Greta rotiert: Jetzt protestiert sie gegen Windkraft-Anlagen „Keine Klimawende, die ihres Namens würdig ist“

Waren Sie bei der Überschrift genauso irritiert wie ich, als mir ein Freund die Nachricht schickte? Nein, es ist kein Schreibfehler und Sie haben sich auch nicht verlesen. Die schwedische Klima-Aktivistin Greta hat jetzt tatsächlich gegen Windkraft protestiert. Woher dann der Strom kommen soll, wenn auch alternative Energiequellen strittig sind – diese Frage stellt sich Greta offenbar nicht.

Jedenfalls hat sie gemeinsam mit einem Dutzend Aktivisten einer regionalen Minderheit – der Samen –  den Zugang zum Energieministerium in der norwegischen Hauptstadt Oslo blockiert. Auslöser: Windkraftanlagen, die im Westen Norwegens gebaut werden – dem traditionellen Siedlungsgebiet der Samen.

„Wir können die sogenannte Klimawende nicht als Deckmantel für Kolonialismus benutzen“, sagte Thunberg am Montag vor den Türen des Ministeriums laut „Spiegel“ dem Sender TV2: „Eine Klimawende, die die Menschenrechte verletzt, ist keine Klimawende, die ihres Namens würdig ist.“

Was denn nun? Und was ist dann mit Autofahrern, und vor allem Rettungswagen, die in Staus steckenbleiben, die Klima-Kleber verursacht haben? Muss Gretas vernichtendes Urteil dann auch für diese gelten?

Fragen über Fragen

Fest steht: Die restliche Meldung des Hamburger Nachrichtenmagazins klingt merkwürdig. Die Kollegen schreiben, der Oberste Gerichtshof Norwegens habe gegen die Anlagen entschieden, weil er „die Rechte der indigenen Samen beschneide, ihre Kultur der Rentierzucht zu praktizieren. Die elf Richter hätten die „für den Bau der 151 Turbinen erteilten Genehmigungen einstimmig für ungültig“ erklärt, so der Spiegel. Und weiter: „Die Vertreter der Samen verlangen nun den Abriss der Windkraftanlagen.“

Norwegen ist gemeinhin als Rechtsstaat bekannt. Die erste Frage beim Durchlesen war: Warum wird die Entscheidung des Obersten Gerichts nicht umgesetzt? Oder zumindest nicht ohne Greta Thunberg? Denn in dem Artikel heißt es: „Die samischen Aktivisten protestieren gegen das Fortbestehen von Windparks in der Region Fosen im Westen Norwegens, mehr als 500 Tage nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs gegen die Anlagen.“

„Die Windparks in Roan und Storheia sind Teil eines des größten landgebundenen Windenergieprojektes in Europa“, erläutert der Spiegel: „Zu den Hauptanteilseignern von Roan gehören die Stadtwerke München.“ In einem Anflug von Galgenhumor habe ich mich gefragt, ob vielleicht deshalb die Entscheidung des Obersten Gerichts ignoriert wird: Denn staatliche Stellen in Deutschland – die Stadtwerke sind ein städtischer Betrieb – nehmen es seit Angela Merkel nicht immer so genau mit der Rechtslage.

Aber alles ist ganz anders. Allerdings bekommt nur der geduldige Leser den Widerspruch ziemlich weit unten im „Spiegel“-Artikel aufgelöst: „Der Oberste Gerichtshof habe zwar festgestellt, ‚dass die erteilten Genehmigungen den rechtlichen Schutz der Rentierzüchter verletzen‘, aber das Gericht habe keine Entscheidung darüber getroffen, was nun mit den Windkraftanlagen geschehen solle.“

Wie bitte?

Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Salomonisch kann man solche Richter bei Gott nicht nennen. Sie wollten ins Wasser – aber nicht nass werden. Wie es jetzt weitergeht? Die norwegischen Behörden haben erst einmal weitere Gutachten angeordnet. Die Samen versuchen es mit Blockaden – im Stile unserer Klima-Kleber, nur ohne Kleber: „In der Nacht auf Montag hatte die norwegische Polizei bereits Dutzende Aktivisten aus der Eingangshalle des Energie- und Ölministeriums geholt, die sie seit Tagen besetzt hielten“, schreibt der Spiegel.

Die rund 100.000 Samen leben in Norwegen, Finnland, Schweden und Russland. Teilweise leben sie noch wie ihre Vorfahren von der Zucht von Rentieren.

Diese ganze Geschichte ist so absurd wie so vieles in diesen Zeiten und vor allem in Sachen Klima. Greta Thunberg trat bisher immer als Klima-Radikale auf. Jetzt ist sie auf einmal der Meinung, ihr liebstes Kind, die  „Klimawende“, werde als Deckmantel für Kolonialismus genutzt.

Das beißen sich zwei Modethemen. Man könnte von kognitiver Dissonanz sprechen. Und wäre das alles nicht so traurig, würde man gerne lachen.

Für meine Arbeit müssen Sie keine Zwangsgebühren zahlen und auch nicht mit Ihren Steuergeldern aufkommen, etwa über Regierungs-Reklameanzeigen. Hinter meiner Seite steht auch kein spendabler Milliardär. Mein einziger „Arbeitgeber“ sind Sie, meine lieben Leserinnen und Leser. Dadurch bin ich nur Ihnen verpflichtet! Und bin Ihnen außerordentlich dankbar für Ihre Unterstützung! Nur sie macht meine Arbeit möglich!
Aktuell ist (wieder) eine Unterstützung via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Mein aktuelles Video:

Mehrfach Geimpfte infizieren sich öfter mit Corona, sagt Top-Virologe und fordert Booster-Stopp.

YouTube player

Bild: Antonello Marangi/Shutterstock

mehr zum Thema auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert