Grundschule in England verbannt Weihnachten aus Theaterstück Rektorin will „vollständig inklusive Veranstaltung“ für alle Kinder

Von Kai Rebmann

Es gab Zeiten, und die sind noch gar nicht so lange her, da gehörten Christkind, Nikolaus und Krippe in der kalten Jahreszeit wie ganz selbstverständlich zur Kultur des christlichen Abendlandes. Doch damit wird Jahr für Jahr im größeren Stil gebrochen; aus Weihnachtsdörfern und -märkten werden „Winterländer“ und in einigen Kitas bekommen Weihnachtsmänner striktes Hausverbot erteilt.

Und all das passiert im Namen der „Inklusion“ – angeblich – da doch alle Menschen jeden Glaubens ganz diskriminierungsfrei an unserer Gesellschaft teilhaben können sollen. Oder anders ausgedrückt: Die große Mehrheit soll über Jahrhunderten etablierten Traditionen abschwören, weil sich eine kleine, offenbar kulturfremde Minderheit dadurch auf den Schlips getreten fühlen könnte.

So geschehen jetzt auch in der englischen Grafschaft Hampshire, genauer gesagt in der Grundschule von Andover. Dort brachten in der vergangenen Woche 126 Kinder einen Brief ihrer Schulleiterin Mandy Ovenden mit nach Hause – und viele ihrer Eltern glaubten, ihren Augen nicht zu trauen: Die diesjährige Aufführung von „Jack und die Bohnenranke“ werde keinerlei Weihnachtslieder oder sonstige Bezüge zu Weihnachten enthalten, hieß es in dem Schreiben.

Sturm der Entrüstung tobt durch Elternschaft

In der Folge sei es zu aufgebrachten bis wütenden Reaktionen aus der Elternschaft gekommen, wie die „Daily Mail“ berichtet und dabei auch einige Stimmen zitiert:

„Weihnachten wird in ganz Großbritannien und auf der ganzen Welt gefeiert und man kann es nicht einfach auslöschen, nur damit sich ein paar Leute nicht beleidigt fühlen.“

„Das Theaterstück wird immer nur zu Weihnachten aufgeführt; es ist absurd, dass dieses Wort dann nicht erwähnt werden darf.“

„Es läuft etwas falsch, wenn man der Laune einer kleinen Minderheit von Eltern nachgibt.“

„Sie [die Schule] oder die Theater-Gesellschaft hätten ‚Nein‘ sagen sollen. Sie können unsere Geschichte und unsere Kultur nicht auslöschen.“

Wer jetzt allerdings mit einem Einlenken oder gar Zurückrudern der Schulleitung gerechnet hat, sieht sich getäuscht. Stattdessen ging die Rektorin in die Offensive und verfasste ein zweites Schreiben. Darin heißt es unter anderem: „Wir haben eine Reihe von Familien, die Weihnachten entweder nicht oder anders feiern. Die Kinder dieser Familien werden auf Wunsch ihrer Eltern von Veranstaltungen wie dieser ausgeschlossen.“

Nun, das ist dann wohl das Problem betreffenden Eltern, sollte man zumindest meinen. Ovenden sieht das aber offenbar anders und schreibt weiter: „Wir möchten, dass alle Kinder die Aufführung genießen, und damit es eine vollständig integrative Veranstaltung ist, haben wir Weihnachtslieder aus dem Stück entfernt.“

Nochmal, Frau Ovenden, niemand verbietet es den Kindern an dieser schulisch-gesellschaftlichen Veranstaltung teilzunehmen. Und wenn die eigenen Eltern dies tun, dann sollte das deren Problem sein und bleiben. Muss sich deshalb die Mehrheit einer Minderheit mit fremdartigen Vorstellungen von Kultur und Brauchtum anpassen?

Theater-Gruppe bestätigt Zensur-Wunsch der Schule

Selbst die durchführende Gesellschaft „Chaplins Pantos“ bestätigt, dass sie die Weihnachtslieder und/oder sonstige Bezüge zum Fest in ihrem Stück gerne beibehalten hätten. Normalerweise seien solche Elemente in ihren Shows enthalten, die Wherwell Primary School in Andover habe jedoch ausdrücklich darum gebeten, diese zu entfernen, wie ein Sprecher der Gruppe erklärte.

Wie um die eigene Cancel Culture noch vollends ad absurdum zu führen, rühmt sich die Grundschule auf ihrer Homepage noch damit, dass der Besuch ihrer Einrichtung bei Kindern im Alter zwischen 5 und 11 Jahren „zu einer Akzeptanz führen wird, dass Menschen, die andere Glaubensrichtungen und Überzeugungen haben, als man selbst (oder keine haben), akzeptiert und toleriert werden sollten und keinen Anstoß für diskriminierendes Verhalten liefern sollten“.

Dagegen kann man noch nicht einmal etwas sagen, aber ganz offensichtlich werden diese Worte von der Schulleitung in Andover als ideologische Einbahnstraße verstanden – sehr zum Leidwesen der übergroßen Mehrheit der eigenen Schüler!

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: philip1234/Shutterstock

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