Effekt der „katabatischen Winde“ steht dabei nur exemplarisch dafür, wie die Angst vor der Klima-Apokalypse nicht zuletzt durch die Medien geschürt wird. Je alarmierender die Warnung, desto größer die Schlagzeilen – und umgekehrt.
Auf diese Weise verfestigte sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in weiten Teilen der Gesellschaft auch das Gefühl, dass die Naturkatastrophen weltweit in bisher nicht gekannter Weise zunehmen würden – und zwar sowohl bezüglich ihrer Zahl als auch ihres Ausmaßes. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie unter anderem die Zahlen des in Brüssel ansässigen Center for Research on the Epidemiology of Disasters (CRED) belegen.
Fakt ist: Die Zahl der gemeldeten (!) Naturkatastrophen liegt heute deutlich höher als noch Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich die Zahl der sich tatsächlich ereigneten (!) Katastrophen nicht in wirklich nennenswertem Umfang verändert hat.
Die „Welt“ zitierte dazu kürzlich aus dem CRED-Jahresbericht 2007: „Es wäre irreführend, den Aufwärtstrend bei Wetterkatastrophen im Wesentlichen durch den Klimawandel zu rechtfertigen.“ Debby Guha-Sapir, eine Forscherin der Einrichtung, gab sogar zu Protokoll: „Wir bekommen Hassmails, weil unsere Daten nicht zeigen, dass Katastrophen zunehmen.“
Dabei gibt es eine sehr einfache Erklärung. Laut CRED sind die Daten über gemeldete Naturkatastrophen erst seit der Jahrtausendwende zuverlässig, da seither aus nahezu jedem noch so abgelegenen Winkel der Erde eine entsprechende Meldung getätigt werden kann.
Tatsächlich habe sich die Zahl etwa der Extrem-Wetterereignisse seit dem Jahr 2001 nicht erhöht, sondern sei im Gegenteil sogar rückläufig. Zuletzt wurden in Europa im Jahr 2012 mehr als 60 solcher Katastrophen gemeldet, an der Spitze (seit der Jahrtausendwende) liegt das Jahr 2005 mit mehr als 100 Meldungen.
Und so kommt der Kollege Axel Bojanowski zu einer durchaus treffenden Einschätzung: „Weil langfristige Katastrophendaten bisher kein Klimasignal offenbaren, versuchen Wissenschaftler den Einfluss der Erwärmung auf Wetterextreme mit Computermodellen zu ermitteln. Und der Klimawandel birgt langfristige Risiken, deren Eintreten ungewiss ist, wie das mögliche Abschmelzen großer Eisschilde.“
Ob die dort prognostizierten Szenarien – die sich nicht selten auf einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten beziehen – aber tatsächlich jemals eintreffen, wird die weit entfernte Zukunft zeigen. Bis dahin können sich die Anhänger der Klima-Religion einzig und allein an ihrem offenbar unerschütterlichen Glauben festhalten.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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