Was erleben wir nicht alles an Absurditäten in diesen Zeiten! Man hat fast schon den Eindruck, nichts könnte einen mehr verwundern. Und dann erlebt man doch fast jeden Tag das Gegenteil. Es scheint wie bei der Richter-Skala, mit der Erdbeben gemessen werden: Für die Absurditäten gibt es nach oben keine Grenze. Das jüngste Beispiel: die linksalternative Tageszeitung, oder kurz die taz. Die legt beim Bemühen um eine Säuberung der Sprache jetzt einen Eifer an den Tag, der selbst bei Hartgesottenen für Staunen sorgt. Und das ausgerechnet in einem Artikel zum „Welttoilettentag“. Offenbar gilt bei der taz manchen inzwischen auch schon das Wort „Frauen“ als politisch nicht mehr korrekt genug. Und so wird es ersetzt durch die Formulierung „Menschen mit Gebärmutter“. Im Vorspann des Beitrags. Und die eiligen Leser schauen sich heutzutage ohnehin nur noch diesen an.
Einziger Trost: So ganz hat sich die taz bzw. ihre Autorin doch (noch?) nicht vom ordinären Wort „Frau“ losgesagt. Anders als im Vorspann kommt es im Text noch vor – für den ist es offenbar gut genug. Und jedes mal „Menschen mit Gebärmutter“ zu schreiben wäre auch nicht sehr platzsparend. Da bliebe weniger Platz für Sprachperlen wie diese: „Welttoilettentag klingt ja immer ein bisschen lustig – nach Lokus- und Pipi-Witz, nach dem etlichsten Awareness-Day, vielleicht sogar nach überflüssig?“
Warum eigentlich nicht?
Aber all das kann ebenso wenig wie das nicht mehr ganz taufrische Erscheinungsdatum des Artikels im November von der Tatsache ablenken, dass es sich hier um eine beachtliche Sprach-Chirurgie handelt. Wenn das Schule macht, wird es künftig ziemlich umständlich werden bei Ansprachen. Statt den „sehr geehrten Damen und Herren“ müsste man dann immer die „sehr geehrten“ – wobei das sicher auch irgendwie diskriminierend ist – „Menschen mit Gebärmutter und Menschen mit Prostata“ ansprechen. Wobei da noch die Frage wäre, wie man dann politisch korrekt das dritte Geschlecht ansprechen sollte? Hier tun sich wirklich schwerwiegende Probleme auf, die dringend gelöst werden sollten.
Berlin: „Schwarzfahrer“ und „Ausländer“ tabu
Acht Punkte auf der Richterskala des Ideologie-Irrsinns für Berlins rot-rot-grünen Senat acht Punkte: Selbst ganz harmlose Worte sollen künftig für Staatsdiener – sorry, Staatsdienende – tabu sein.
Und nicht nur da drohen gendertechnische Fallstricke. „ArgoNerd“ fragt auf Twitter:
Müsste es nicht korrekterweise »Menschen mit Gebärelter1« heißen?
Aber auch das ist nicht so einfach, wie Jörg Verrel erwidert:
Supermarijo entdeckt noch schwerwiegendere Probleme:
8. März wäre „Menschen mit Gebärmuttertag“. Allerdings gibt es leider Frauen, die keine Gebärmutter mehr haben. Naja, ich glaub das ist ein Fall für Kelle.
Harald Ulrich S. kontert auf ganz andere Art:
Menschen ohne Taz bleibt viel erspart!
Bloss nicht schwarz ärgern!
Waren Sie bisher der Ansicht, dass sie recht modern sind, keine Vorurteile haben und erst recht kein Rassist sind (bei negativen Worten wird ja nicht „gegendert, bei denen darf die weibliche Form ruhig fehlen)? Dann setzen Sie sich jetzt bitte hin, denn was im Sonderheft „Wissen“ der „Zeit“ jetzt unter dem Titel „Diskriminierung: Der Anti-Rassismus-Knigge“ [weiterlesen]
Der Sprach-Irrsinn hat tiefe Wurzeln. Erst kürzlich war
im Sonderheft „Wissen“ der „Zeit“ unter dem Titel „Diskriminierung: Der Anti-Rassismus-Knigge“ zu lesen, dass selbst Begriffe wie „Schwarzfahren“, „Schwarzsehen“, „schwarzmalen“ oder „schwarze Schafe“
„rassistischer Metaphern“ verwenden. In einem Beitrag von Lann Hornscheidt,
1965 als Antje Hornscheidt geboren, bis 2017 Professor an der Humbodlt-Universität zu Berlin „zu Gender und Sprache“ und Fachmann für „Diskriminierung durch Sprache“. Laut Hornscheidt werden durch den Gebrauch von Wörtern wie „Schwarzfahren“, „Schwarzsehen“ oder „schwarze Schafe“, so wörtlich, „rassistische Vorstellungen genährt und bestätigt, weitergeführt und fließen als subtile Gewalt ins eigene Leben ein.“
Wenn schon „Schwarzfahren“ rassistisch ist, ist der Weg bis zu Problemen mit dem Wort „Frau“ nicht mehr weit.
Vielleicht sollte man die Sprache ganz abschaffen?
PS: Kaum hatte ich diesen Artikel fertig geschrieben, bekam ich eine Mail der Berliner Polizei mit folgender Anrede: „Werte Medienvertretende, werte Anfragende“. Ich bin also ein Medienvertretender und zeitlich Anfragender. „Damen und Herren“ ist offenbar schrecklich diskriminierend.
PS: Kommentar von Harald K.: „Wer wissen will, wie wichtig die Modifikation von Sprache für die Installierung eines totalitären Systems von Dauer ist, der sollte Orwells 1984 lesen, da ist dies in aller monströsen Konsequenz beschrieben. Ein Eingriff in unsere Sprache ist ein Eingriff in unser Denken. Ein Eingriff in unser Denken ist ein Eingriff in unser Handeln. Durch Modifikation unserer Sprache lässt sich unser Denken und Handeln in der gewünschten Weise manipulieren und somit kontrollieren. Dies kann so weit gehen, dass bestimmte Dinge buchstäblich undenkbar werden (z.B. kritische Gedanken über XYZ). Die im Artikel genannten Beispiele sind meines Erachtens nur Testballons für größere Vorhaben, aber die Ernsthaftigkeit bei der Umsetzung spricht auch so schon Bände.“
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Bild: Irina Levitskaya/Shutterstock
Text: red
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