Exklusiv-Umfrage: Nicht einmal die Hälfte vertraut Lauterbach noch Massives Vertrauensproblem des Ministers

Glaubt man den Umfragen der großen Medien, die überall abgedruckt werden, ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach der beliebteste Politiker in Deutschland. Hinter so einer Darstellung steckt „Framing“: Denn wenn sie gefragt werden, welche Politiker die beliebtesten sind, nennen immer sehr viele Befragte diejenigen, von denen sie besonders oft hören. Wenn große Medien dann nur solche Umfragen runterbeten, noch dazu unisono, ohne Umfragen mit anderer Herangehensweise, ist das manipulativ. Ich wollte gegenhalten und habe eine repräsentative Umfrage bei einem renommierten Meinungsforschungsinstitut in Auftrag gegeben. INSA hat exklusiv für meine Seite 2.141 repräsentativ ausgewählte Personen aus Deutschland ab 18 Jahre per Telefon und online gefragt, wie sie zu folgender Aussage stehen: „Ich habe Vertrauen in Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.“

Hier das Ergebnis:

Nicht einmal jeder Zweite hat noch Vertrauen in den Minister: Nur 41 Prozent bescheinigten Lauterbach Vertrauen. Ein gutes Drittel (35 Prozent) sagt offen, dass es kein Vertrauen in den Bundesgesundheitsminister hat. 17 Prozent wissen es nicht und sieben Prozent möchten dazu keine Angabe machen.

Interessant ist die Verteilung der Antworten nach Alter der Befragten:

Besonders groß ist das Misstrauen bei Befragten zwischen 30 und 39 Jahren (41 Prozent). Junge Befragte zwischen 18 und 29 Jahren (34 Prozent kein Vertrauen, 33 Prozent Vertrauen) und Befragte zwischen 40 und 49 Jahren (37 Prozent Vertrauen, 36 Prozent kein Vertrauen) sind hinsichtlich Lauterbach gespalten. Bei den Befragten zwischen 50 und 59 Jahren haben mehr Vertrauen als bei der Gesamtbevölkerung (43 Prozent). Lediglich bei den Befragten ab 60 Jahren drückte eine Mehrheit ihr Vertrauen gegenüber dem Minister aus (51 Prozent).

Interessant auch die Verteilung nach Ost-West-Maßstäben:

Befragte aus dem Westen Deutschlands haben deutlich häufiger Vertrauen in Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach als Befragte aus dem Osten (43 zu 34 Prozent). Diese geben hingegen häufiger als Befragte aus dem Westen an, dass sie kein Vertrauen in Karl Lauterbach haben (38 zu 34 Prozent), aber auch häufiger, dass sie es nicht wissen (23 zu 16 Prozent).

Lohnend ist ebenfalls ein Blick auf den Migrationshintergrund der Befragten:

Befragte ohne Migrationshintergrund haben deutlich häufiger Vertrauen in Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach als Befragte mit Migrationshintergrund (43 zu 30 Prozent). Diese geben hingegen häufiger als Befragte ohne Migrationshintergrund an, dass sie kein Vertrauen in Karl Lauterbach haben (39 zu 34 Prozent), aber auch häufiger, dass sie es nicht wissen (22 zu 16 Prozent)

 

Hier eine Verteilung der Sympathien nach Zuordnung zu politischen Lagern:

Befragte, die sich links der Mitte positionieren, geben absolut-mehrheitlich an, dass sie Vertrauen in Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach haben (60 Prozent). Bei den Befragten, welche sich der politischen Mitte zuordnen, kommt Lauterbach auf eine Vertrauensbasis von 41 Prozent. Bei Befragten, welche sich rechts der Mitte einordnen, spricht ihm hingegen fast jeder zweite (48 Prozent) kein Vertrauen aus.

Zum Schluss noch die Verteilung der Antworten nach Parteien-Präferenz:

Am geringsten ist das Vertrauen in Lauterbach bei AfD-Wählern. Er kommt hier nur auf neun Prozent, während 77 Prozent kein Vertrauen haben. Bei den übrigen Parteien geben Anhänger der SPD und der Grünen mit jeweils 71 Prozent deutlich häufiger an, dass sie Vertrauen in Lauterbach haben als Wähler der restlichen Parteien – hier kommt der Minister wie nirgendwo sonst auf eine absolute Mehrheit von Menschen, die ihm vertrauen.

Wie bei jeder Umfrage hängt auch bei dieser sehr viel vom Standpunkt desjenigen ab, der sie analysiert. Rotgrüne Medien wie der WDR oder die Tagesschau hätten etwa titeln können: „Mehrheit der Deutschen hat Vertrauen in Lauterbach“ – denn 41 Prozent sind immer noch eine Mehrheit – vor allem, wenn man diejenigen weglässt, die nicht antworten oder keine Antwort wissen. Entsprechend hätte dann ein rotgrüner Redakteur im gesamten weiteren Text immer alles ganz anders formulieren können als ich hier. Denn ich bin der Überzeugung: Wenn in einer Krise wie der jetzigen, wo Vertrauen der Bürger in die Politik ganz entscheidend ist, nicht mal mehr jeder zweite Bürger Vertrauen in den Politiker mit der meisten Verantwortung hat, und wenn der gleichzeitig in den Medien als Liebling der Menschen gefeiert wird, dann ist es eine heftige Ohrfeige, wenn ihm nur 41 Prozent das Vertrauen aussprechen und 35 aktiv das Misstrauen.

Kartell des Schweigens

Wetten, dass die großen Medien, die sonst jede repräsentative Umfrage, die ihnen ins Framing passt, in Dauerschleife wiederholen, auch diese Umfrage wieder totschweigen? Genauso wie meine vorherige, die ergab, dass Baerbock und Lauterbach die unbeliebtesten Politiker sind? Kein einziges großes Medium hat auch nur ein Wort darüber verloren. Womit vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender beweisen, dass sie auf ihren Auftrag aus dem Rundfunkstaatsvertrag – umfassend und ausgewogen zu berichten – schlicht pfeifen. Aber wenigstens entlarven sie sich so selbst.

Exklusiv bestellte Umfragen wie diese kosten Geld. Aber sie leisten, was die großen Medien längst hätten tun müssen – auch kritische Fragen stellen und unliebsame Antworten öffentlich machen. Umfragen wie diese sind einzig und allein durch Ihre Unterstützung, liebe Leserinnen und Leser, möglich. Machen Sie mit, helfen Sie, dass auch weiter solche Umfragen möglich bleiben! Gegen die Meinungs-Monokultur und das betreute Informieren in den großen Medien. Und um wichtige Daten zu ermitteln, die uns die Regierung vorenthält! Direkt hier via Paypal oder Überweisung (DE70 6003 0100 0012 5710 24). Verwendungszweck: Meinung ohne Framing.

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Bild: photocosmos1/Shutterstock
Text: br

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