Er hat es wieder getan: Rüdiger zeigt als „IS-Gruß“ bekannte Geste Diesmal sogar im Nationaltrikot – Medien apportieren durch Schweigen

Von Kai Rebmann

Man stelle sich vor, ein deutscher Nationalspieler fiele durch das Zeigen einer auch als rechtsradikal bekannten Geste auf. Oder er würde sich nur politisch nicht ganz korrekt verhalten, so wie es etwa der „Impfverweigerer“ Joshua Kimmich gewagt hat. Spätestens im Wiederholungsfall müsste ein solcher Spieler wohl mit drastischen Konsequenzen rechnen, die mediale Empörung gäbe es selbstredend gratis obendrein.

Wo Kimmich noch zum Rapport antanzen und den öffentlichen Gang nach Canossa beschreiten musste, gelten für Antonio Rüdiger gänzlich andere Maßstäbe. Erst vor wenigen Wochen zeigte der Star von Real Madrid den sogenannten „IS-Finger“, sprich den erhobenen Zeigefinger der rechten Hand. Anstatt seinen Nationalspieler zur Ordnung zu rufen und ihm die Problematik dieser Geste zu erklären, sofern dieser sie nicht schon selbst gekannt hat, reagierte der DFB mit einer Anzeige gegen Julian Reichelt, der auf diesen Skandal hingewiesen hatte. Auch reitschuster.de hat über den Fall berichtet.

Die großen Mainstream-Medien wollten an dem mutmaßlichen „IS-Finger“ ohnehin nichts Anrüchiges erkennen. Selbst die „Bild“, die diese Geste in der Vergangenheit selbst schon des Öfteren als das bezeichnet hat, was sie ganz offenkundig ist, wollte davon plötzlich nichts mehr wissen. Wenn überhaupt darüber berichtet wurde, dann sehr zurückhaltend bis wohlwollend im Sinne von Antonio Rüdiger.

DFB ist gebranntes Kind – und trotzdem keine Reaktion

Dieser verstand das offenbar als Aufforderung zum Weitermachen. Jetzt ließ sich der DFB-Kicker beim offiziellen Foto-Shooting der UEFA im Vorfeld der am Freitag beginnenden EM in Deutschland erneut in dieser fragwürdigen Pose ablichten. Man muss sich spätestens an dieser Stelle fragen, ob das mit Dummheit zu erklären ist, mit der Lust am Provozieren, sehr schlechten Beratern im Umfeld – oder von allem etwas dabei ist.

Doch damit noch nicht genug: Kann man Rüdiger – wiederum sehr wohlwollend ausgelegt – noch zu Gute halten, dass sein erster Fehltritt im privaten Rahmen erfolgte, so liegt die Sache jetzt vollkommen anders. Ein deutscher Nationalspieler zeigt sich im offiziellen DFB-Trikot – und vor allem mit erhobenem rechten Zeigefinger, eben jener Geste, die seit Jahren auch als „IS-Finger“ oder „IS-Gruß“ bekannt ist.

Dass vom DFB selbst keine Reaktion kommt, mag zwar verwundern, ist aber auch irgendwie erklärbar. Einerseits will man wenige Tage vor dem Spiel gegen Schottland alles, nur keine Unruhe im Team – und für vermeintliche Wokeness und Vielfalt steht der Verband sowieso. Andererseits ist man aber auch ein gebranntes Kind, da man es vor der WM 2018 in Russland versäumte, klare Kante gegen politischen und/oder religiösen Aktionismus seiner Spieler zu zeigen.

Wir erinnern uns: Ilkay Gündogan und Mesut Özil hatten sich kurz vor dem Turnier mit „ihrem“ Präsidenten Recep Tayyip Erdogan fotografieren lassen, der bekanntlich das Staatsoberhaupt der Türkei ist. Ganz im Gegensatz etwa zu Emre Can, der eine Teilnahme an dieser durchschaubaren Propaganda-Veranstaltung damals abgelehnt hatte.

Medien halten Füße still

Deutlich erschreckender ist da schon das einhellige Schweigen in der Medienlandschaft. Würde im digitalen und analogen Blätterwald eine ähnliche Stille herrschen, wenn ein DFB-Spieler dumm genug wäre, sich als AfD-Wähler oder auch nur als Sympathisant der Blauen zu outen? Ja, es ist natürlich eine sehr rhetorisch gemeinte Frage, sie verdeutlicht jedoch die vorliegende Problematik aus einem anderen Blickwinkel heraus.

Auf die Spitze getrieben, müsste man eigentlich sogar davon ausgehen, zumindest in einer halbwegs normalen Welt, dass sich in der Causa „Antonio Rüdiger“ inzwischen längst auch der Bundesverfassungsschutz hätte zu Wort melden müssen. Eben jene Behörde also, die den „IS-Gruß“ nicht nur als solchen benennt, sondern die Geste auch als Symbol des politischen Islam bzw. der islamistischen Ideologie definiert.

Die breite Front des Schweigens – von DFB über Medien bis hin zu Bundesbehörden – bleibt indes nicht ohne Folgen. Bis zum heutigen Tag hielt und hält es Antonio Rüdiger nicht für notwendig, sich klar und eindeutig vom politischen Islam zu distanzieren. Damit trägt der Nationalspieler selbst – bewusst oder unbewusst – einen nicht unerheblichen Teil dazu bei, dass er mit entsprechenden Gruppierungen sowie deren Forderungen und Taten in Verbindung gebracht wird.

Der DFB wiederum muss sich – auch, aber nicht nur – mit Blick auf die Heim-EM in Deutschland folgende Fragen gefallen lassen: Ist ein Nationalspieler, dessen politisch-ideologische Einstellung mit derart großen Zweifeln überzogen ist, überhaupt noch tragbar? Welche Wirkung hat das Auftreten von Antonio Rüdiger auf Millionen von Kindern und Jugendlichen, die die DFB-Stars als Vorbilder sehen?

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Vitalii Vitleo/Shutterstock

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