Von Kai Rebmann
Wer schützt die Kinder in Deutschland vor dieser Bundesregierung? Nach der völlig unverhältnismäßigen Schließung von Kitas und Schulen, dem anlasslosen Impfen von gesunden Kindern und der andauernden Diffamierung als Virenschleudern stehen die Jüngsten unserer Gesellschaft einmal mehr im Fadenkreuz ideologiebesoffener Politiker. Bereits seit Mai 2019 betreibt das Bundesfamilienministerium ein sogenanntes „Regenbogenportal“. Auf der Webseite des Ministeriums ist dazu zu lesen: „Das neue Wissensnetz des Bundesfamilienministeriums informiert mit mehr als 300 fundierten Artikeln und Videobeiträgen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen und geschlechtliche Vielfalt. So soll das Regenbogenportal die Gleichstellung und das respektvolle Miteinander fördern.“ Auf den Weg gebracht wurde das Portal von der damaligen Familienministerin „Dr.“ Franziska Giffey (SPD), die sich bei der Präsentation des Projekts noch mit ihrem mutmaßlich erschummelten Titel schmückte.
Zu den Herzstücken des Regenbogenportals gehört unter anderem ein Glossar, welches die vermeintlich wichtigsten Stichwörter erklärt. Wer zum Beispiel wissen wollte, was es mit dem „Weiß sein“ auf sich hat, der bekam im „Wissensnetz“ der Bundesregierung zu lesen: „Der Begriff ‚weiß‘ beschreibt eine gesellschaftliche Position, in der Menschen nicht negativ von Rassismus betroffen sind, sondern vielmehr von diesem profitieren. ‚Weiß‘ bezieht sich dabei nicht auf die Hautfarbe oder sonstige Eigenschaften von Menschen.“ Auf was sich diese Farbe stattdessen beziehen soll, verrät das Regenbogenportal leider nicht.
Man kann von solchen Einlassungen halten, was man will; den meisten wird es wahrscheinlich nur ein verständnisloses Kopfschütteln und bemitleidendes Schmunzeln abringen. Ganz anders verhält es sich jedoch mit einem Beitrag, in dem über Transsexualität informiert wird. In leichter Sprache und mit Hilfe von verharmlosenden Bildern soll den Kindern erklärt werden, dass es das Normalste der Welt sei, sich frei zwischen einem Leben als Mann oder Frau entscheiden zu können. Tatsächlich sind die dort verbreiteten „Informationen“ jedoch ein handfester Skandal und eigentlich ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Da reitschuster.de grundsätzlich nicht auf Seiten verlinkt, deren Betreiber offen zu mutmaßlichen Straftaten aufrufen, möchten wir uns im Folgenden auf Zitate aus dem Regenbogenportal begrenzen. Sowohl der Autor dieses Artikels als auch der Betreiber dieser Seite distanzieren sich hiermit ausdrücklich von den potenziell strafrechtlich relevanten Empfehlungen des Bundesfamilienministeriums und geben diese lediglich zu Zwecken der Dokumentation und des Informationsgewinns ihrer Leser wieder.
‚Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen‘
Für Kinder, die noch nicht wissen, ob sie trans-geschlechtlich sind oder nicht – sofern sie überhaupt auch nur eine Ahnung davon haben, was das bedeutet – hält das Regenbogenportal folgenden Tipp bereit: „Nimm dir Zeit. Probiere es aus. Fühlst du dich als Mädchen wohler? Oder fühlst du dich als Junge wohler? Wichtig ist: Es soll dir jetzt gutgehen. Wie du in 10 Jahren leben wirst, ist egal. Als Mann? Als Frau? Das musst du im Moment noch nicht entscheiden.“ Zugegeben, mit diesen Äußerungen bewegt sich das „Wissensnetz“ der Bundesregierung „nur“ in einer wissenschaftsfernen Zone, was schon schlimm genug ist, aber noch nicht in einem strafrechtlich relevanten Bereich.
