Städtische Museen Rottweil stilisieren Greta Thunberg zur Helden-Ikone Workshop soll die Schulschwänzerin vor dem Vergessen bewahren

Von reitschuster.de

Ruhig ist es geworden um Greta Thunberg, sehr ruhig sogar. Die mit dem Asperger-Syndrom geborene Schwedin, deren Krankheit von den Eltern des Mädchens für die eigenen Interessen gnadenlos instrumentalisiert wurde, hatte weltweite Bekanntheit erlangt, indem sie Millionen von Kindern zum regelmäßigen Schulschwänzen aufgerufen hatte – angeblich, um das Klima zu retten. Wie sich Greta schlägt, wenn ihr niemand die Tweets für ihre Profile in den sozialen Netzwerken schreibt oder sie auswendig gelernte Texte vortragen kann, ist unter anderem in diesem Video zu begutachten. Es kann also kaum verwundern, dass der Stern der zuvor medial gehypten Teenagerin schon vor Corona im Sinken begriffen war und nur noch die fanatischsten Klima-Jünger noch immer nicht wahrhaben wollen, dass sie von der Thunberg-Familie nach allen Regeln der Kunst hinters Licht geführt worden sind. Wie wenig es Greta und ihrem engsten Umfeld ums Klima ging und geht, zeigt auch die Tatsache, dass sich die Fridays-for-Future-Führerin in den vergangenen Jahren zu praktisch allem geäußert hat, oder sich äußern ließ. So unterschiedlich die Themen auch waren – vom Klima über die Migrationskrise bis hin zum Nahost-Konflikt – hatten sie jedoch eines stets gemeinsam: Thunberg sagte etwas dazu, ohne auch nur einen Funken Ahnung davon zu haben. Gerade am Nahost-Konflikt haben sich schon ganz andere Kaliber die Finger verbrannt.

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Umso bemerkenswerter ist es, dass sich Greta Thunberg in Bezug auf den Ukraine-Krieg äußerst schmallippig zeigt. Bis auf ein Foto, das die „Aktivistin“ Ende Februar vor der russischen Botschaft in Stockholm mit einem Schild mit der Aufschrift „Stand with Ukraine“ zeigt, mit dem sie bei jedem Bullshit-Bingo der Gutmenschen den Hauptgewinn abgeräumt hätte, war von Greta weder etwas zu hören noch zu sehen. Eine solche Zurückhaltung sieht der Gründerin von Fridays for Future (FFF), oder besser gesagt den Strippenziehern dahinter, so gar nicht ähnlich. Thunberg muss sich doch im Klaren darüber sein, dass die Welt nur darauf wartet, was sie als Beinahe-Friedensnobelpreisträgerin zum Einmarsch Russlands in die Ukraine zu sagen hat. Stattdessen ein Alibi-Auftritt vor der russischen Botschaft und ansonsten nur noch das berühmte Schweigen im Walde? Sehr merkwürdig!

Städtische Museen Rottweil helfen mit Steuergeldern bei der Imagepflege

Die Sorge, dass die Star-Aktivistin aus Schweden schon bald völlig in der Bedeutungslosigkeit verschwinden könnte, treibt offensichtlich auch die Macher eines Ferienprogramms für Kinder in Rottweil um. Unter dem Motto „Heldenhaft!“ dreht sich in Baden-Württembergs ältester Stadt in den Pfingstferien vom 7. bis 18. Juni 2022 alles rund um die Themen Museum und Kunst. „Museen entdecken, Modellieren, Heldengeschichten hören und erfinden, Innenstadt erkunden“, heißt es in einem Flyer, in dem das Projekt beworben wird, das in den Räumen des Dominikanermuseums angeboten wird und sich an Kinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren richtet. Via Internet kündigen die Städtischen Museen Rottweil in Bezug auf ihre Projekttage an: „In den Pfingstferien 2022 tauchen wir ein in die Welt der Helden und Heiligen!“ Die Teilnahme sei „kostenfrei“ behaupten die Organisatoren um Sophia Miller und meinen damit wohl, dass die Finanzierung durch das im Bundesministerium für Bildung und Forschung angesiedelte Förderprogramm „Kultur macht stark!“ erfolgt. Ein zentrales Anliegen der Organisatoren sei es, Kinder und Jugendliche an eine neu gestaltete Sammlung heranzuführen, in der zahlreiche Exponate gotischer Sakralkunst gezeigt werden, wie Miller erläutert.

Im Rahmen des Ferienprogramms in den Städtischen Museen Rottweil ist unter anderem ein Autoren-Workshop mit dem Titel „Kreatives Schreiben“ unter Leitung der Schriftstellerin Dr. Verena Boos geplant. Boos ist Leiterin einer im Landkreis Rottweil ansässigen Kunstschule und möchte die Teilnehmer ihres Workshops dazu animieren, sich eine bekannte Heldenfigur zum Vorbild zu nehmen und darauf aufbauend eine eigene Geschichte zu erzählen. Um den Nachwuchs-Autoren die Auswahl etwas zu erleichtern, wurden ihnen in der Ankündigung für den Workshop einige Beispiele genannt: Superman, Asterix, Pippi Langstrumpf und – man höre und staune – Greta Thunberg.

Die Erwähnung von Greta Thunberg in einem Satz mit Superman, Asterix und Pippi Langstrumpf erscheint sicherlich etwas ungewöhnlich, um es vorsichtig zu formulieren. Daher wollten wir von Sophia Miller, der Organisatorin des Ferienprogramms, wissen, inwieweit sie eine real existierende Persönlichkeit wie Thunberg mit den drei fiktiven Heldenfiguren für vergleichbar hält und warum, falls man einen solchen Vergleich für zulässig erachtet, man ausgerechnet die bereits in Vergessenheit geratene Klimaaktivistin hervorgehoben hat. Miller wollte sich dazu nicht äußern, jedenfalls blieb die mehrere Tage zurückliegende Anfrage bis zuletzt leider unbeantwortet.

Gerade vor dem Hintergrund, dass Thunberg und FFF bei objektiven Beobachtern nicht zuletzt aufgrund einseitiger Parteinahme für Palästina im Nahostkonflikt, antisemitischer Äußerungen und der Einmischung in zahlreiche weitere Themenfelder fernab des Klimaschutzes alles andere als unumstritten sind, ist die Stilisierung des schwedischen Teenagers zur Heldin durchaus problematisch. Noch schwieriger wird es, wenn dies im Rahmen eines durch Steuergelder finanzierten Projektes erfolgt, dessen grundsätzliche Sinnhaftigkeit nicht einmal in Abrede gestellt werden kann. Da Greta Thunberg und ihr Umfeld als alles andere als unpolitisch zu betrachten sind, sollten insbesondere öffentliche Einrichtungen wie die Städtischen Museen Rottweil die Kirche im Dorf lassen. Es gibt nämlich noch einen weiteren wichtigen Unterschied zwischen Greta Thunberg einerseits und den drei anderen genannten Figuren andererseits: Superman, Asterix und Pippi Langstrumpf sind zwar keine Menschen aus Fleisch und Blut, dafür sind sie aber zu Helden ohne Verfallsdatum geworden.

Bild: Liv Oeian / Shutterstock
Text: reitschuster.de

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