Informieren mit der Schere: ARD streicht Graichen-Kritik Video einfach um fast die Hälfte gekürzt

Die öffentlich-rechtlichen Sender betreiben weiter ihren ganz eigenen Umgang mit der Realität – und agieren als eine Art Werbeabteilung der Grünen. Was nicht zum eigenen Weltbild und zur eigenen politischen Agenda passt, wird im Zweifelsfall einfach ausgeklammert. Das jüngste Beispiel: Gitta Connemann, Chefin der Mittelstandsunion, attackierte in einem Interview („Tagesgespräch“) mit dem öffentlich-rechtlichen Spartensender „Phoenix“, den ARD und ZDF gemeinsam betreiben, Wirtschaftsminister Robert Habeck scharf und ging hart mit der Vetternwirtschaft in seinem Haus und seinem Lobby-Staatssekretär Patrick Graichen ins Gericht. All das quasi unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit, da „Phoenix“ nur eine sehr geringe Reichweite hat.

Dass dies so bleibt, dafür sorgten offenbar politisch engagierte Mitarbeiter von ARD und ZDF. Sie schnitten die harte Kritik auf ihren Internet-Seiten in der Mediathek heraus – sodass sie das breite Publikum gar nicht zu hören bekam. So enthielten sie den Zuschauern vor, dass Habecks Ministerium nach Ansicht der Christdemokratin in Sachen Atomausstieg eine der „dümmsten Energiepolitiken der Welt“ betreibe. Ebenso nicht zu erfahren war, dass das Ausland in den Augen Connemanns „fassungslos“ nach Deutschland blicke, weil das Wirtschaftsministerium wie ein „Bananen-Ministerium“ geführt werde. „Das Ministerium ist kein Familienunternehmen, doch aktuell wird es als solches geführt“, sagte die Politikerin und kritisierte strukturelle Probleme in Habecks Haus.

 

In der Mediathek endete das Interview allerdings schon nach wenig mehr als vier Minuten. Knapp drei Minuten knallharter Kritik fehlen einfach. Dabei ist nicht bekannt, dass in der Mediathek Platzprobleme herrschen würden, wie dies etwa in einer Nachrichtensendung der Fall ist, die normal ausgestrahlt wird. Drei Minuten mehr oder weniger sollten hier eigentlich kein Thema sein.

Auf dem Youtube-Kanal des Spartensenders „Phoenix“ ist das Interview in voller Länge zu sehen; auf der hauseigenen Website des Senders hatte der Nutzer zeitweilig die Auswahl – Langversion mit Fundamental-Kritik oder ohne. Für jeden (politischen) Geschmack etwas.

Schweigsamer Sender

„Wieso das Video vor der kritischen Passage endet? Handelt es sich tatsächlich um einen technischen Defekt?“, fragte die „Bild“ und gibt auch gleich die Antwort: „Unklar. Eine Anfrage bei der ARD blieb bis zur Veröffentlichung des Artikels unbeantwortet.“

Rechenschaft vor den Millionen Menschen abzulegen, die den Sender zwangsweise finanzieren müssen, hält die ARD offenbar für überflüssig.

Dafür machte der Sender offenbar still und heimlich einen Rückzieher – und stellte doch noch das ganze Interview in die Mediathek, nachdem die Kürzung in den sozialen Medien für reichlich Ärger gesorgt hatte.

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