Das ändert sich schon im nächsten Absatz schlagartig. Dort fordert das Familienministerium der Bundesrepublik Deutschland Kinder zur Einnahme von Pubertätsblockern auf: „Bist du noch sehr jung? Und bist du noch nicht in der Pubertät? Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen. Pubertäts-Blocker sind besondere Medikamente. Das Wort Blocker heißt, etwas stoppen. Diese Medikamente sorgen dafür, dass du nicht in die Pubertät kommst. Das heißt: Dein Körper entwickelt sich erstmal nicht weiter. Weder in Richtung Frau. Noch in Richtung Mann. So hast du mehr Zeit zum Nachdenken.“ Besser wäre es wohl gewesen, wenn Franziska Giffey oder ihre Nachfolgerinnen Anne Spiegel und Lisa Paus (beide Grüne) auch nur zwei Sekunden darüber nachgedacht hätten, was auf den von ihnen verantworteten Seiten so alles verzapft wird. Das ist nämlich noch längst nicht alles, was das Regenbogenportal auf Lager hat, wenn es um Tipps, ja die regelrechte Aufforderung zur Geschlechtsumwandlung geht.
Die Pubertäts-Blocker sollen nur eine Art Einstiegsdroge sein. Sobald sich die Kinder sicher sind, dass sie im anderen Geschlecht leben wollen, werden zunächst Hormone empfohlen und im finalen Schritt dann die operative Geschlechtsumwandlung, für die „du aber mindestens 18 Jahre alt sein“ musst. Was die Kinder bis zum Erreichen der Volljährigkeit aber tun können, beschreibt das Regenbogenportal wie folgt: „Dann kannst du bestimmte Hormone bekommen. Diese Hormone machen dich männlicher. Oder sie machen dich weiblicher. Sie verändern zum Beispiel deine Stimme. Oder du bekommst mehr Busen. Oder einen Bart. Je nachdem, welche Hormone du nimmst.“ Unfassbar!
Regenbogenportal ist ‚das Widerwärtigste, das es seit langem gegeben hat‘
Der auf dem Regenbogenportal veröffentlichte Beitrag schlug in den vergangenen Tagen so hohe Wellen, dass er in den sozialen Medien einen Shitstorm auslöste. Das Familienministerium sah sich in der Folge dazu gezwungen, die Seite vorübergehend offline zu schalten. Inzwischen ist der Beitrag aber wieder einsehbar. Entfernt wurde lediglich die direkte Aufforderung: „Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen.“ Stattdessen heißt es jetzt: „So kannst du deinen Arzt / deine Ärztin fragen, ob dir Pubertätsblocker vielleicht helfen könnten.“ Zu allen weiteren Aussagen scheint die amtierende Familienministerin Lisa Paus also nach wie vor zu stehen. Liebe Kinder, fragt lieber zu allererst eure Eltern. Denn die wissen in der Regel am besten, was gut für euch ist.
Dr. Jakob Maske vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte kritisiert den Beitrag scharf: „Pubertätsblocker einfach pauschal zu empfehlen, halte ich für falsch. Das sind sehr starke Mittel, in der Regel Hormone, die sich nicht nur auf die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale auswirken, sondern das gesamte Wachstum beeinträchtigen können.“ Die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch (AfD) bezeichnete das Regenbogenportal als „das Widerwärtigste“, das sie seit langem gesehen habe. Kinder würden nicht nur ermuntert, sich „chemisch zu kastrieren“, sondern dies auch noch „in leichter Sprache“ und „direkt adressiert“. Von Storch fordert daher: „Das ist ein Aufruf zu schwerer Körperverletzung. Die Familienministerin, die das verantwortet, gehört vor Gericht.“
Den nächsten Stein in Richtung der Macher des Regenbogenportals wirft Julia Klöckner (CDU), indem sie die Empfehlung der Bundesregierung via Twitter als „irre“ bezeichnet, sofern das „kein Fake sein“ sollte. Nein, Frau Klöckner, es ist leider kein Fake. Aber wer im Glashaus sitzt, sollte bitte nicht mit Steinen werfen. Wie die Journalistin Sarah Bosetti der ehemaligen Landwirtschaftsministerin erklären musste, ist der betreffende Beitrag bereits seit mindestens August 2020 online abrufbar. Damals saß Klöckner noch mit am Kabinettstisch und die Union war Seniorpartner der Großen Koalition unter Angela Merkel (CDU).
Und vor eben diesem Hintergrund muss auch die Kritik von Manuel Hagel, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden in Baden-Württemberg, eingeordnet werden: „In einer Entwicklungsphase, in der junge Menschen am unsichersten und verletzlichsten sind, empfiehlt ihnen die SPD-geführte Bundesregierung Pubertätsblocker. Vollkommen verantwortungslos!“ Einmal mehr unternimmt die CDU also den durchsichtigen Versuch, ihren unter der jahrelangen Regentschaft von Angela Merkel gediehenen grünlinken Kern mit einem konservativen Gewand zu übertünchen.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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