Gender-Gaga bei WISO und Tagesschau ARD und ZDF berichten von „Menschen mit Gebärmutter“ und „Menstruierenden“

Von Kai Rebmann

In Spanien wird derzeit über einen sogenannten „Menstruationsurlaub“ für Frauen diskutiert, die während ihrer Regel über besonders starke Beschwerden klagen. Nach dem Willen der sozialistisch-kommunistischen Regierung in Madrid sollen Frauen bei vollem Lohnanspruch künftig zwischen drei und fünf Tage im Monat zu Hause bleiben können. Was vordergründig dem Schutz von Frauen dienen soll, könnte aber genau das Gegenteil bewirken. Arbeitgeber in Spanien würden es sich wohl sehr genau überlegen, ob sie noch Frauen einstellen, wenn diese jeden Monat bis zu eine Woche auszufallen drohen.

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Inhaltlich kann man von diesem Vorstoß aus Madrid ja halten, was man will. Die Art und Weise wie in den deutschen Medien, allen voran im ÖRR, darüber berichtet wird, kann aber nur noch Kopfschütteln auslösen. Sowohl das ZDF-Magazin WISO als auch die Tagesschau haben es geschafft, bei ihren jeweiligen Berichten das Wort „Frau“ durchgängig zu vermeiden. Stattdessen wird von „Menschen mit Gebärmutter“, „Menstruierenden“ oder „Menschen mit Menstruation“ gesprochen. Den hierfür verantwortlichen Redakteuren scheint in ihrem blinden Gehorsam gegenüber der „woken“ LBGTQ-Community weder aufzufallen, dass solche Bezeichnungen Frauen gegenüber zutiefst diskriminierend sind, noch dass sie der von ihnen zweifelsohne gewünschten Verbreitung und Akzeptanz der Gendersprache einen Bärendienst erwiesen haben.

Große Mehrheit der Deutschen lehnt Gendersprache ab

Die Verhunzung der deutschen Sprache durch die Genderideologie wird mehreren Umfragen zufolge von einer überwältigenden Mehrheit der Bundesbürger abgelehnt. Eine vom MDR, also einer Anstalt der ARD, im Juli 2021 durchgeführte Umfrage kam zu dem Ergebnis, dass eine geschlechtersensible Sprache für 86 Prozent der Deutschen „unwichtig“ ist. Die Journalisten des ÖRR kennen diese Umfragen ebenfalls, was sie aber nicht daran zu hindern scheint, ihrem Publikum mit einer fast schon zwanghaften Nutzung der Gendersprache auf die Nerven zu gehen, wie die beiden jüngsten Beispiele aus der Tagesschau und WISO überdeutlich zeigen.

Für die Tagesschau wies Antje Kießler darauf hin, dass der in Spanien geplante „Menstruationsurlaub“ nicht nur Befürworter habe: „Es gibt aber auch Bedenken: Zum Beispiel, dass Unternehmen Menschen mit Menstruation dann seltener einstellen, weil sie Fehlzeiten verhindern wollen. Was denkst du: Würdest du dir so ein Gesetz in Deutschland wünschen?“ Nicht nur bei der Tagesschau werden die Zuschauer zumindest in einigen Formaten inzwischen geduzt. Das gilt auch für WISO beim ZDF, wo man es mit der Gendersprache und den dazugehörigen Sternchen richtig übertrieben hat:

„Für Menschen mit einer Gebärmutter gehören physische und psychische Beschwerden während der Periode oft dazu […] Das Entgeltfortzahlungsgesetz regelt, dass Arbeitnehmer*innen auch bei geschlechterspezifischen Krankheitssymptomen – wenn sie nicht in der Lage sind, ihrer Arbeit nachzukommen – ihren vollen Lohn erhalten […] Kritisiert wird an einer Umsetzung der spanischen Idee unter anderem, dass sie zu einer stärkeren Stigmatisierung von menstruierenden Personen führen könnte. Möglicherweise wäre Menstruationsurlaub ein Grund, diese Arbeitnehmer*innen seltener einzustellen oder bei Beförderungen zu übergehen. Auch die Privatsphäre könnte mit solch einer Regelung verletzt werden, wenn Informationen über die Periode an Arbeitgeber*innen weitergeleitet werden müssten. In Deutschland unterliegen Gesundheitsdaten einem besonderen Schutz.“

ARD und ZDF ernten Spott und Häme

Was, liebe Kollegen vom ÖRR, ist am Wort „Frau“ so schlimm, als dass man es nicht ganz ungeniert aussprechen dürfte? Und seit wann handelt es sich bei der monatlichen Regelblutung der Frau nicht mehr um den Ablauf eines biologischen Zyklus, sondern um ein Zeichen von „geschlechterspezifischen Krankheitssymptomen“? Auf der Zunge zergehen lassen muss man sich insbesondere diesen Satz: „Möglicherweise wäre Menstruationsurlaub ein Grund, diese Arbeitnehmer*innen seltener einzustellen oder bei Beförderungen zu übergehen“. Dieses Gendersternchen war offensichtlich noch übrig und musste deshalb unbedingt noch im Text untergebracht werden. Oder welcher Arbeitnehmer, sprich Mann, sollte befürchten müssen, wegen des Menstruationsurlaubs nicht eingestellt oder bei einer Beförderung übergangen zu werden?

Man ist von ARD und ZDF, in deren Sendungen gerne auch mal „Gästinnen“ begrüßt werden und von „Mitgliederinnen“ die Rede ist, in dieser Hinsicht ja schon einiges gewohnt. Mit der Degradierung von Frauen zu „menstruierenden Personen“ oder „Menschen mit Menstruation“ haben die ÖRR-Journalisten aber endlich einmal einen wertvollen Beitrag zur weiteren Ablehnung der Gendersprache in Deutschland geleistet – wenn auch ungewollt. Was es mit der „genderneutralen Menstruation“ auf sich hat, bekommen bisher Unwissende in einem Blog von Clue völlig nachvollziehbar wie folgt erklärt: „Einige cisgender Frauen (Menschen, die bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugewiesen wurden) haben aufgrund von Menopause, Stress, Krankheit oder einer Hysterektomie keine Periode. Es kann sein, dass sie aufgrund einer Vielzahl von medizinischen Bedingungen nie angefangen haben zu menstruieren, oder sie können trans oder intersexuell sein. Gleichzeitig gibt es Menschen, die menstruieren, die keine cisgender Frauen sind. Sie können Trans-Männer, intersexuell, genderqueer oder nichtbinär sein.“ Damit dürften alle Fragen geklärt sein, oder?

Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchem Eifer insbesondere ARD und ZDF solche Beiträge produzieren, bei denen es vorhersehbar Spott und Häme von allen Seiten hageln wird, so wie es auch im vorliegenden Beispiel der Fall gewesen ist. Selbst die Minderheit in Deutschland, die der Gendersprache bisher noch offen gegenübersteht, wird sich über kurz oder lang mit Grausen abwenden, wenn sie weiterhin in schöner Regelmäßigkeit mit derartigen Absurditäten überzogen wird, bei denen es erkennbar in erster Linie nicht um die Überbringung von nachrichtlichen Inhalten geht, sondern um die Vermittlung einer ideologischen Haltung. Die Journalisten der staatlichen Pay-TV-Sender braucht das freilich nicht zu jucken, denn die Zwangsgebühren fließen ja so oder so in jedem Fall weiter.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Shutterstock
Text: kr

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