Fridays-For-Future-Aktivisten mit millionenschwerem Fonds Ideenloser Mix aus grüner Doppelmoral und verpöntem Renditestreben

Von Daniel Weinmann

„Nie war es dringender! Nie war es schwieriger! Gemeinsam für das Klima und gegen die Zeit – mit aller Kraft!“ So wirbt die „Advanced Sustainable Investment GmbH“ auf ihrer Homepage für den martialisch klingenden Fonds „Fight for Green“. Unter diesen Lettern tickt die Zeit, die vermeintlich verbleibende Zeit bis zum Erreichen „irreversibler Klima-Kipp-Punkte“ im Sekundentakt.

Die Panikmache verwundert kaum. Schließlich hat sich der heute 22 Jahre alte Co-Gründer Wilhelm Möller bereits vor mehreren Jahren bei den ersten Protesten von Fridays for Future verdient gemacht. In Leipzig hat er 2019 bei der Anmeldung der Demonstration und dem Druck von Plakaten geholfen. „Finanzen können 1,5° C“, lautet sein Credo. Zusammen mit dem 29-jährigen Robin Scheffel – Nomen est Omen – verwaltet er den Fonds.

Die Unerfahrenheit der beiden Portfoliomanager spiegelt sich in der wenig einfallreichen Anlagestrategie. „Fight For Green konzentriert sich auf große Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung“, heißt es etwa auf der Webiste. Die Begründung könnte kaum simpler sein: In der Regel seien große Unternehmen nämlich auch für große Menge von CO₂-Ausstoß verantwortlich. Auf der Liste stehen laut „Business Insider“ nicht zuletzt der Technologiekonzern Siemens, der Mode-Hersteller Hugo Boss und der US-Cloud-Betreiber Salesforce.

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Grüne Doppelmoral vom Feinsten

Ob Siemens nur aufgrund von Lippenbekenntnissen wie „Nachhaltigkeit ist Kern unseres unternehmerischen Handelns“ ausgewählt wurde, bleibt ungeklärt. Fakt ist, dass der Großkonzern Atomkraftwerke baut und auch nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine weiterhin mit dem russischen Staatskonzern Rosatom kooperiert. Grüne Doppelmoral vom Feinsten.

Ebenso unüblich wie intransparent: Ein Factsheet mit Details zu den Beteiligungen ist nicht auf der Homepage zu finden, obwohl das Privatbankhaus Hauck & Aufhäuser als Kapitalverwaltungsgesellschaft auftritt. Auf der Homepage steht immerhin so viel: „Fight For Green investiert nur in Unternehmen, die nachweislich und attestiert einen hohen Beitrag in Richtung Klimaneutralität erbringen.“

„Fight For Green investiert global und vor allem branchenübergreifend“, heißt es stattdessen wenig sagend auf der Homepage. „Das ist Risikostreuung für die Investor*innen und eröffnet die Chance in CO₂-kritischen Branchen zu investieren, um die notwendige Hebelwirkung zu erreichen.“ Bislang war davon allerdings wenig zu sehen: Seit seiner ersten Börsennotiz Im Juli vergangenen Jahres bescherte der Fonds seinen Anlegern – und natürlich Anlegerinnen – ein Plus von 2,81 Prozent.

Grüne Moral hat schließlich auch ihren Preis

Bei einem Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent und laufenden Kosten von 1,88 Prozent war dies unterm Strich ein Minusgeschäft. Dabei ist auf der Website zu lesen: „Wir glauben, dass sich nachhaltiges Investieren ab dem ersten Euro auszahlt und jeder Euro, der in ein nachhaltiges Unternehmen investiert wird, richtig angelegt ist.“ Immerhin war es ja gut fürs Gewissen, zumindest nach der Lesart der Gründer. Außerdem hat grüne Moral schließlich auch ihren Preis.

Offensichtlich gibt es genügend Klimaphobiker, die Gefallen an dem gleichermaßen naiven wie ertragslosen Anlagekonzept finden. Laut „Business Insider“ flossen seit dem Start im Juli 2022 immerhin 9,4 Millionen Euro in den „Fight for Green“-Fonds.

Nach dem, was ich erlebt habe, und meiner Operation, muss ich meine Arbeit deutlich ruhiger angehen und mich schonen. Dazu haben mich die Ärzte eindringlich aufgefordert. Und ich glaube, das bin ich meinen Nächsten, meinem Team und auch Ihnen schuldig. Wir wollen ja noch eine Weile etwas voneinander haben! Und nach drei Jahren mit Vollgas und an vorderster Front hat der Motor etwas Schonung verdient. Umso mehr bin ich Ihnen dankbar für Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein und gibt mir die Kraft, weiterzumachen! Und sie gibt mir die Sicherheit, mich auch ein wenig zurücklehnen zu können zur Genesung. Auf dass wir noch ein langes Miteinander vor uns haben! Ganz, ganz herzlichen Dank!

Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Mein aktuelles Video:

Die tiefere Ursache der Tragödie von Clemens Arvay: Moralischer Narzissmus – die Rückkehr zum Religionskrieg und der Auslöser der Cancel-Culture. Der Psychiater Raphael Bonetti im Interview.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Shutterstock

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